Unter dem Motto „Natur pur – in und um den Schweizerischen Nationalpark“ wurde ich Ende Juni zu einer Blogger-Reise nach Graubünden in die Schweiz eingeladen. Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Schweizerischen Nationalparks bekam ich zusammen mit vier weiteren Bloggern und Online-Journalisten die Chance die Region Scoul Val Müstair in Wanderschuhen zu erkunden. Neben ausgewählten Touren sollten wir auch die Möglichkeit bekommen lokale Spezialitäten und Sehenswürdigkeiten dieser höchstgelegenen Urlaubsregion Europas zu erkunden. Ich freue mich ganz besonders über diese Einladung, da ich bisher noch nie in der Schweiz Urlaub gemacht habe, geschweige denn dort gewandert bin.
Die Schweiz für mich bisher… ein unentdecktes Bergenland in der Mitte Europas, das man gerne mal durchkreuzt, aber nicht lange verweilt. In meiner Vorstellung ein Land voller Tradition, das gerne unter sich bleibt, vorbildlich in Sachen “Nachhaltigkeit” ist und verschont von europäischer Globalisierung bleibt. Ist das wirklich so, oder sind es nur meine Vorurteile? Was hat mich bis jetzt davon abgehalten zum Wandern in die Schweiz zu reisen? Mit diesen Fragen, meiner Kamera und noch mehr Neugier im Gepäck starte ich meine Reise in die östlichste Region der Schweiz, Graubünden, und bin gespannt was ich entdecken werde.
Ein Kanton voller Vielfalt
Die Alpenregion “Graubünden” erstreckt sich über eine Fläche von 7.105 km² im Osten der Schweiz. Müsste ich Graubünden in einem Satz beschreiben, so wäre es “Die Region der Superlative”: es ist der größte Kanton und gleichzeitig der am wenigsten bewohnte, die höchstgelegene Alpenregion Europas und Heimat des einzigen Nationalparks der Schweiz. Einzig hier werden drei Amtssprachen gesprochen (Schweitzerdeutsch, Rätoromanisch und Italienisch) und die Grenzen Italiens und Österreichs parallel erreicht. UNESCO zeichnet gleich drei Welterbe und ein Biosphärenreservat aus. Außerdem entspringt hier nicht nur die Inn, sondern auch der Rhein. Und doch: jede Ecke Graubündens ist anders, kein Tal gleicht dem vorigen, ganz zu schweigen von den Menschen.
Die Ferienregion “Engadin”
Naturerlebnis, Traditionen & andere Highlights
Bei all der Vielfalt dieses östlichen Kantons kein Wunder, dass der offizielle Claim “Graubünden – die Schweizer Ferienregion Nr. 1!” lautet. Jedoch ist der Ruhm häufig auf die bekannteren Regionen wie St. Moritz, Davos oder auch das Heidiland verteilt. Zu Unrecht, aus meiner Sicht, so findet man gerade in den etwas abgelegenen Regionen (wie z.B. das Val Müstair) noch einsame Wanderwege, ruhige Plätze in der Natur und Individual- statt Massentourismus. Auch die verhältnismäßig lange Anfahrt mit dem Zug (etwa 3 Stunden von Zürich) kann man als entschleunigende Anreise nutzen.
Auf unserer Tour erleben wir sehr viel Natur, Menschen mit unterschiedlichem Traditionshandwerk und regionale Köstlichkeiten. Kurz zusammengefasst, was man bei einem Besuch von Graubünden im Sommer nicht verpassen sollte…
…eine Fahrt durch Graubünden mit der seit 125 Jahren existierenden Rhätischen Bahn (Albula- und Berninalinie sind beides UNESCO Welterbe), den einzigen Nationalpark der Schweiz (gegründet vor genau 100 Jahren) besuchen und Natur in ihrer “wilden” ursprünglichen Form erleben, eines der lokalen Produkte aus dem Naturreservat Biosfera probieren (egal ob Nusstorte, Arven-Likör oder traditionell gebackenes Brot), eine Strecke auf den insgesamt 10.000 Kilometern Wanderwegen Graubündens laufen und sich danach im Engadin Bad Scuol mit Blick auf die Berge erholen.