Die heutige Wanderung hatte ihren Ursprung vor gut einem halben Jahr. Im vergangenen März formte sich der Gedanke, einmal durch das böhmische Erzgebirge zu wandern. Ausgehend von Gottesgab (Bozi Dar) sollte es über den Erzgebirgskamm nach Abertham (Abertamy) gehen.
Gottesgab und Abertham sind ehemals deutsche Städte die bis 1945 ihre Blüte hatten. Gegründet wurden beide Gemeinden zur Zeit des Bergbau. Noch heute zeugen verlassene Bingen von dem ehemals geschäftigen Treiben in dieser Region. Es ist kein Geheimnis, dass die russischen Besatzer wenig anzufangen wussten, mit dem eroberten Deutschland und so ließen sie Abertham und Gottesgab verfallen, schleiften es geradezu bis auf die Grundmauern ab.
Bozi Dar liegt direkt hinter dem Grenzübergang Oberwiesenthal und hat sich in den vergangenen Jahren als Mekka für Wintersportler gemausert.
Der Weg nach Abertham führte auf dem Hinweg größtenteils an der Straße entlang, es sei aber gesagt, dass diese für den PKW-Verkehr gesperrt ist und nur für Fahrräder oder Hundeschlitten (!) freigegeben ist.
Gewandert wird mitunter durch eine herrliche Natur. Das gesamte Gebiet ist Naturschutz- und Natura 2000 Gebiet. Empfohlen sei der Moorlehrpfad von Gottesgab. Auf einer ordentlichen Länge wird Wissenswertes über das Ökosystem und den Lebensraum Moor geboten. Wenn im Sommer die Pflanzen in voller Blüte stehen ist es eine wahre Pracht.
Nach einer guten Stunde kommt man an dem Dorf Böhmisch Seifen vorbei, oder besser an dem was noch übrig ist. Dieses Dorf wurde in den 1960er Jahren vom damaligen Großen Bruder, den Sowjets, plattgemacht und alle Einwohner waren gezwungen sich anderswo ein neues Leben aufzubauen. Grund für diese Maßnahme war die deutsche Vergangenheit.
Heute erinnert nur noch ein Gedenkstein und ein Holzkreuz an den ehemaligen Ort. Zwar hat noch nie ein Kreuz irgendwann, irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert aber hier macht diese Regel mal eine Ausnahme.
An dieser Stelle stand einst die Kirche von Böhmisch Seifen. Heimatfreunde haben sie als Modell nachgebaut und in die Nähe des ursprünglichen Standortes aufgestellt.
Nach dem Passieren von Böhmisch Seifen geht es bergauf. Und zwar ein ganzes Stück. Aber wie so oft, wird auch hier der Aufstieg mit einer schönen Aussicht belohnt.
Nach rund zwei Stunden, und etlichen überwundenen Höhenmetern, erreicht man dann endlich Abertham.
Um der Tradition treu zu bleiben, wurde in der Ortskneipe eingekehrt und Rast gemacht. Ich muss euch den Namen wahrscheinlich nicht nennen, falls ihr mal in der Stadt seid, werdet ihr sie finden.
Am Ziel unserer Reise stellt sich nun die Frage des Rückweges. Auf dem gleichen Weg zurück wie man hergekommen ist gefällt mir nicht so besonders. Man kennt dann ja schon die Strecke. Also wird ein Kreis gelaufen. Noch ein kurzer Blick zurück auf Abertham und schon geht es weiter.
Dieses mal aber geht der Großteil der Strecke durch dichten Fichtenwald. Immer die untergehende Sonne im Rücken.
Schnell wird klar, die Sonne wartet nicht und mahnt zur Eile. Trotz einer spontan gefundenen Abkürzung wird es eine knappe Kiste vor der Dunkelheit aus dem Wald herauszukommen. Unterwegs zeigt sich das Erzgebirge noch einmal von seiner schönen Seite.
Mittlerweile ist der Gedanke, Gottesgab im Hellen zu erreichen, ein wahrer Ansporn. Dank eines straffen querfeldein Marsches erreiche ich den Waldrand in dem Moment, als die Sonne hinterm Horizont verschwindet und sich zur Ruhe legt.
Von jetzt an sind es noch ca. 30 Minuten und die Lichter der Stadt geben eine gute Orientierung.
Als ich endlich die befestigten Wege erreiche, verschnaufe ich kurz und drehe mich noch einmal kurz in die Richtung aus der ich gekommen bin. Das Erzgebirge macht sich fertig für die Nacht und der eben durchquerte Wald wird langsam lebendig.
Zusammenfassend bleibt nur zu sagen: “Aarzgebirg wie bist du schie”. Ich kann euch diese Gegend wärmstens empfehlen. Egal ob ihr wandert, radelt oder Wintersport betreibt, es ist für jeden etwas dabei. Als Abschluss habe ich mal die Wanderung in Zahlen gefasst.
Vielen Dank für’s Lesen und
In diesem Sinne…
Gottesgab und Abertham sind ehemals deutsche Städte die bis 1945 ihre Blüte hatten. Gegründet wurden beide Gemeinden zur Zeit des Bergbau. Noch heute zeugen verlassene Bingen von dem ehemals geschäftigen Treiben in dieser Region. Es ist kein Geheimnis, dass die russischen Besatzer wenig anzufangen wussten, mit dem eroberten Deutschland und so ließen sie Abertham und Gottesgab verfallen, schleiften es geradezu bis auf die Grundmauern ab.
Bozi Dar liegt direkt hinter dem Grenzübergang Oberwiesenthal und hat sich in den vergangenen Jahren als Mekka für Wintersportler gemausert.
Der Weg nach Abertham führte auf dem Hinweg größtenteils an der Straße entlang, es sei aber gesagt, dass diese für den PKW-Verkehr gesperrt ist und nur für Fahrräder oder Hundeschlitten (!) freigegeben ist.
©Thomas Engst 2013
Gewandert wird mitunter durch eine herrliche Natur. Das gesamte Gebiet ist Naturschutz- und Natura 2000 Gebiet. Empfohlen sei der Moorlehrpfad von Gottesgab. Auf einer ordentlichen Länge wird Wissenswertes über das Ökosystem und den Lebensraum Moor geboten. Wenn im Sommer die Pflanzen in voller Blüte stehen ist es eine wahre Pracht.
©Thomas Engst 2013
Nach einer guten Stunde kommt man an dem Dorf Böhmisch Seifen vorbei, oder besser an dem was noch übrig ist. Dieses Dorf wurde in den 1960er Jahren vom damaligen Großen Bruder, den Sowjets, plattgemacht und alle Einwohner waren gezwungen sich anderswo ein neues Leben aufzubauen. Grund für diese Maßnahme war die deutsche Vergangenheit.
Heute erinnert nur noch ein Gedenkstein und ein Holzkreuz an den ehemaligen Ort. Zwar hat noch nie ein Kreuz irgendwann, irgendwo einen bedeutenden Punkt markiert aber hier macht diese Regel mal eine Ausnahme.
An dieser Stelle stand einst die Kirche von Böhmisch Seifen. Heimatfreunde haben sie als Modell nachgebaut und in die Nähe des ursprünglichen Standortes aufgestellt.
©Thomas Engst 2013
Nach dem Passieren von Böhmisch Seifen geht es bergauf. Und zwar ein ganzes Stück. Aber wie so oft, wird auch hier der Aufstieg mit einer schönen Aussicht belohnt.
©Thomas Engst 2013
Nach rund zwei Stunden, und etlichen überwundenen Höhenmetern, erreicht man dann endlich Abertham.
©Thomas Engst 2013
Um der Tradition treu zu bleiben, wurde in der Ortskneipe eingekehrt und Rast gemacht. Ich muss euch den Namen wahrscheinlich nicht nennen, falls ihr mal in der Stadt seid, werdet ihr sie finden.
Am Ziel unserer Reise stellt sich nun die Frage des Rückweges. Auf dem gleichen Weg zurück wie man hergekommen ist gefällt mir nicht so besonders. Man kennt dann ja schon die Strecke. Also wird ein Kreis gelaufen. Noch ein kurzer Blick zurück auf Abertham und schon geht es weiter.
©Thomas Engst 2013
Dieses mal aber geht der Großteil der Strecke durch dichten Fichtenwald. Immer die untergehende Sonne im Rücken.
©Thomas Engst
Schnell wird klar, die Sonne wartet nicht und mahnt zur Eile. Trotz einer spontan gefundenen Abkürzung wird es eine knappe Kiste vor der Dunkelheit aus dem Wald herauszukommen. Unterwegs zeigt sich das Erzgebirge noch einmal von seiner schönen Seite.
©Thomas Engst
Mittlerweile ist der Gedanke, Gottesgab im Hellen zu erreichen, ein wahrer Ansporn. Dank eines straffen querfeldein Marsches erreiche ich den Waldrand in dem Moment, als die Sonne hinterm Horizont verschwindet und sich zur Ruhe legt.
Von jetzt an sind es noch ca. 30 Minuten und die Lichter der Stadt geben eine gute Orientierung.
©Thomas Engst
Als ich endlich die befestigten Wege erreiche, verschnaufe ich kurz und drehe mich noch einmal kurz in die Richtung aus der ich gekommen bin. Das Erzgebirge macht sich fertig für die Nacht und der eben durchquerte Wald wird langsam lebendig.
©Thomas Engst
Zusammenfassend bleibt nur zu sagen: “Aarzgebirg wie bist du schie”. Ich kann euch diese Gegend wärmstens empfehlen. Egal ob ihr wandert, radelt oder Wintersport betreibt, es ist für jeden etwas dabei. Als Abschluss habe ich mal die Wanderung in Zahlen gefasst.
©Thomas Engst
©Thomas Engst
Vielen Dank für’s Lesen und
In diesem Sinne…