Wanderung entlang der Kreideküste auf Rügen

Von Thomas

Wie aus einem “wir gehen mal etwas am Meeresufer entlang” der Kreideküste bei Sassnitz, um einige Bilder zu machen, eine ausgewachsene 5,5 Stunden Wanderung wurde.

Nachdem wir gut ausgeschlafen hatten, stärkten wir uns erst einmal mit einem Frühstück.

Der Wetterbericht hatte für die Tage eher kaltes Winterwetter mit einigen leichten Schneefällen angekündigt. Es war bewölkt, kühl, aber trocken. Und so machten wir uns von der Ferienwohnung zum Meeresufer aus. Wir wollten auf Rügen einfach “nur” relaxen und mit den beiden Kameras etwas herumexperimentieren. So ging es nach wenigen Meter zwischen Kreideküste und Meer über die Steine hinweg. Besonderes angenehm war es hier nicht unbedingt zu gehen (den Weg oben hatten wir beim letzten Aufenthalt schon gemacht und wollten jetzt die Küste von einer anderen Perspektive sehen).

Der erste Aufgang kommt schon kurz nach Sassnitz und war für uns einfach zu früh. Einige Meter weiter wollten wir schon an der Küste entlang gehen. Hin und wieder waren Bäume im Weg, die in den Kreidefelsen keinen halt mehr hatten und damit nach unten gestürzt waren. Mal über einen Baum und unten durch, so bahnten wir uns den Weg. Die Anzahl der Spaziergänger reduzierte sich an diesen Hindernissen deutlich und dann waren wir irgendwann fast alleine unterwegs. Wir sahen immer wieder auf unserem Weg wie Teile der Kreideküste abgebrochen waren.

Wir waren an einem Punkt, an dem wir eigentlich genug Eindrücke und Bilder gesammelt hatten und uns einen Aufgang wünschten (das Gehen über die Steine machte recht müde). Eine kurze Beratung und wir hatten beide keine Lust den ganzen Weg über die Steine wieder zurückzugehen. Also ging es weiter Richtung Königsstuhl über Stock und Stein. Hinter jeder Biegung der Küste hofften wir jetzt auf einen Aufstieg. Doch leider kam erst mal nichts in Sicht. Shuyi hatte zwischendurch den Vorschlag, an einer geeigneten Stelle am Küstenstreifen nach oben zu klettern, doch das redete ich ihr ganz schnell wieder aus. Dafür rief sie nach weiteren Biegungen, dass es weiter vorne einen Aufstieg gibt. Ich wollte es nicht glauben, denn ich sah nichts in der Richtung. Doch plötzlich kamen uns wieder Menschen entgegen, die genau von diesem Abstieg (Aufstieg – je nach Sichtweise und Gehrichtung) an die Küsten gelangt waren. Ich war ehrlich gesagt sehr froh, dass dies jetzt ein Ende hatte. Denn ich war schon recht müde geworden und musste aufpassen, dass ich bei den vielen Steinen keinen falschen Schritt machte.

Die Treppe ging es jetzt nach oben (wir waren tatsächlich 2/3 des Weges von Sassnitz Richtung Königsstuhl über die Steine an der Küste entlang gegangen). Am Ende der Treppen erwartete uns der schneebedeckte Waldweg. Statt Steine war es jetzt einfach Rutschig auf dem Weg. Auch etwas beschwerlich, aber besser als die Steine. Diesen Weg waren wir ein Jahr zuvor zum Königsstuhl gegangen. Im Wald machten wir noch einige Bilder und erreichten dann Sassnitz. Seitdem wir die Wohnung verlassen haben, waren 5,5 Stunden vergangen. Denke es hat damit den Namen Wanderung verdient.

Direkt gingen wir noch zu einem Supermarkt. Es war Samstag und nur heute konnten wir was Einkaufen. Die gekauften Essenssachen und Getränke schleppten wir dann zur Wohnung. Erst mal Pause war angesagt mit Tee und Kuchen.

Danach Schuhe putzen und Dreck von der Jeans wegwaschen. Und damit wir noch munter bleiben unter die Dusche. In der Wohnung war es angenehm warm und wir konnten danach das Abendessen zusammen genießen.

Natürlich war nach diesem ausgedehnten “Spaziergang” der Abend recht kurz und wir verzogen uns zum Schlafen.