An jedem Tag seines Berufslebens sah Steve Jobs nach dem Aufstehen in den Spiegel und stellte sich exakt diese Frage. „Und wenn die Antwort an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen Nein! lautete", fügte er in seiner berühmten Rede an der Stanford University hinzu, „dann wußte ich, dass ich etwas ändern musste."
Wir sollten uns alle diese Frage stellen.Stell dir vor, du würdest wissen, dass dein Leben nur noch wenige Tage, Wochen oder Monate dauern würde. Sähe dein Tagesablauf dann immer noch so aus wie heute? Hättest du dann gerne das Leben, das du zurzeit lebst? Falls die Antwort Nein! lautet, solltest du nicht besser etwas daran ändern? Aber wie sollte eine Veränderung bei all den Verpflichtungen und schwierigen Lebensumständen aussehen?
Darauf gibt es keine pauschalen Antworten, aber sich diese Fragen überhaupt zu stellen und darüber nachzudenken, reicht schon aus, um in deinem Bewusstsein Raum für eine positive Veränderung zu schaffen. Ich habe fünf Schritte für dich aufgeschrieben, die dir dabei helfen könnten:
1. Frage dich, ob du den Beruf, den du heute ausübst, noch einmal wählen würdest.Sei einfach mal ehrlich zu dir selbst: Hast du dich für deinen Beruf entschieden, oder hat der Beruf sich für dich entschieden? In den meisten Fällen liegt die Antwort irgendwo in der Mitte. Hättest du aber die Wahl, den Resetknopf zu drücken und noch einmal ganz von vorne anzufangen, würdest du dich tatsächlich für den Job entscheiden, den du aktuell hast? Oder würdest du etwas völlig anderes machen? Und würde ein Beruf, der näher an deinem persönlichen Traum läge, eine komplette Veränderung bedeuten, wie deinen Job zu kündigen, eine neue Ausbildung anzufangen, wieder an die Universität zu gehen? Oder gibt es bestimmte Bereiche deines Berufs, die auch in deiner Wunschvorstellung eine Rolle spielen?
2. Finde heraus, welche Angst dich blockiert.Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass dir nichts passieren würde? Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass niemand (Partner, Familie, Freunde) über deine Entscheidung urteilen würde? Zwei Fragen, über die es sich nachzudenken lohnt, da sie dich direkt zu deinen wahren Sehnsüchten führen, die du vielleicht aus Angst verdrängt hast. Also, was würdest du tun? Einen alten Gutshof übernehmen und Landwirt werden? Eine Surfschule am Meer eröffnen? Astrophysik studieren? Pilot werden? Ein Start-Up gründen? Einen Roman schreiben?
Stell dir jetzt einmal vor, wie du einige dieser Sachen (oder die Punkte, die auf deiner Liste stehen würden) tatsächlich machst. Und, schlägt dein Herz bei diesem Gedanken schneller? Würdest du gerne auf der Stelle viel Zeit und Energie in die Punkte deiner Liste investieren, um darin richtig gut zu werden? Falls die Antwort Ja! lautet, du aber trotzdem seit Jahren nicht das tust, was du von Herzen liebst, könnte es daran liegen, dass dich deine Ängste zurückhalten. Jeder Mensch kommt irgendwann im Laufe seines Lebens an diesen Punkt, an dem er eine Entscheidung treffen muss: Gehe ich diesen einen Schritt weiter oder eben nicht? Die Wahrheit ist: Lassen wir diese Angst über unsere Zukunft entscheiden, bestehlen wir uns selbst.
Denke immer daran, denn es ist so unfassbar wichtig: Einer dieser Tage in der scheinbar noch so fernen Zukunft wird tatsächlich dein letzter sein. Und wenn dieser Tag kommt, solltest du in der Lage sein, auf ein Leben zurückzublicken, dass auf Entscheidungen basierte, die du aktiv getroffen hast und Risiken, die du bewusst eingegangen bist, und nicht auf Chancen, die du ausgelassen hast, da du zu ängstlich warst, um sie wahrzunehmen. Die gute Nachricht lautet: Es ist niemals zu spät!
3. Stelle dir dein perfektes Leben vor.In deiner perfekten Welt, wo möchtest du leben? Was möchtest du am liebsten den ganzen Tag machen? Wenn du arbeiten würdest, worin bestünde deine Aufgabe und wo? Warum wäre diese Arbeit wichtig für dich? Und was genau würde dir daran Spaß machen? Nimm dir Zeit für diese Fragen.
Jetzt kommt der schwierige Teil: Vergleiche dieses perfekte Leben nun mit dem Leben, das du im Moment führst. Falls das meiste übereinstimmt, Gratulation - du brauchst nicht weiterlesen, geh einfach zurück in dein perfektes Leben, trinke einen Espresso in der Sonne und genieße es. Für die allermeisten von uns klafft zwischen unserer Wunschvorstellung und der Realität jedoch eine ziemlich große Lücke. Die alles entscheidende Frage lautet nun: Was bist du bereit zu tun, um diese Lücke zu schließen? Bevor du jetzt allerdings vorschnell den ersten Schritt gehst, brauchst du eine exakte Vorstellung von dem, was du tatsächlich willst. Nimm dir auch hierfür genug Zeit. Erstelle ein Liste und schreib all deine Gedanken auf. Sei dabei so exakt und detailliert wie möglich!
4. Baue Zwischenstationen ein.Erfolge, so klein sie auch sein mögen, sind von entscheidender Bedeutung. Sie motivieren dich, nicht aufzugeben und geben dir sichtbare Bestätigung in Zeiten, in denen die Zweifel sich mehren. Wie bei jeder langen Reise, kann man nicht direkt vom Start bis ans Ziel springen, deswegen solltest du mehrere Zwischenstationen auf deinem Weg nach oben einbauen. Finde heraus, welche Schritte vor dir liegen und welche kurz- und mittelfristigen Ziele es zu erreichen gilt. Frag dich: Brauche ich dafür eine Weiterbildung, eine Umschulung, eine Zusatzqualifikation? Falls ja, kann ich dieses Ziel in meiner Freizeit erreichen? Kann ich neben meinem jetzigen Job zur Abendschule gehen? Gibt es Wochenendseminare? Reicht es aus, dass ich die neuen Inhalte lerne oder brauche ich einen staatlich anerkannten Abschluss? Diese ersten Schritte sollten dazu führen, dass du eine genaue Vorstellung von dem bekommst, was dich erwartet.
Falls du jetzt denkst: Das klingt zwar alles ganz toll, lieber Lars, aber ich habe keine Ahnung, wie meine ersten Schritte aussehen könnten. Ich fühle mich wie gelähmt, weil mir alles über den Kopf wächst. Keine Sorge, auch das ist okay. Immerhin kennst du jetzt die Fragen, die du dir stellen solltest. Und jetzt, geh raus in die Welt (oder ins Internet) und finde Menschen, von denen du denkst, dass sie genau das Leben führen, das du gerne hättest. Bitte sie um Hilfe, frag sie nach Rat! Mit etwas Glück findest du sogar einen Mentor, der dich motiviert und an die Hand nimmt. Erkläre ihnen deine Situation und frag sie, was sie dir empfehlen würden. Wenn du nicht fragst, heißt die Antwort immer nein.
5. Gehe diesen ersten Schritt.In diesem Augenblick - JETZT! - kannst du etwas tun, was dich auf der Stelle ein bisschen näher an dein Wunschleben rücken lässt. Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit wie auf einer bestimmten Website nach Informationen über deinen Traumberuf zu suchen, einen bestimmten Anruf zu tätigen, einen Termin bei deiner Bank zu vereinbaren, eine Bewerbung zu schreiben, oder ein Buch zu kaufen. Was immer es ist, tu es heute. Und schon bist du ein Stückchen näher an dem Leben, das du dir so sehr wünscht.
Denke immer daran: Aufgeben ist keine Option! (Lars Amend, Magic Monday)