Warum die Vereinbarkeitsdebatte mich manchmal nervt

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Seit der Abschaffung des Betreuungsgeldes ist sie wieder mal neu aufgeflammt: die Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Überall liest und hört man darüber, wie schwer es ist als Mutter arbeiten zu gehen – man wird im Arbeitsleben nicht ernst genommen, findet keinen Job, findet keine passende Betreuung für die Kinder.

Schön und gut, aber was ist mit den Müttern, die gerne zu Hause bleiben würden? Die nicht nach spätestens einem Jahr wieder arbeiten möchten, am besten noch Vollzeit?

Ich gehöre zu dieser Art Frau. Meine Tochter wird bald 2 Jahre alt und ich bin noch in Elternzeit. Mein ursprünglicher Plan war es, nach 2 Jahren Elternzeit wieder zu arbeiten – doch zum einen gestaltet sich das schwieriger als gedacht und zum anderen möchte ich das gar nicht mehr unbedingt. Ich bin nämlich glücklich als Hausfrau und Mutter!

Hätte ich mir früher auch nie träumen lassen – aber es ist tatsächlich so. Ich bin gerne zu Hause. Ich kümmere mich gerne um mein Kind und den Haushalt. Ich habe Hobbies, für die ich mal mehr und mal weniger Zeit habe. Abgesehen vom finanziellen Aspekt, finde ich dieses Leben perfekt für mich.

Wir basteln gerade am zweiten Kind und die Prinzessin wird ab November (wenn sie 2 wird) in den Kindergarten gehen. Ich finde, dass die Kindergartenzeit für Kinder extrem wichtig ist. Dennoch haben wir uns Gedanken gemacht, ob die Prinzessin wirklich schon mit 2 gehen soll – vor allem, wenn ich doch nicht sofort wieder arbeiten gehe. Wir haben uns dafür entschieden, weil wir glauben, dass es gut für sie sein wird. Es gibt wenig Kinder in ihrem Alter in unserem Umkreis und sie freut sich immer wie Bolle, wenn wir auf dem Spielplatz andere Kinder treffen. Deshalb glaube ich, dass es ihr guttun wird, auch im Alltag öfter mit anderen Kindern zusammen zu sein.

Ich habe überhaupt kein Problem mit Fremdbetreuung – ich finde es wie gesagt sogar sehr wichtig, dass Kinder im Kindergarten soziale Strukturen kennenlernen bevor sie in die Schule kommen – aber ich bin kein Freund von Ganztagsbetreuung oder dem Konzept von 24-Stunden-Kitas. Natürlich ist mir klar, dass es für manche nicht anders geht. Die alleinerziehende Mutter, die keinen Unterhalt bekommt, muss in Vollzeit arbeiten gehen. Dafür habe ich absolutes Verständnis!

Kein Verständnis habe ich allerdings für die Mutter, deren Partner mehr als genug verdient und die ihr Kind trotzdem von Anfang an in eine Ganztagsbetreuung gibt, weil sie so gerne arbeitet. Ich schreibe hier ‘Mutter’, meine damit aber eigentlich beide Elternteile (soweit vorhanden). Denn ich finde es genau so okay, wenn der Mann in den ersten Jahren zu Hause bleibt. Oder beide sich diese Aufgabe teilen.

Aber mal ganz ehrlich: Warum setzt man überhaupt Kinder in die Welt, wenn man keine Lust hat, sich selbst um sie zu kümmern? Wenn man bloß so schnell wie möglich wieder arbeiten will, sein altes Leben leben, die Karriereleiter erklimmen, ohne Rücksicht auf Verluste? Ums Kind können sich ja andere kümmern.

Ich verstehe das nicht. Ich bin da vielleicht altmodisch. Aber wenn ich Kinder habe, möchte ich auch Zeit mit ihnen verbringen. Vor allem, wenn sie noch sehr klein sind. Und das geht nunmal nicht, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten. Finde ich zumindest.

Meine Einstellung dazu scheint heutzutage allerdings vollkommen verpöhnt zu sein. Frauen, die nur Hausfrau und Mutter sind – und dieses nur sagt eigentlich schon alles – werden oft belächelt oder für faul gehalten. Die Frage ist immer: Wann gehst du wieder arbeiten?, ein ob steht da gar nicht zur Debatte.

Aber genau darum geht es für mich: Wahlfreiheit. Ich möchte entscheiden können, welches Familienmodell für uns passt. Ohne belächelt oder schief angeguckt zu werden.

Und natürlich sollten auch alle anderen die Wahl haben – auch die, die sich für einen Weg entscheiden, den ich nicht verstehe.
Wie seht ihr das? Darf man heute noch Hausfrau und Mutter sein? Was ist euch wichtiger: Mehr Geld zu haben oder mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können? Geht ihr arbeiten, weil ihr es müsst oder weil ihr es wollt?



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