Warum der Tourismus in Kärnten so niemals funktionieren kann

Von Peterladinig @PeterLadinig

Bild: woerthersee.com/de

Die Zahlen sprechen ein klares Bild. Nach einem erfolgreicheren Winter sinken die Nächtigungszahlen in den Sommermonaten erschreckend stark. Doch warum ist dies so? Woran scheitert der Kärntner Tourismus?

In den vergangenen 20 Jahren ist Kärnten als Tourismusdestination am absteigenden Ast. Ein Minus von 4,9 Millionen Nächtigungen (entsprechen 28 Prozent) musste der Kärntner Tourismus einbüßen.

Vermeidlich Schuldige sind schnell gefunden. Und getreu der Kärntner Lebenseinstellung gibt man sich schnell gegenseitig die Schuld. Doch ist diese Thematik wirklich so einfach um einer Person den schwarzen Peter zu zuschieben?

Erst in jüngster Zeit gab der bekannte Hotelier Siggi Neuschitzer an, dass Kärnten Werbung Chef Christian Kresse den heimischen Tourismus an die Wand fahren würde. Dies berichtete die Kärntner Krone am 13 Juli 2013.

Doch kann man hier wirklich die Schuld an Herrn Kresse finden? Nein!

Der Tourismus an sich ist ein sehr komplexes System. Es besteht aus vielen Schichten wie Hotellerie, Gastronomie, Freizeitwirtschaft und noch vielen mehr. Zusätzlich wird der Tourismus an sich auch von vielen weiteren Faktoren wie Politik beeinflusst. Auch die Bevölkerung und deren Einstellung gegenüber dem Tourismus darf hierbei nicht außer Acht gelassen werden.

Betrachten wir jedoch nun einmal die einzelnen Faktoren genauer um uns ein Bild verschaffen zu können.

Die Kärntner Hotellerie & Gastronomie

Es ist über die Landesgrenzen bekannt, dass die heimische Situation der Gastronomen und Hoteliers angespannt ist. Unter anderem hat Kärnten mit einem starken Qualitäts-Problem zu kämpfen. Was in anderen Bundesländern wie Salzburg, Tirol oder Vorarlberg einfache Standards sind, gelten in Kärnten oft bereits als gehobene Serviceleistungen. Dadurch kann der Wunsch der Gäste nicht in dem Ausmaße bedient werden wie diese es wünschen. Ebenso sind die Standards vielen Orts auch in den goldenen Zeiten des heimischen Tourismus stehen geblieben und haben sich kaum weiterentwickelt. Dies beginnt bei Servicestandards und geht weiter bis hin zu fehlenden baulichen Maßnahmen. Mangelnde Weiterbildungen sowie die Motivation für Weiterbildungen sind ebenso Gift für die heimische Wirtschaft. Ein Beispiel wäre unter anderem das Angebot heimischer Bildungseinrichtungen, aber auch fehlendes Qualitätsmanagements dieser wenigen Weiterbildungsmöglichkeiten. Es ist österreichweit bekannt, dass das Kärntner Bildungsniveau in der Gastronomie und Hotellerie unterdurchschnittlich ist.

Schauplatz  - Ein Hotel am Klopeinersee: Ich war zu Gast an einer Hotelbar am Klopeinersee, und wollte ein Glas Weißwein bestellt. Die junge Dame (wahrscheinlich Lehrling oder Praktikantin) konnte mir jedoch nicht sagen welche Weine offen ausgeschenkt werden. Dies ist ein klarer Führungsfehler. Grundkenntnisse bezüglich des Sortimentes sind im Verkauf zwingend Notwendig. Noch wichtiger ist aber zu wissen, aus welchen Produkten das Sortiment überhaupt besteht.

Und dies ist leider kein Einzelfall, sondern trauriger Alltag!

Die Kärntner Politik

Kaum ein Bundesland in Österreich war wegen der katastrophalen Politik in nationalen und internationalen vertreten wie Kärnten. Das hatte auch zu einem großen Gästeausfall geführt. Die heimische Politik ist geprägt von Schlammschlachten, Korruptionsfällen und extremster Freunderlwirtschaft. Die Instabilität verursachte Vertrauenseinbruch seitens potentieller Touristen.

Die Kärntner Touristiker

Anstatt Hand in Hand an einem Strang zu ziehen, um gemeinsam das Land auf Vordermann zu bringen, ziehen sie es jedoch vor sich Gegenseitig die Schuld zu zuweisen. Sei es auf Landesebene, aber auch in den jeweiligen einzelnen Regionen gab und gibt es Zoff und Stunk unter den Beteiligten.

Conclusio

Der Kärntner Tourismus, sowie die gesamte Kärntner Wirtschaft werden unter diesen Voraussetzungen niemals einen Aufschwung erleben. Es wird höchste Zeit für eine Systemerneuerung, sowie für eine bessere Zusammenarbeit aller beteiligten Personen und Unternehmen. Anstatt sich gegenseitig die Karte der Schuld zu zuweisen müssen alle Beteiligten sich an einen Tisch wiederfinden und einen gemeinsamen Plan erstellen. Die Kompetenzen sind vorha