Warum Du jetzt Strava brauchst und Dir die Kosten der App egal sein sollten

Ja, ich bin ein großer Fan von Strava – da mache ich kein Geheimnis daraus. Und weil es so ist und es viele Gründe dafür gibt, warum uns Sportlern das Schicksal von Strava nicht egal sein sollte, gibt es auch diesen Artikel.

Was ist die Strava App und was ist Summit?

Strava ist nicht weniger, als die beste App für Outdoor-Sportler, insbesondere für Läufer und Radfahrer. Denn Strava war eine der ersten Lauf-Apps, die wirklich die Community verstanden hat und mit einem übersichtlichen Feed, Challenges und einer leicht verständlichen Trainingsauswertung das gegenseitige Vernetzen und das sich gegenseitige Motivieren im Sport ohne Kompromisse umgesetzt hat. Besonders weil auch viele Profi-Athleten Strava nutzen, bekommt man auch super interessante Einblicke in den Trainingsalltag und das Leistungsvermögen der Profis.
Die meisten dieser Features inklusive der autimatischen Synchronisierung der Trainingdaten mit Garmin, Polar und etlichen anderen Apps und Sportuhren kann man bei Strava kostenlos nutzen.

Strava Summit oder früher Strava Premium war die bisherige Bezahlvariante der sonst kostenlosen Sport-App. Als Premiumnutzer bekam man noch ein paar ausführlichere Analysen und ein paar wenige extra Features – aber im Großen und Ganzen war der Funktionsunterschied zur kostenlosen Variante marginal, weshalb wohl auch nur wenige die Premium-Mitgliedschaft abgeschlossen haben.

Strava kostenlos oder Strava Mitgliedschaft?

Ab sofort haben sich die Funktionen und Mitgliedschaftspaket aber deutlich geändert, weshalb es in der Strava-Community ordentlich brodelt und weshalb ich auch diesen Artikel schreibe. Denn statt drei verschiedener Bezahloptionen und einem umfangreichen Funktionsportfolio in der kostenlosen Variante, gibt es in Zukunft nur noch die Frage: Strava Nutzer oder Strava Mitglied?

Dabei werden für Nutzer der kostenlosen Variante der Strava App diverse Funktionen eingeschränkt und wandern in das Paket für Strava-Mitglieder, die nun wiederum auch noch neue zusätzliche Features bekommen. Im Prinzip wird also die kostenlose Mitgliedschaft abgewertet und die Bezahlvariante aufgewertet. Also ein klassisches Szenario für einen Aufschrei der Community!

Warum Du jetzt Strava brauchst und Dir die Kosten der App egal sein sollten

Warum es wichtig ist, daß wir Sportler für Strava zahlen

Natürlich ist es nicht schön, wenn man etwas Liebgewonnenes weggenommen bekommt und nun für etwas zahlen soll, daß man vorher kostenlos bekommen hat. Aber es ist ein sehr wichtiger Schritt für Strava und uns Sportlern sollte das Schicksal von Strava nicht egal sein.

Zu allererst einmal müssen wir über den Preis und die Kosten sprechen. Wir reden bei einer Strava-Mitgliedschaft von 5€ im Monat, bei einer zusätzlichen, zweimonatigen, kostenlosen Testphase. Und mal ehrlich, wer ernsthaft trainiert und an Wettkämpfen teilnimmt, gibt im Jahr wahrscheinlich hunderte Euro allein für Startgelder für Wettkämpfe aus, und hat wahrscheinlich schon tausende Euro in Laufschuhe, die Sportuhr und das Rennrad investiert. Warum machen die 5€ für Strava jetzt den Unterschied?

Aber zurück zum Thema. Natürlich muss Strava Geld verdienen und als Unternehmen solide arbeiten. Und Strava versucht mit der neuen Mitgliedschaft gerade den ehrlichsten und seriösesten Weg, um profitabel arbeiten zu können. Es bietet eine Dienstleistung für Sportler und wir zahlen eine Gebühr für die Nutzung, quasi wie beim Fitnesstudio den Beitrag für die Nutzung der Sportgeräte – nur das wir hier die Sport-App nutzen dürfen.

Gerade bei den indirekten Finanzierungsmöglichkeiten hat sich Strava bisher immer fair gegenüber den Mitgliedern verhalten und damit das so bleibt, sollten wir Strava mit einer bezahlten Mitgliedschaft unterstützen. Denn der Vergleich ist ganz einfach. Facebook, Instagram, Whatsapp, TikTok und unzählige andere Social Networks bieten ihre Dienste kostenlos an und sind trotzdem extrem profitabel. Wie das geht?
Wir füttern die Netzwerke jeden Tag mit unseren Daten, welche wiederum Werbetreibenden für Targeting-Zwecke zu Verfügung gestellt werden, damit Dich dann das Paar Sneaker, daß Du bei Zalando angeschaut hast, tagelang durch das Internet verfolgt oder Du ganz gezielt Werbung für Trachten-Socken in Größe 43 anzeigt bekommst, weil Du Dich vielleicht gerade in eine Gruppe über Deine baldige Reise zum Oktoberfest ausgetauscht hast. Und wohin die Datensammlung und -Verwertung führt, kann man ja bei der Suche nach “Datenskandal” im Internet bequem recherchieren.
Der große Unterschied von Strava und Facebook und den anderen genannten ist aber, daß wir bei Strava unsere sportlichen Daten hochladen. Ausdauer, Herzfrequenz, Gewicht, Fitnesszustand – sorry, aber ich möchte keine Diätwerbung auf Strava bekommen, weil ich gerade etwas zugelegt habe und auch keine Nahrungsergänzungsmittel, die meine Ausdauer steigen – kurz: Ich will nicht das Strava gezwungen ist, meine Daten an Werbetreibende zu geben, um Geld zu verdienen.
Unabhängig von der Datensammlung und -Verteilung gibt es bisher auch keine klassischen Werbeanzeigen bei Strava. Marken treten bisher nur über Challenges in Erscheinung und als Nutzer hat man also eine sehr gute Kontrolle, ob man an solchen Challenges teilnimmt oder nicht. Werbetreibende gehen uns bei Strava also bisher kaum auf die Nerven – und ich möchte, daß das so bleibt und nicht wie bei Facebook oder Instagram gefühlt jeder zweite Beitrag eine Werbeanzeige ist.

Warum Du jetzt Strava brauchst und Dir die Kosten der App egal sein sollten

Gibt es so etwas wie Sport-App Demokratie?

Neben den Finanzierungsoptionen, die ich einfach nicht bei Strava sehen möchte, die aber natürlich ein kostenloses Fortbestehen sichern würden, ist der Punkt der Unabhängigkeit für mich extrem wichtig.

Denn Strava ist die letzte der großen Sport-App, die frei und unabhängig ist. Alle anderen nennenswerten Apps für Läufer wurden von Sportmarken gekauft und sind somit inzwischen vor allem Marketingkanäle, um “mit der Community zu agieren” – oder anders gesagt, die Markenbindung und damit den Umsatz pro Kunde bei der eigenen Marke zu erhöhen.

Leider liegen mir keine aktuellen Zahlen vor, aber die meisten der genannten Apps dürften inzwischen knapp 100 Millionen Nutzer haben oder sogar schon deutlich darüber liegen:

  • RUNKEEPER – wurde von asics gekauft
  • RUNTASTIC – wurde von adidas gekauft
  • MAPMYFITNESS, ENDOMONDO, MYFITNESSPAL – wurden von Under Armour gekauft
  • NIKE RUN CLUB – wurde von Nike gegründet

Strava ist also mit seinen im Februar veröffentlichten Nutzerzahlen von 50 Millionen Nutzern die letzte große Sportplatform, die unabhängig von einem Sporthersteller oder Elektronikkonzern (Apple Health, Samsung Health) ist. Damit bleibt Strava auch offen für die gesamte Community und sowohl Fans von News Balance, Nike oder sonstwelcher Marken oder Ideen, können sich bei Strava miteinander verbinden, während man bei den anderen Apps in der jeweiligen Markenbubble lebt.

Warum es sich also lohnt für Strava zu zahlen

Strava mit einer Mitgliedschaft ist für mich als Sportler und Blogger gar nicht zuerst eine Frage des Preises und des Leistungsumfangs, sondern vielmehr eine Frage der Alternativen. Wenn also Strava den Facebook-Weg gehen würde und meine Daten verkauft und die App mit Werbebannern zukleistert – wohin könnte ich wechseln?

Wenn ich eine unabhängige App haben möchte, in der ich viele Sportler treffe, egal ob sie in den Laufgruppen von Nike, adidas oder asics organisiert sind – wo könnte ich hingehen, wenn es Strava nicht mehr gäbe oder wenn Strava von einem Hersteller gekauft werden würde?

Ich habe also ein viel größeres Interesse daran, daß Strava profitabel und vernünftig operieren kann, weil ich möchte, daß der Sport-App Markt und damit auch die Sportdaten von uns allen nicht weiter monopolisiert, nach Marken getrennt und eingezäunt werden. Deshalb zahle ich gern 5€ im Monat für meine Strava Mitgliedschaft und Du solltest auch darüber nachdenken, ob Du Strava als Platform mit Deiner Mitgliedschaft erhalten möchtest.

Danke!


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