Waren früher nur die Frauen “zu” dick?

Es rauscht wieder im Medienwald. Die neuesten Meldungen zum Thema “Übergewicht” und “Adipositas” sind auf der Suche nach einer neuen Zielgruppe für alle teuren/gefährlichen/oft wirkungslosen Gegemaßnahmen und Therapien.

Die dankbarste Zielgruppe, die der erwachsenen Frauen, reicht nicht mehr, um die Gier der wohlwollenden Anbieter solcher Gegenmaßnahmen zu stillen. Es gilt neue Jagdgründe zu erschließen und da sind es zwei Äcker, die noch nicht ausreichen beackert scheinen.

Zum einen die der Männer. Männer sind offenbar nicht eitel genug (= machen ihr Selbstwertgefühl nicht im selben Maße von der gesellschaftlichen Haltung gegeüber ihrem Äußeren abhängig) wie Frauen, um nach jeder neuen Wunderpille zu greifen oder sich bei fünf Kilo über dem Sollwert unters Messer zu legen. Also muss man sie besser aufklären.

Ein anderes Problem sind die Jugendlichen. Sie lassen sich nicht so gut schröpfen, einfach wei sie nicht soviel Geld haben. Auf der anderen Seite haben sie umso mehr Angst vor Ausgrenzung und sind risikobereiter. Man müsste es ihnen also nur leichter machen, teure Maßnahmen zu nützen, und sie würden in Scharen in die Kliniken streben. Was also liegt näher als zu fordern, dass Adipositas offiziell als Krankheit gilt und die Krankenkasse die Kosten für alle möglichen Therapien aufkommt.

Es ist einfach nicht genug, wenn man mit zwei Milionen Euro gefördert wird, findet auch der  Präsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft, Martin Wabitsch. Immerhin ist der Professor vom Universitätsklinikum Ulm als Koordinator des Kompetenznetzes Adipositas sehr rührig. Er und Gründungsmitglied Frau Prof. Martina de Zwaan, müssen mehr tun, damit der Rubel in die Kassen der Deutschen Gesellschaft für Adipositas fließt.

Entweder sind Meldungen wie diese hier zu kurz gefasst, oder die beiden Mediziner sind tatsächlich der Meinung, dass alle dicken Menschen über einen Kamm zu scheren bzw. auf eine Couch und/oder unter ein Messer zu legen sind. Ich konnte in dem Artikel keinen Hinweis finden, dass die Gesellschaft für Adipositas inzwischen so schlau geworden wäre, zu erkennen, dass jeder dicke Mensch aus den gleichen Gründen nicht dünn ist wie alle anderen dicken Welt. Adipositas als eine Krankheit des Gehirns zu bezeichnen finde ich sehr bedenklich, stigmatisiert dies doch alle dicken Menschen sozsuagen als “geistig krank”.

Tja, was täte die Gesellschaft für Adipositas, wenn die Gesellschaft Adipositas auf einmal nicht mehr als verachtenswert, krank, den frühen Tod bringend und um jeden Preis behandlungsbedürftig anerkennen würde?


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