Menschen können viel aushalten. Vor allem in Beziehung. Und bevor Paare bei mir oder KollegInnen einen Termin vereinbaren, gibt es meistens schon eine Vorgeschichte. Und sehr oft eine sehr lange und leidvolle Vorgeschichte, 5 bis 10 Jahre Beziehungszeit kommen da gerne zusammen. Aber irgend etwas hält einen dann doch in der Beziehung, auch wenn diese nicht als optimal wahrgenommen wird. Die Kinder sind es oft, die eigene Bequemlichkeit, Sicherheitsdenken und sehr oft auch – Angst.
Ist meine Angst wirklich meine Angst?
Das ist eine gute Frage. Woher kommt die Angst denn eigentlich? Sind das meine ängstlichen Stimmen oder höre ich eher die Stimmen meiner gut meinenden Umwelt: “In Deinem Alter kriegst Du keinen Mann mehr!” oder “Was passiert, wenn Du krank wirst und alleine bist” sind so beliebte Aussagen, vor allem aus unserer Elterngeneration. Und die haben eben noch ganz andere Dinge erlebt und vielleicht war ess damals noch wesentlich wichtiger, zusammen zu bleiben um versorgt zu sein. Und deshalb ist es ein sehr guter, erster Schritt in einem solchen Fall erst einmal zu trennen: Ist das meine eigene Angst oder gehört die zu jemandem anderen?
Angst macht auch unflexibel und kindlich. Viele regredieren, obwohl vielleicht gerade 40 Jahre alt geworden, in ein Alter zwischen 3 und 5 Jahre. Und haben aus diesem Blickwinkel heraus natürlich Angst vor einer Zukunft alleine. Weil wir in diesem Alter damals unsere Zukunft nicht hätten alleine bewältigen können. Und vergessen dabei vollkommen, dass wir heute erwachsen und absolut handlungsfähig sind. Eigentlich. Das wäre der zweite Schritt. Sich daran zu erinnern, dass man erwachsen geworden ist.
Und der dritte Schritt: Naja, den kann Ihnen niemand abnehmen. Das ist der Schritt nach vorne. TUN nennt sich so etwas umgangssprachlich. Weil die Realität eben durch nichts zu ersetzen ist als durch Realität. Und alle Hirngespinste sich meistens sehr schnell in der Luft auflösen. Und – bei allen drei Schritten unterstütze ich Sie gerne….