Warum Arbeitslosigkeit „notwendig“ ist

05. 01. 2012 | Von: Konrad Hausner

Die Arbeitslosigkeit sei so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr! Solche Schlagzeilen klingen gut. Dem, der gerade auf Jobsuche ist, helfen sie aber nicht wirklich. Dass die offiziellen Zahlenangaben von der Realität weit entfernt liegen, weiß jeder, der dem Thema auch nur etwas Aufmerksamkeit schenkt. Auf den wesentlichsten Punkt wird in all den beschönigenden Berichten jedoch grundsätzlich nie verwiesen: Arbeitslosigkeit ist absolut notwendig, um ein Ansteigen von Löhnen zu unterbinden. Zwar dient dies weder den Bürgern noch der lokalen Wirtschaft, dafür aber dem internationalen Kapitalmarkt.

Die Arbeitslosenrate ist im Vorjahr also von 7,7% auf 7,1% gefallen. Warum Arbeitslosigkeit „notwendig“ ist„Im Jahresdurchschnitt 2011 waren laut Bundesagentur 2,976 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, 263000 weniger als im Jahr davor“, berichtet die Süddeutsche. Im gleichen Artikel steht geschrieben: „Nach Hochrechnungen der BA lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Oktober bei 29,02 Millionen und damit um 719000 über dem Vorjahr.“

Nachdem sich die verschiedenen Statistiken überschneiden, ist es nicht einfach, die tatsächlichen Zahlen exakt hochzurechnen. Bekanntlich werden als arbeitslos nur jene Menschen gezählt, die auch aktiv auf Arbeitssuche sind. Wer sich selbständig durch Gelegenheitsjobs gerade über Wasser hält, obwohl ihm eine Anstellung vielleicht lieber wäre, wird genau so wenig mitgezählt wie unvermittelbare Hartz-IV-Empfänger.

Nachdem die verfügbare Arbeitskraft (Human Resources) ebenso wie die vorhandenen Rohstoffe (Natural Resources) der Wertbemessung eines Landes dienen, veröffentlicht das CIA-World-Factbook Zahlen für den internationalen Vergleich. Demzufolge gibt es in Deutschland 43,5 Millionen Arbeitskräfte. Die Differenz zwischen der Zahl der Sozialversicherungspflichtigen und der verfügbaren Arbeitskräfte beträgt somit 14,5 Millionen. Drei Millionen Arbeitslose abgezogen, bleiben noch 11,5 Millionen. Wie viele von denen erwerbstätig sind, ohne zur Zahlung von Versicherungsbeiträgen genötigt zu werden, oder Menschen, die wohlhabend genug sind, um überhaupt keiner bezahlten Arbeit nachzugehen, lässt sich nur grob schätzen. Mit Sicherheit ist es nicht die Mehrheit dieser 11,5 Millionen.

Das CIA-World-Factbook nennt 15,5% der Bewohner Deutschland als unter der Armutsgrenze lebend. Dies korrespondiert mit einem Artikel im Spiegel vom November des Vorjahres, in dem 12,6 Millionen Deutsche als „armutsgefährdet“ bezeichnet werden. Unter diesen Begriff fallen Menschen, denen monatlich weniger als 940 Euro zur Verfügung stehen. Wo der Unterschied zwischen Armut und „Armutsgefährdung“ noch liegen könnte, wird dabei nicht näher erläutert.

via Warum Arbeitslosigkeit „notwendig“ ist – The Intelligence.


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