Mit der Entscheidung des Bundeskabinetts zur Waldstrategie 2020 bekennt sich die Bundesregierung erstmalig zu einer umfassenden multifunktionalen Forstwirtschaft auf der gesamten Waldfläche. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) begrüßt diese Entscheidung als einen Durchbruch für eine zeitgemäße Antwort auf die Herausforderungen von Energiewende, Klimawandel und Biodiversität. Die wichtigsten Forderungen der deutschen Forstwirtschaft, wie sie in der "Erfurter Erklärung" des DFWR im Juni 2011 formuliert wurden, werden in der Waldstrategie verwirklicht.
„Die Waldstrategie 2020 stellt einen gelungenen Kompromiss aus den verschiedensten Anforderungen unserer Gesellschaft an den Wald dar“, so DFWR-Präsident Georg Schirmbeck, MdB, „und ist nicht etwa nur ein Papier der Forstwirtschaft.“ Erstmalig wurde erreicht, dass die in der Vergangenheit teilweise widerstreitenden Interessen des Forst- und des Umweltministeriums zu einer für beide Seiten tragbaren Zukunftsstrategie zusammengeführt werden konnten.
Als DFWR-Präsident sei er froh, dass es dem BMELV im Einvernehmen mit dem BMU gelungen sei, im Internationalen Jahr der Wälder eine Position einzunehmen, welche der Forstwirtschaft neue Perspektiven eröffne und verlässliche Rahmenbedingungen schaffe. Mit der nun vorliegenden Waldstrategie 2020 kommt die Bundesregierung nach dem Indikatorenbericht zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt vom November letzten Jahres ein weiteres Mal zum Ergebnis, dass die heutige, zum großen Teil zertifizierte, naturnahe Waldbewirtschaftung die biologische Vielfalt nicht nur erhält, sondern auch fördert und verbessert.
Den Vorwurf, die Waldstrategie 2020 sei eine reine Holz- bzw. Rohstoffstrategie, weil sie u.a. eine Obergrenze für den jährlichen Holzeinschlag von 100 Millionen Kubikmetern vorsieht, weist Schirmbeck entschieden zurück: „Der jährliche Holzzuwachs in unseren Wäldern beträgt rund 120 Millionen Kubikmeter und liegt damit weit über dem in der Strategie genannten Holzeinschlag. Eine Abkehr von der Nachhaltigkeit ist damit nicht gegeben und würde im Übrigen auch auf erheblichen Widerstand der deutschen Forstwirtschaft stoßen!“ Es kommt nun darauf an, dass die wichtigen Inhalte der Waldstrategie 2020 auch im konkreten politischen Handeln der Bundesregierung ihren Niederschlag finden. "Der Deutsche Forstwirtschaftsrat wird sich intensiv in diesen Prozess einbringen", so Schirmbeck abschließend.