Wald und Wetter, das Internationale Jahr der Wälder

Alle reden vom Wetter - auch die Förster. Denn auch ihnen kann das Wetter alles verhageln - im wahrsten Sinne des Wortes. Schnee, Frost, Sturm und Hagel auf der einen, lange Trockenperioden auf der anderen Seite - die Liste der Risiken für den Wald ist lang. Manchmal sind die Gefahren ganz offensichtlich: Immer wieder ziehen schwere Orkane über Deutschland, die ganze Regionen verwüsten.

Manchmal kommen die Gefahren aber auch ganz leise und beinahe sanft, mit dichtem Schneegestöber und großen schweren Schneeflocken. Dann dauert es gar nicht lange, bis die ersten Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen. Die Schäden sind besonders an jungen Bäumen zu beobachten, da sie zunächst schneller in die Höhe als in die Breite wachsen. Die dünnen Bäumchen biegen sich unter dem schweren Schnee manchmal bis zum Boden oder sie brechen ab. Schnee- und Eisbrüche gefährden die nächste Baumgeneration. Bei lang anhaltendem starken Schneefall oder Eisregen brechen aber auch große Bäume, und dann wird es gefährlich im Wald - genauso wie bei stürmischem Wetter. Denn welcher Baum nun standhält und welcher nicht, das lässt sich kaum abschätzen. Selbst schwächere Stürme sind nach langen Regenperioden gefährlich, denn dann ist der Boden durchweicht und das Wurzelwerk der Bäume findet nur noch wenig Halt im Boden.

Bei tief gefrorenem Boden ist aber auch strahlender Sonnenschein ein echtes Risiko - zumindest für die Nadelbäume, die ihre Nadeln nicht abwerfen. Denn die Bäume können dann kein Wasser durch die Wurzeln aufnehmen. Oben, in der wärmenden Sonne, geben sie aber weiterhin Wasser über ihre Nadeln ab - und trocknen nach einiger Zeit aus. Die so genannte Frosttrocknis wird dann zu einer echten Gefahr.

Aber auch ohne Katastrophen hat das Wetter - oder besser gesagt das Klima - einen starken Einfluss auf unsere Wälder. Denn von der Verteilung und der Menge an Niederschlag und auch von der Temperaturentwicklung hängt es ab, wie ein Wald wächst und gedeiht. Denn vor allem ohne Wasser passiert gar nichts. Bei uns sieht es aber recht günstig aus für die Bäume: Deutschland hat ein echtes "Waldklima". Es gibt hierzulande kaum eine Region, wo nicht genügend Niederschlag fällt. Echte Steppenklimate gibt es in Deutschland (noch) nicht. Allerdings kommt es auch darauf an, ob selbst die extremsten Trockenperioden die Bäume nicht dauerhaft schädigen. Und da wird es auf einigen Extremstandorten manchmal recht knapp - selbst für Kiefern und Eichen, die eigentlich hart im Nehmen sind.

Was die Temperatur betrifft, sind die meisten unserer heimischen Bäume eher genügsam. Teilweise wachsen sie sogar besser, wenn es eher kühl und niederschlagsreich ist. Einige Baumarten würden sich aber sehr über ein paar Celsiusgrade mehr freuen. Dazu gehören seltene Baumarten wie die Elsbeere, aber auch die Flaumeiche und auch die Esskastanie, die ja von den Römern in unsere Gefilde eingeführt wurde.

Selbst eine deutliche Klimaerwärmung wird den Wald in Deutschland nicht verschwinden lassen - solange es nur genügend regnet. Er wird sich aber verändern (müssen). Baumarten, die es gerne kühl haben - dazu gehört auch die Fichte - werden bei einer weiteren Erwärmung aus vielen Regionen verschwinden. Nicht zuletzt, weil gerade diejenigen Borkenkäfer, die die Fichte zum Fressen gern haben, sich bei höheren Temperaturen massenhaft vermehren. Wo es zu viele von ihnen gibt, machen die Fichten dann "den Schirm zu" und gehen ein. Und die Borkenkäfer sind nicht die einzigen, die sich auf wärmeres Wetter freuen. Da gibt es auch noch die Schwammspinner, die Eichenprozessionsspinner und viele andere, die nicht nur der Fichte, sondern auch Buche, Eiche, Kiefer und Co. das Leben dann schwerer machen werden.
(Quelle: AID)


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