Wäre es bloß Theater, wäre es absurd: Von #Blockupy zu #Grexit
Die Direkte Aktion ist ein anarchosyndikalistisches Konzept (http://de.wikipedia.org/wiki/Direkte_Aktion) das für viele zum Synonym für die Gewaltbereitschaft des Anarchismus geworden ist.
Die Bankenstadt Frankfurt am Main ist der Sitz der Europäischen Zentralbank und wurde heuer Schauplatz von zwei Protestveranstaltungen gegen den Kapitalismus. Seit Oktober 2011 hat die Occupy Germany-Bewegung am Willy-Brandt-Platz gegenüber der Europäischen ein Lager eingerichtet.
Zuerst wurde zum M31 (european day of action against capitalism http://march31.net/de/) am 31.3.2012 aufgerufen: http://youtu.be/gVc9TDZQfeY
Die Demo von rund 4000 Demonstranten führte zu massiven Ausschreitungen mit (lt. FAZ http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/anti-kapitalismus-demonstration-strassenschlacht-in-der-frankfurter-innenstadt-11705190.html)
einem Schwerverletzten, fast zwei Dutzend Leichtverletzten, beträchtlichem Sachschaden und 465 Festnahmen..
31.3.2012 M31 DEMO Frankfurt gegen Kapitalismus
http://youtu.be/4419tVDHo-8
Doku M31 in Frankfurt/Main – Europäischer Aktionstag gegen den Kapitalismus
http://youtu.be/rYffRsLXabc
Linke Gewalttäter beschießen Menschen mit Feuerwerkskörpern
http://youtu.be/-4KIvbcrq_c
Danach wurde zur Blockupy Bewegung aufgerufen:
http://blockupy-frankfurt.org/
25.4.2012: Mobivideo Blockupy Frankfurt
http://youtu.be/SUVzTTE2M68
Von den geplanten Veranstaltungen wurden letztendlich nur eine Großdemonstration am 19. Mai und zunächst auch eine Rave-Veranstaltung am 16. Mai wurden durch den Verwaltungsgerichtshof in Kassel genehmigt. Die Veranstaltung „Rave against Troika“ mit
500 Teilnehmern
wurde vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof verboten und daher am Abend des 16. Mai von der Polizei friedlich aufgelöst. Am folgenden Tag löste die Polizei eine Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmern auf dem Römerberg und dem Paulsplatz nach einigen Stunden doch. Konstantin Wecker wurde daran gehindert, auf dem Paulsplatz ein Konzert geben. Wecker sang jedoch über ein Megaphon mit den Demonstranten. Es kam zu etwa 150 Festnahmen.
Am 18. Mai versuchten etwa
1000 Aktivisten
an verschiedenen Stellen der Innenstadt zu demonstrieren. Die Polizei reagierte mit Räumung, Schlagstöcken und Wasserwerfern auf und nahm rund 400 Demonstranten in Gewahrsam.
Am 19. Mai nahmen mehr als
20.000 Menschen
an der geplanten Großdemonstration teil. Trotz kleinerer Zwischenfälle verlief sie bis zum späten Nachmittag friedlich. Etwa 400 Aktivisten wurden in Gewahrsam genommen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Blockupy)
Hier eine kleine Materialiensammlung aus Originaltexten und -videos ohne Anspruch auf Vollständigkeit:’
DER SPIEGEL: Frankfurt blockiert sich selbst:
Wegen der “Blockupy”-Proteste gleicht die Stadt einer Festung. Die befürchtete Randale bleibt aus. Stattdessen feiern 20.000 Menschen eine Party gegen den Kapitalismus – zusammen mit skurrilen Aktivistengruppen. Eigentlich hätten die Demonstranten gar nicht mehr zu kommen brauchen. Vier Tage lang wollte die “Blockupy”-Bewegung in der deutschen Hauptstadt des Geldes wider den Kapitalismus protestieren. Sie wollte das öffentliche Leben mit Kundgebungen, Konzerten und Protestmärschen durcheinanderwirbeln. Doch dann wurden die meisten Aktionen wegen der Gefahr gewalttätiger Ausschreitungen verboten. Die Stadt Frankfurt sprach ein allgemeines Versammlungsverbot aus, der Einspruch von Blockupy wurde wegen formaler Fehler abgewiesen. Am Samstag nun, als die einzig legale Protestaktion starten sollte, hatten die Demonstranten ihr Ziel längst erreicht. Die Stadt glich drei Tage lang einer Festung. Im Bankenviertel gingen nur wenige zur Arbeit, Luxusgeschäfte verrammelten ihre Fenster. “Du, Asterix, die blockieren sich selbst”, steht auf einem Protest-Banner. “Die spinnen die Römer.” … Die “schier orgiastischen Demonstrationsverbote” (“Süddeutsche Zeitung”) stoßen auch in der Politik auf Unverständnis. http://spon.de/adE7O
ZEIT: Die Frankfurter Angst vor den Bankenkritikern
Sommerfest statt Randale bei der Abschlussdemo: Die Blockupy-Aktivisten haben Frankfurt nicht lahmgelegt, das hat die Stadt selbst erledigt.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-05/blockupy-demonstration
FAU: Demonstrieren in den Zeiten des Bank Run
Einen Run ganz besonderer Art erlebte in dieser Woche Frankfurt/Main. In der Stadt waren seit Donnerstag die meisten Geldautomaten abgeschaltet. Dies ist die Begleitmusik zu einer unglaublichen Hysterie, mit der das politische Establishment in den letzten Tagen vormacht hat, dass es gewillt ist, die vermeintlichen Bürgerrechte mit Hilfe von Polizei und Gerichtsbarkeit jederzeit außer Kraft zu setzen, wenn die Interessen der (Finanz-)Wirtschaft und der Shareholder-Value dies erfordern. http://www.fau.org/artikel/art_120520-074707
FRANKFURTER ALLGEMEINE 20.05.2012 · Als wäre alles nur ein Spaß gewesen. Frankfurt kehrt nach den vier Tagen der Blockupy-Protesten zum Normalzustand zurück. Nun wird die Frage der Verhältnismäßigkeit diskutiert. http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/nach-blockupy-protesten-roth-rechtfertigt-verbote-und-polizeieinsatz-11758058.html
Twitter: @Muschelschloss: #Blockupy-Group on #Facebook – Heute (20.05.2012): +++ Von 0 auf über 500 Mitglieder !! +++ https://t.co/jrdbpLUW
ARD: Blockupy und Karneval
„Der normale Bürger versteht das schon längst nicht mehr“ http://fb.me/1N9hqPZsr
Victory auf dem Paulsplatz für Demokratie und Blockupy Frankfurt http://www.youtube.com/watch?v=zQAAK1Avmlg&
ZDF: Wecker zu Blockupy: Singen nicht mal in DDR verboten http://www.youtube.com/watch?v=qjjlKsqKWUc
FAZIT:
Natürlich haben die Gewaltexzesse bei der M31 sehr viel zur staatlichen Überreaktion beigetragen, jedoch hat die Veranstaltung in Frankfurt demaskiert, auf welch wackeligen Beine unsere „Grundrechte“ stehen.
Auch der immer häufiger auch von offizieller Seite geäußerte Aufruf an Griechenland den EURO und sogar die EU zu verlassen (#GREXIT http://wp.me/p1kfuX-hQ), zeigt die Relativität der oft bescvhworenen Europäischen „Gemeinschaft“.
Solidarität endet nicht dort, wo Schwierigkeiten anfangen, Werte sind erst solche, wenn sie auf die Probe gestellt werden können.
Gerade die Ereignisse der letzten Tage in Frankfurt zeigen, dass die Wirksamkeit einer „Direkten Aktion“ nicht in der Größe des durch sie verursachten Schadens liegt, sondern vielmehr durch die Vermeidung desselben.