Wie jedes Jahr luden die drei touristischen Arbeitsgemeinschaften der Region Monschauer Land-Touristik e.V., Rureifel-Tourismus e.V. und Nordeifel Tourismus GmbH in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Eifel und dem Eifelverein zur Eröffnung der Wandersaison 2014 ein. In den Jahren zuvor war der zentrale Veranstaltungsort die Burg Vogelsang (2010), Heimbach (2011), Rurberg (2012), Gemünd (2013) und dieses Jahr war es der Dorfplatz in Schmidt, direkt neben Sankt Mokka. Bei den Rund- und Sternwanderungen, den Pedelec-Touren und der Radtour wurden die Gäste von zertifizierten Waldführern des Nationalparks begleitet, die Teilnahme war kostenlos (außer bei den Pedelec-Touren). Das Programm bot 6 Sternwanderungen mit Ziel in Schmidt, 4 Rundwanderungen ab Schmidt mit Wanderführern des Schmidter Eifelvereins und 3 Pedelectouren. Jetzt neu im Programm waren 2 barrierefreie Wanderungen und 1 History-Guide Führung entlang des “Kreuzwegs des Friedens”. Im Anschluss an die Touren wurde dann noch in Schmidt ein Programm mit Livemusik geboten, so spielte auch wieder die Band Wibbelstetz.
Ich finde diese Wanderopenings jedes Jahr echt toll, freue mich darauf und gehe, wenn irgendwie möglich, bei einer Sternwanderung mit. Obwohl ich ja schon eine Menge zu den unterschiedlichsten Themen weiß, ist es trotzdem immer sehr interessant und man lernt trotzdem immer etwas dazu und hört, was mir am besten gefällt, viele kleine Geschichten. Ich habe mich also für eine geführte Sternwanderung mit einem Nationalpark-Waldführer von Infopunkt Zerkall – Schmidt (9 km) entschieden. Unser Waldführer war mir kein Unbekannter, es war ein Kollege, der, wie ich, sonst auch als History-Guide mit Gästen auf den Spuren des zweiten Weltkrieges im Hürtgenwald unterwegs ist.
Das Wandergebiet sollte der Hetzinger Wald sein und von Zerkall aus folgten wir der Kall ins Kalltal und erfuhren dabei viele kleine Details über die Namensentstehung von Zerkall, den ehemaligen Mühlen an den Flüssen und der Geschichte der Papierindustrie, die mit dieser Region natürlich sehr verbunden ist. Wir hörten viele Namen und Details aus der Vergangenheit, der Kriegs- und der Nachkriegszeit und ich hing immer an den Lippen unseres Guides, denn diese Geschichten finde ich immer sehr spannend und interessant.
Nachdem wir die Kall überquert hatten und auch hier wieder viel über Wasser, Uferbepflanzung und Kanäle erfahren hatten, stand uns ein netter Anstieg bevor. Ich kannte diesen Weg, der bis an den Ortsrand von Schmidt führte und Teil der letzten Etappe des Wildnis Trails ist, allerdings mehr als Adrenalinabfahrt als als steilen Wanderaufstieg. Hier bekommt man richtig warm und während des Aufstieges hörten wir viele Vogelstimmen, vom Zaunkönig bis zum Specht und sahen viele verschiedene Baumarten, von der Eiche bis zum Ahorn und zu allem konnte unser Guide etwas erzählen.
Oben angekommen, haben wir an einer Bank eine Pause gemacht und sogar die Sonne kam heraus. Die Vorhersage vom Vortag lies Böses erahnen aber die Realität sah zum Glück viel besser aus. Hier oben lauschten wir wieder unserem Guide zum Thema Nationalpark, dessen Entstehung, Werdegang und vielen Details. Wie schon erwähnt, trotz einigem Vorwissen bekommt man immer eine Menge neuer Informationen und was noch besser ist, Geschichten, Geschichten, Geschichten.
Wir folgten dann weiter dem Wildnis Trail, bogen aber kurz vor Schmidt vom Weg ab und wanderten weiter in Richtung “Schlagbaum” am Ortsausgang Richtung Heimbach, wo wir auch andere Gruppen trafen. Nachdem wir die Straße überquert hatten war es nicht mehr weit bis zum Aussichtspunkt Hubertushöhe. Von hier aus hat man wirklich einen sensationellen Blick auf den unter einem liegenden Rursee. Links sieht man die Staumauer Schwammenauel, rechts den Badestrand Eschauel und weiter hinten sogar Rurberg. Von hier ober kann man die Schiffe fahren sehen und hat einen tollen Blick auf die Umgebung – das ist sicher einer der schönsten Aussichtspunkte.
Von hier aus war es dann nicht mehr weit bis zum Dorfplatz Schmidt, schnell waren wir im Ort, an der Hauptstraße und schon war die Kirche in Sicht. 3 Stunden haben wir für die 9 Kilometer gebraucht. Ein schlechter Schnitt aber wir haben ja oft gestoppt und unserem Guide gelauscht, so haben wir eine gute Stunde im Stehen verbracht.
Wie immer gab es auch dieses Mal am Ziel neben einigen Ständen auch ein Programm für Gäste und Teilnehmer. Wolfgang Spelthahn und Frau Göckemeyer (Bürgermeisterin von Nideggen) waren am Mikrophon, es gab Auftritte verschiedener Vereine, Chöre und Gruppen aus Schmidt und natürlich die Eifelrockband Wibbelstetz.
Zurück zum Auto ging es dann ganz einfach wiedermal mit dem Bus, was keine 20 Minuten dauerte. Ein schöner Tag und obwohl die Wettervorhersage eher schlecht war, sah das Ergebnis doch sehr gut aus. Lieber so als Regen und ich bin mal wieder froh, dabei gewesen zu sein. Ich freue mich jetzt schon auf 2015.