Vor ein paar Wochen, während meiner Blogabstinenz, habe ich doch mal mein übliches Dasein verlassen und mich zu Zelebrationszwecken in eine Berlin-Saturday-Night begeben mit meiner Freundin Verena…
Orte des Geschehens:
Die Nachbar und das Adagio.
Beide Lokalitäten kenne ich noch aus meiner eigenen Party-non-stop-Ära (nein,die möchte ich jetzt nicht weiter erläutern…)…
Man möchte als Mama ja nur mal schauen ob man was verpasst hat und hat zudem ja sonst nichts zu tun.
Da Lob ja stets vor dem Tadel kommt, sei an dieser Stelle angemerkt, dass die Mucke in der Nachbar recht gut war und ich ein adäquates Maß an Martin Solveig und A$AP vernehmen konnte. Zudem waren die Türsteher im Adagio wirklich sehr nett und zuvorkommend, haben nicht einmal, wie sonst so üblich, wild in meiner Handtasche rumgewühlt.
Zum Thema „Rumwühlen“: Schon klar… würde mein erster Blick in das gute Stück wandern und mich mit diesem Chaos konfrontieren, würde mir auch nichts besseres einfallen als erstmal drin rumzuwühlen, um mir somit einen Überblick über die verschiedenen Ebenen dieser Unordnung zu verschaffen.
Unterste Ebene: 2 Cent… Tampon … Büroklammer … 10 Cent … Kekskrümel … Kaugummipapier … ohhh 2€ … Einzelteile eines Kugelschreibers… Feuerzeug … Aspirin … einzelner Ohrring ..
mittlere Ebene: Taschentücher … ein einzelner Socken … Kassenbon vom Tanken … Kassenbon vom Einkaufen … Kassenbon … Kassenbon… Kassenbon …
Ebene danach: Deo … Haarspray … Schminktäschchen … Geldbörse … Hausschlüssel … Spielzeugauto
Oberste Ebene: Handy … Zigaretten…
Wie dem auch sei – abgesehen davon ist mir die Feierkultur in Berlin ziemlich suspekt geworden.
Ich muss anmerken: ich bin ein großer Freund des Menschen-Beobachtens. Auf Arschwackel-Veranstaltungen ist dies tatsächlich eine meiner liebsten Beschäftigungen.
Meinem geschulten Auge entgeht kein Rumgehure, kein hervorblitzender Schlüppa und kein Mann der seinen Ehering in seiner Hosentasche versteckt.
Jedenfalls erspähte ich im Rahmen meines Partypeople-Observations Programms ein ganz wundervolles Thema für meinen Blog und natürlich vorrangig für euch ;)
Die Chicas – Out of control and hungry for cock
Während ich konsequent in meiner Uniform aus dem „kleinen Schwarzen“ und silbernen Creolen unterwegs war, begegnete ich einer Vielzahl perlenbeohrringter Blondinen in weißen Microkleidchen. Diese Damen verbringen die erste Hälfte des Abends damit Tittenfotos von schräg oben zu schiessen und so auch ihre Facebookgemeinde an ihrem abendlichen Abenteuer teilhaben zu lassen. Zu fortgeschrittener Stunde erklimmen sie mit ihren Osco-Heels sämtliche Boxen und Tische des Clubs und wackeln leidenschaftlich heftig mit den sekundären Geschlechtsmerkmalen. In einem Moment besonderer Extase entweicht der ein oder anderen hierbei ein „Whhuuuuhhhuuuuu“.
Wenn auch dies nicht die gewünschte männliche Aufmerksamkeit bringt, beginnen sie sich schliesslich erotisch an der besten Freundin zu reiben ….
…ooohhh ohhhh wenn das dein Investment-Papi wüsste…
Abgesehen davon, dass ihr euch beim Tanzen offenbar für Beyoncé haltet, obwohl ihr vielmehr einem Rudel läufiger Hündinnen ähnelt, kann ich von der Tanzfläche unter euer Microkleid bis zum Victoria’s Secret Höschen schauen. Es ist rosa.
Just saying….
Die Männer – Mehr Geld als Gehirn
Diese lassen sich im Wesentlichen in zwei Kategorien einteilen: Die Bonzen und die Prolls.
Der Bonze von Welt trägt ein gut sitzendes Hemd von Armani oder Hugo Boss und eine wunderprächtige Markenuhr am Handgelenk anhand derer sich die Dicke seines Geldbeutels ablesen lässt.
Jene Männer pilgern eifrig durch den Club und versuchen eine der Microkleidchen-Wannabe-Beyoncés zu Champagner und Paarung einzuladen. Nachdem sich einer dieser Spezies im Adagio eine Weile vergeblich an mir und Verena die Zähne ausbiss, zog er sein letztes Bonzenass aus dem Armaniärmel: „Ich habe meiner Mutter letztes Jahr einen neuen Porsche Cayenne gekauft. Und meine Frau würde ich genauso auf Händen tragen.“
Wem hast du noch gleich ein Auto gekauft? Ach ja – DEINE MUDDER!
Die Prolls hingegen haben nicht so viel Kohle wie die Bonzen und versuchen das mit ausuferndem Bodybuilding und Goldkettchen zu kompensieren. Sie tragen bevorzugt kurzärmelige Hemden an denen die obersten drei Knöpfe fehlen oder aber auch Poloshirts mit hochgeklapptem Kragen an ihrem anabolikagestähltem Astralkörper.
Leider ist auch diese Spezies ziemlich flirtfreudig und so kommt man häufig in den Genuss Menschen abwimmeln zu müssen,die über den IQ eines Knäckebrotes verfügen.
Ein stumpfsinniger Blick… dreißig Sekunden des Nachdenkens… ein stumpfsinniges Nicken… dreißig Sekunden des Nachdenkens… ein stumpfsinniger Fingerzeig auf meinen Verlobungsring: „Hast du einen Freund?“ ( Kreuze an: Ja … Nein … Deine Mudder! )
Das, mein Goldkettchen – Freund, hast du ganz vortrefflich erkannt. Hier hast du einen Keks.
Die VIP-Lounge – Gipfel des Grauens
Dieses Phänomen ist ähnlich interessant zu beobachten wie das Affengehege im Zoo, nur dass ich für die Schimpansen eindeutig mehr Sympathie aufbringen kann. Die betuchtesten der gut betuchten Herren sitzen in einem vom Pöbel abgetrennten Bereich des Clubs und konsumieren teuren Wodka aus teuren, strassbesetzten Flaschen. Nach und nach platzieren sich einige besonders läufige Wannabe-Beyoncés vor der Absperrung und geben dort ihr zuvor beschriebenes Programm aus Arschwackeln und „Whhuhuu“ zum Besten. Hierbei werfen sie immer wieder hoffnungsvoll-erotisierende Blicke zu den reichen Männchen, bis sich schliesslich einer ihrer erbarmt und sie mit einem lässigen Wink ins Eldorado der Glitzerflaschen einlädt.
Fortan muss sich Beyoncé nicht mehr verzweifelt an ihrer Freundin reiben, sondern kann dies eindrucksvoll am Gemächt ihres großzügigen Gönners tun.
Er schenkt ein, sie lässt sich begrabschen. Überall. Vielleicht bekommt sie sogar nächstes Jahr einen Porsche Cayenne. Eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Hurra.
Im Grunde kann ja jeder tun und lassen was er möchte. Wenn du deinen rosa-Schlüppa-bedeckten-Popo für eine Glitzerflasche Wodka verkaufen möchtest,dann wünsche ich dir viel Freude dabei.
Augenzeuge möchte ich aber in naher Zukunft nicht mehr werden…
Findet ihr das eigentlich genauso befremdlich oder schmeisst ihr auch des Öfteren mit Fuffies im Club?
Achso… Und das Ende von der Geschicht’ ?
Fili und Verena begaben sich um vier Uhr früh in die Berliner-Party-Pflicht; ein Döner bei Mustafa ..das ist jetzt richtich :)
Cheers!
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