Waidmannsdank

Waidmannsdank Titel: Waidmannsdank
Autor: Alexandra Bleyer
Genre: Krimni
Verlag: Emons
Format: Taschenbuch, 224 Seiten
ISBN: 978-39545179230

Inhalt:
Freiwillig wollte Martin Schober eigentlich nicht mehr ins Mölltal zurückkehren, zu viele schwierige Gestalten, aber auch unangenehme Erinnerungen verbindet er mit seiner Heimat. Das Leben ist aber kein Wunschkonzert, so landet er doch wieder im Mölltal und das Sterben geht schon bald los. Nicht nur Vierbeiner müssen daran glauben, auch der ein oder andere Mensch muss sein Leben lassen. Einen Schuldigen gibt es schnell, aber wie es so ist, nichts ist so, wie es scheint – oder etwa doch?

Meine Meinung:
Ein Krimi ist für mich sehr sehr untypisch und doch habe ich zu „Waidmannsdank“ gegriffen – warum? Nun ja, überwiegend wollte ich wissen, ob es etwas an meiner Leseleidenschaft ändert, wenn ich einen Krimi aus meiner Region lese, wo Städte genannt werden, bei denen ich sagen kann, kenn ich, war ich gestern erst dort. Und tatsächlich, wenn man die Welt um den Krimi kennt, sind die  Schauplätze noch deutlicher vor einem, wohl wissend nickte ich an den verschiedensten Stellen.

Okay, was ist aber jetzt für einen Leser, der nicht aus Kärnten kommt. Wird er sich langweilen? Zusammenhänge nicht verstehen? Die Antwort lautet klar: Nein! Sicherlich, für jemanden aus der Region ist es vermutlich ein Sahnhäubchen, doch kann der Krimi auch an sprachlicher und inhaltlicher Front überzeugen.
Die wirklich gut ausgearbeiteten Charaktere geben einen Einblick in das Leben auf dem Dorf, wie es wirklich ist. Für alle Stadtmenschen, es funktioniert ungefähr so: Man niest, am nächsten Tag wissen alle das man erkältet ist, zwei Tage später ist sicher, dass man die Schweinegrippe hat und am dritten Tag, am dritten Tag ist man dann vermutlich laut Dorffunk längst tot. Nicht umsonst heißt es, dass Leben in einem Dorf wäre sehr speziell und man könnte sich über die negativen Dinge auslassen, was die Autorin tut, aber nicht überwiegend, sie zeigt auch Zusammenhalt, wenn jetzt nicht unbedingt in einer positiven Angelegenheit, so ist es doch, vor allem für mich als Dorfkind, sehr nachvollziehbar. Braucht der Nachbar Hilfe, hilft man.
Diese Welt, dieses Leben, der Autorin gelingt es wunderbar es authentisch und nachvollziehbar zu skizzieren.

“Waidmannsdank“ ist ein Krimi, was die Frage aufwirft, ob es auch überzeugend und nachvollziehbar ist, bleibt es spannend? Zugegeben, auf den ersten Seiten war ich noch nicht sehr intensiv in der Geschichte, aber ab ungefähr der Hälfte, waren irgendwie alle Dorfbewohner verdächtig und ich lief richtig heiß.  Die Autorin legt so viele Fährten aus, dass man irgendwann mal den Punkt erreicht, an dem man das Buch zum Fenster rauswerfen möchte, es nur nicht tut, weil man dann erst Recht nicht wüsste, wer gut und wer böse ist.

Jetzt kam aber ein Kritikpunkt, der doch ein wenig schwer wiegt: Es ist viele Namen in der Geschichte, ob Polizisten, Jäger, Dorfbewohner etc. Bis man es auf die Reihe bekommt, wirklich alle zuzuordnen, braucht es ein gutes Stück, schwerer wiegt jedoch, dass die Personen mal mit Vornamen, mal mit Nachnamen, auch, wenn ich mich richtig erinnere, mit Vulgonamen* beschrieben werden. Sprich, neben den Vornamen, muss man sich auch noch alles andere merken und es richtig zuordnen. Ehrlich, auch nach der Hälfte des Buches, habe ich mir dabei ziemlich schwer getan. Es ist halt etwas lässig, wenn man beim Lesen innehalten muss, um nachzudenken: Wer was das noch einmal?

Fazit:
Überraschenderweise hat mir dieser Krimi richtig gut gefallen, besonders, weil für mich der Bezug zur Region vorhanden war, allerdings kommen auch alle anderen Leser auf ihre Kosten, wenn es auch manchmal mit den Namen schwierig wird.

4 Sterne

*Was für Namen?!? Keine Schande es nicht zu kennen, weil man es vermutlich nur weiß, wenn man vom Dorf kommt. Anstelle des Nachnamens, wird dieser oft durch etwas an der Familie Herausragendes überdeckt – Beispiel: Meine Familie heißt Ranacher mit Nachnamen, mein Großvater war Schuster. Schuster war unser Vulgoname – jeder nannte uns so, obwohl es nicht unser wirklicher Name war. Heutzutage hört es sich damit fast auf, bei uns ist es überwiegend die ältere Generation, die nach daran festhält).


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