Wandern am Attersee: 5-Gipfel-Runde

Von Berghasen

Schoberstein und Mahdlgupf sind nur die bekanntesten Gipfel dieser aussichtsreichen Tour hoch über dem Attersee.

Wandern am Attersee – das bedeutet steile Anstiege, die mit grandiosen Tiefblicken auf diesen türkisblauen Salzkammergutsee belohnt werden. Eine ganz besonders schöne Runde tut sich auf, wenn man von Weißenbach am Attersee über den Schoberstein und Mahdlgupf weiter zum Dachsteinblick und den Salzberg wandert. Mit dem Abstieg über den Windwurfweg zurück nach Weißenbach ist die Wanderung im ersten Teil zwar viel begangen, der Rückweg dafür um vieles einsamer.

Wandern am Attersee: schnelle Höhenmeter und geniale Aussichten

Unter steilen Felswänden liegt direkt am Südufer des Attersees das Örtchen Weißenbach. Einen Namen hat sich das Dorf als Ausgangspunkt für den Mahdlgupf-Klettersteig oder die Bergtour auf den Schoberstein gemacht. Doch von Weißenbach aus kann man auch einige weniger bekannte Tourenziele ansteuern. Und die beiden Wander-Klassiker am Attersee im Vorbeigehen einsammeln.

Wir fügen der Wanderung den Dachsteinblick, den Salzberg und den Erbsenkogel hinzu und setzen alles zu einer reizvollen Rundtour zusammen. Am frühen Morgen ist der Wanderparkplatz in Weißenbach bereits gut gefüllt. Okay, überfüllt. Wir ergattern am Rande der Weißenbachtal-Bundesstraße einen Abstellplatz für unser Auto und parken gleich ein wenig weiter Richtung Bad Ischl, weil wir später aus der Richtung zurückkommen werden.

Unser erstes Zwischenziel ist der Schoberstein. Der Aufstieg ist von der Bundesstraße aus gut beschildert und führt uns zunächst über einen breiten Steig in vielen Serpentinen hoch zur Waldgrenze.

Über der Waldgrenze ist die Aussicht fantastisch. Eine kurze seilversicherte Passage knapp unter dem Schoberstein ist eine schöne Abwechslung zu den vielen Serpentinen des Steiges.

Die meisten Besucher, die in Weißenbach geparkt haben, sind wie vom Erdboden verschwunden. Sie wandern heute wahrscheinlich nicht am Attersee, sondern hängen irgendwo im Mahdlgupf-Klettersteig. Der Weg auf den Schoberstein wird ihr Abstieg sein und so begegnen in den ersten eineinhalb Stunden nur wenigen Wanderern, die den schönen Aussichtsberg zum Ziel haben.

Die ersten Schmankerln: Schoberstein und Mahdlgupf

Bis zum Gipfel des Schobersteins muss man nur knapp 600 Höhenmeter überwinden. Belohnt wird der Aufstieg mit einer fantastischen Aussicht auf den Attersee und das übrige Salzkammergut. Kein Wunder, dass der Berg zu den beliebtesten Wanderzielen im gesamten Salzkammergut zählt.

Wir sind zwar nur auf der Durchreise, machen aber dennoch einen kurzen Abstecher auf den Schoberstein, bevor wir zum Mahdlgupf weiterwandern. Der Gipfel ist schon gut besucht, wir finden aber noch ein Plätzchen auf den warmen Felsen und genießen den Blick vom Attersee bis zum Mondsee, zum Schafberg und zur Drachenwand.

Wandern Attersee Schoberstein

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Wandern Attersee Schoberstein

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Als die Leute immer mehr und unsere Köpfe von der Sonne immer heißer werden, klettern wir den kleinen Gipfelaufbau ab und gelangen so zurück auf den Hauptweg. Dieser führt uns in weiteren 30 Minuten auf den nächsten berühmten Aussichtsgipfel am Attersee: den Mahdlgupf.

Der Weg dorthin ist recht unspektakulär. Er schlängelt sich durch einen lichten Wald – ab und zu tut sich ein schöner Blick auf den See auf. Die ersten Klettersteig-Geher kommen uns entgegen. Karabiner klimpern, Helme baumeln an den Rucksäcken. Ich versteh immer noch nicht, warum man es so cool finden kann, sich an einem Stahlsein einen Berg hochzuhangeln. Allerdings ist das Panorama vom Mahdlgupf-Klettersteig auf den Attersee einmalig. Das ist mir von meiner ersten und einzigen Klettersteig-Tour dort in Erinnerung geblieben.

Das schöne Südufer des Attersees hat man am Schoberstein und Mahdlgupf stets im Blick.

Wandern am Attersee kann auch einsam sein

Am Mahdlgupf serviert uns das Salzkammergut dasselbe Menü wie am Schoberstein: Blick über den See, hallo Drachenwand, hallo Schafberg. Wir haben knapp 800 Höhenmeter in den Beinen. Zu wenig, um den Tag voll auszukosten.

Der Gipfel am Mahdlgupf ist von Klettersteig-Gehern meist gut gefüllt. Schön ist es hier aber wirklich immer. Am Mahdlgupf wartet dasselbe schöne Panorama wie am Schoberstein. Kurz verschnaufen und dann weiter zum Dachsteinblick.

Zum Glück warten noch einige andere Schmankerl auf uns. Wir verabschieden uns von den Klettersteiglern und freuen uns auf den schönsten Abschnitt unserer Runde. Über die Mahdlschneid dem Dachsteinblick entgegen!

Wir können es nicht glauben, dass Wandern am Attersee so einsam sein kann. Zwei Wanderer überholen wir noch, dann sind wir die einzigen Menschenseelen, die hinüber zum Dachsteinblick marschieren.

Der Dachsteinblick ist das nächste Ziel unserer Rundtour. Hier betrachtet vom Mahdlgupf aus.

An Felstürmen vorbei, zwischen Baumkronen hindurch erblicken wir immer wieder den Attersee. Wir genießen die Aussicht auf freistehenden Graskuppen und steigen zum Schluss auf einem Gras- und Felsgrat dem Gipfel entgegen. Den gesamten Attersee überblicken wir jetzt – das ist Wandern, wie man es sich im Salzkammergut vorstellt.

Auch am Attersee kann man einsam wandern. Zum Dachsteinblick hinüber sind wir fast allein.

Am Dachsteinblick baden einige ältere Herren in der Sonne. Den Dachstein sieht man von hier wirklich hervorragend und ein schöner Blick ins Höllengebirge tut sich auf.

Die Mahdlschneid ist der schönste Abschnitt dieser Tour. Der Grat führt uns hinauf auf den Dachsteinblick. Genialer Ausblick am Weg zum Dachsteinblick.

Wandern Attersee Dachsteinblick

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Wandern Attersee Dachsteinblick

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Über den Salzberg und den Erbsenkogel zurück nach Weißenbach

Vom Dachsteinblick betrachtet ist der Salzberg ein mit Latschen bewachsenes Hügelchen, das auf der Südseite in steilen Felswänden abfällt. Wir folgen dem Weg 820 Richtung Brennerin in eine Senke hinab.

Der Schnee liegt hier oft bis in den Sommer hinein, den Verlauf des Steiges können wir nur erahnen. Irgendwann muss er zum Salzberg rechts abzweigen, so viel wissen wir. Eine Almhütte ist unser Anhaltspunkt. Als wir sie hinter einem Wegweiser entdecken, biegen wir ab und stapfen die letzten Meter zum 1.607 Meter hohen Gipfel hinauf.

Der Dachsteinblick – ein toller Aussichtsberg hoch über dem Attersee.

Ein Holzkreuz aus zwei zusammengebundenen Ästen steht verloren zwischen dichten Latschen. Einen Schönheitspreis gewinnt dieser Gipfel nicht. Aber es ist witzig, hier zu sein.

Unauffällig ist auch der letzte Gipfel unserer Runde. Zwischen Latschen hindurch bahnen wir uns den Weg zum Erbsenkogel, von dem der Windwurfweg hinab zur Bundesstraße abzweigt. Der Berg ist eine bewachsene Felsnase, die niemand als Gipfel bezeichnen würde, wäre er nicht auf unserer digitalen Karte als solcher eingezeichnet. Er gilt als Vorgipfel des Salzbergs.

Den Verlauf des Windwurfwegs können wir wegen des Schnees ebenfalls nur auf Basis unserer Karte erahnen. Wir rutschen die steilen Schneefelder ab, springen wie fröhliche Gämse ins Tal hinab und hoffen, weiter unten irgendwo auf den Steig zu treffen.

Über den Windwurfweg zurück nach Weißenbach. Im Altschnee geht der Abstieg besonders schnell.

Bald ist klar, woher der Windwurfweg seinen Namen hat. Eine baumfreie Schneise zieht hier steil bis zu einer Fortstraße hinab. Zwischen Stock und Stein suchen wir uns die Ideallinie, bis wir 300 Höhenmeter unterhalb des Erbenskogels auf etwas stoßen, dass nach einem Pfad aussieht.

Der Windwurfweg – ein verstecktes Einöd

Wir kommen an einer Wetterstation vorbei, vereinzelt weisen Steinmänner und verblichene rote Markierungen den Weg hin.

Je tiefer wir gelangen, umso schöner wird der Steig. Später ist er ein echter Traumweg. Schmal, flowig und ohne Hindernisse schlängelt er sich durch hohes Gras, an einem Bach entlang und kreuzt weiter unten sogar einen plätschernden Wasserfall. Unser Abstieg endet am Parkplatz Kriegsgräber direkt an der Weißenbachtal-Bundesstraße.

Der Radweg bringt uns am Weißenbach entlang abseits des Verkehrs zurück zu unserem Ausgangspunkt in Weißenbach. Wer eine Abkühlung braucht, findet sie hier am Flusslauf auf schönen Sandbänken. Oder man hüpft nach dem Wandern schnell in den Attersee.

Daten zur Tour: Wandern über 5 Gipfel am Attersee

  • Aufstieg: 1.200 Höhenmeter
  • Abstieg: 1.200 Höhenmeter
  • Länge: 15 Kilometer
  • Steige sind auf digitalen Karten von AlpineQuest, bergfex.at oder outdoor active eingezeichnet