Wandern in Norwegen: Buerbreen am Folgefonnagletscher

Von Schnickschnack

Mit einer Größe vom 214 km² ist Folgefonna der drittgrößte Gletscher Norwegens. Der höchste Punkt liegt bei höchste Punkt 1.662 m ü.d.M und hier bei Odda schnuppern wir dann auch echte Höhenluft, als wir uns morgens mit dem Camper auf dem Wag zur Gletscherzunge Buerbreen machen. Die schmale, kurvige Dirtroad führt an einem Fluss entlang aufwärts, der durch das Eis des Gletschers gespeist wird

Auf halber Strecke bleibt unser Wohnmobil auf dem Parkplatz zurück und wir wandern entlang des steinigen Flussbettes und tausender Trollskulpuren vorbei. Die ersten Meter gehen mäßig bergauf, neben Schafen und durch knorrige Wäldchen lassen sie sich mit einem lauschigen Spaziergang bewältigen. Immer am Wasser lang wieseln wir des Weges und treffen unterwegs sogar solche norwegischen Murmeltiere.



Danach geht`s aber steil weiter, der Fluss rauscht mit der Kraft eines Wasserfalles ins Tal und wir überwinden diese Passage an ausgewaschenen Felsen nur mit Hilfe befestigter Seile, an denen man sich hoch stemmen kann. Der See im Tal und die zwei Häuschen beim Parkplatz liegen bereits weit zurück, dafür motiviert uns der Blick auf die Gletscherzunge zum Durchbeißen. Wir nehmen`s sportlich, dass dies wieder einer der einfachen Wanderwege zum Gletscher sein soll. Für uns Flachlandtiroler ist es schließlich schon wieder hartes Training.


Erfrischung bringt hier oben vor allem der Wind, welcher durch das Eis des Buerbreen merklich abkühlt. Richtig frisch wird es, als wir unterhalb der Gletscherzunge ankommen. Das Wasser hat die Felsen malerisch ausgeschwemmt, abgerundet und warm gefärbte Übergänge und Verbindungen geschaffen, die im Kontrast zum Blau des Gletschers ein beinahe surreales Bild ergeben. Wir suchen uns ein windgeschütztes Eckchen, biwaken und genießen.



Der Folgefonngletscher ist nicht während der Eiszeit, sondern erst vor rund 2.500 Jahren, in einer Periode niedriger Temperaturen und erhöhter Niederschläge entstanden. Der Buerbreen ist die am besten zugängliche Gletscherzunge, heißt es noch, als wir wieder an den Seilen herab schwingen. Runter kommen se alle und auch wir lassen uns irgendwie vom Wasserfall zurück ins Tal treiben. Haben wieder Augen für Pilze, Zeit für eine kleine norwegische Waldkatze, die uns entgegen stromert, und landen erschöpft, aber glücklich im Tal.