sozialpädagogische Assistenten die Wahrnehmungsbereiche nutzen: Fühlen
Hier gibt es auch einen Beitrag über die Wahrnehmungsbereiche:
http://feakadella.blog.de/2011/06/02/sozialpaedagogische-assistenten-wahrnehmungsbereiche-11253584/
Mehr Informationen zum Thema Wahrnehungsbereiche finden SIE hier
Sehen,Hören, Schmecken und Fühlen – bereits früh lernen wir die Wahrnehmungsbereiche kennen und nutzen. Was wir banal als die menschlichen Sinne bezeichnen, das sind die Kanäle über die Reize der Aussenwelt in unsere Wahrnehmung, in unser Gehirn gelangen. Besonders wenn man lernt sind die Bereiche von Belang.
Doch welchen Sinn hat es die Wahrnehmungsbereiche zu schulen und wie kann man als erziehende Person aktiv die Aufnahme beeinflussen?
Will man die Wahrnehmung fördern und dem Kind die verschiedenen Möglichkeiten des Fühlens vermitteln, so gibt es diverse Hilfsmittel, um die Wahrnehmungsbereiche, insbesondere das Fühlen, zu fördern.
Den Wahrnehmungsbereich Fühlen an sich,den kann man noch feiner unterteilen. So unterschieden wir
Somatisch als Hautwahrnehmung ( Temperatur, Druck)
Vestibulär als Wahrnehmung des Gleichgewichts ( Balancieren, Drehbewegungen )
und
Vibratorisch als Bewegungswahrnehmung
Zudem gehören Fühlen und Motorik zusammen. Denn wenn wir die Wahrnehmungsbereiche stimulieren trainieren wir zugleich oft auch die Motorik mit.
Wir unterschieden zwischen Feinmotorik ( basteln ) und Grobmotorik ( Graben)
Mit einer Fühlwand den Wahrnehmungsbereich Fühlen trainieren
Sinneseindrücke muss man nicht nur aufnehmen, sondern auch filtern und einordnen können. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche lernen die Aufmerksamkeit in einen Sinn zu lenken und sich auf das Fühlen zu konzentrieren. Eine Fühlwand muss nicht teuer sein, bereits wenige Stoffreste können gute Dienste leisten. Man kann sie in den verschiedensten Versionen bauen, für den kleinen Geldbeutel geht es sogar umsonst, aus einigen Resten. Man sollte darauf achten, dass die Gegenstände sich mehrfach anfassen lassen können, zum Beispiel Stoff, Kork, Papier. Die Elemente dürfen nicht zu filigran sein. Die Fühlwand ist gut für die somatische Wahrnehmung, denn Druck und Temperatur werden wahrgenommen. Fell fühlt sich oft wärmer an, als Plastikfliesen zum Beispile.
Eine Fühlwand bauen
Wir brauchen:
Ein großes Stück Pappe
Stoffreste
Kleber
Einen Tacker
ggf. Abtönfarbe
Man kann ein großes Stück Pappe verwenden und darauf verschiedene Elemente,die kreisförmig ausgeschnitten werden, aufkleben. Neben einem Flokatirest ( der schön weich und flauschig ist ) kann man auch etwas Leinen aufkleben, dies hat eine schön raue Oberfläche. Dann noch etwas ganz glattes, zum Beispiel eine Wachstischdecke und noch etwas mit besonderem Gefühl, zum Beispiel einen Schwamm. Einmal die raue und einmal die weiche Seite. Wer möchte kann die Pappe vor dem Aufkleben in einer Farbe grundieren, damit es sich auch um ein Schmuckstück handelt. Kork eignet sich auch gut zum Aufbringen auf die Fühlwand.
Mit der Fühlwand arbeiten
Die Kinder können dann mit verbundenen Augen an die Fühlwand geführt werden und den Wahrnehmungsbereich Fühlen trainieren. Sie sollen dann benennen wie sich die Kreise anfühlen ( hart und weich, kratzig, kuschelig usw). Danach können die Kinder sich die Elemente auch ansehen. Leider kennen die Kinder sehr schnell die Bestandteile der Fühlwand auswendig, darum ist die Anwendung nur begrenzt häufig in einer Gruppe möglich. Man sollte bei der Wahl der Teilnehmer immer auf eine kleine Gruppengröße setzen. Gegebenenfalls kann auch ein kleiner Wettbewerb mit mehreren Kindern aus dem Fühlen gemacht werden.
Eine gute Idee ist zum Beispiel eine SINNESOLYMPIADE
Einen Fühlpfand bzw. Barfusspfand bauen
Für den Aussenbereich eignet sich ein Fühlpfad perfekt. Viele Kindertagesstätten und Schulen haben inzwischen entdeckt wie einfach aber effektiv die Arbeit mit dem Barfusspfad sein kann. Egal in welchem Entwicklungsstadium sich die Kinder oder Patienten gerade befinden, der Pfad ist recht universell einsetzbar. Aber auch im Innnenbereich kann bereich mit kleinen und kleinsten Mitteln ein Fühl- oder Barfusspfad entstehen.
Dieser stimuliert nicht nur die somatische Wahrnehmungsebene, sondern auch vestibulär und vibratorisch – ist also durch die Bewegung und das Gleichgewicht halten anspruchsvoller, als die Fühlwand.
Beim Barfuss- oder Fühlpfad werden auf einem kleinen Pfad verschiedene Untergründe verwendet. Die Teilnehmer laufen mit offenen oder verschlossenen Augen den Weg einmal von oben bis unten ab und nehmen über den Wahrnehmungsbereich Fühlen ihre Umwelt wahr. Sie spüren die verschiedenen Untergründe und können ihre Wahrnehmung verfeinern, lenken und artikulieren.
Einen Barfusspfad bauen
Will man den Wahrnehmungsbereich fühlen stimulieren ist ein Barfusspfand die perfekte Möglichkeit.Wir können unterscheiden, ob man einen festen Pfand bauen möchte, der über Jahre seinen Dienst tut oder ob man lieber einen flexiblen Pfad bauen möchte.
Einen festen Barfusspfad für den Wahrnehmungsbereich Fühlen bauen
Hierbei benötigen wir folgende Werkzeuge oder Materialien
Spaten
Latte zum Abstreichen
Geländer ggf.
Verschiedene Steine
Rindenmulch
Kies
Zunächst heben wir den Boden auf der Fläche des künftigen Pfades aus und schütten diesen mit Kies auf. So haben wir ein Kiesbett als Unterlage für unsere Steine.
Mit der Latte sorgen wir dafür, dass wir eine ebene Fläche haben, dass das Kiesbett überall die selbe Höhe hat.
Im Anschluss daran legen wir in gleich großen Abschnitten die verschiedenen Untergründe in das Kiesbett.
Unter Umständen darf es auch ein Geländer sein. Dies kann in Sachen Sicherheit gute Dienste leisten.
Für den kleinen Barfusspfad für zu Hause brauchen wir folgende Utensilien
5-10 Schuhkartons ( von Stiefeln wäre am Besten)
Verschiedene Materialien:
Watte
Reis
Rindenmulch
Erbsen
Kastanien
Kies
ggf. noch Gummi
In jeden Karton wird ein anderes Material eingefüllt, wer es besonders sicher machen möchte, der klebt vor dem Befüllen auf die Unterseite der Kartons einige Gumminoppen. So können die Kartons nicht wegrutschen. Alternativ gibt es für Teppiche Unterlagen, die ein Rutschen auf Parkett oder Laminat verhindern sollen. Diese kann man ebenfalls auf die Unterseite der Kartons kleben.
Übungen mit dem Fühlpfad
Will man den Wahrnehmungsbereich Fühlen stimulieren, werden die Füße oft vergessen. Das Fühlen mit den Händen ist deutlich mehr in der täglichen Wahrnehmung, während unsere Füße in Schuhen gefangen sind. Um so wichtiger ist es, den Kindern Reize zu bieten, die ihre Wahrnehmung verändern und schärfen.
Eine Aufsichtsperson sollte stets die Kinder führen und auf ihrem Weg durch den Fühlpfad begleiten. Egal ob die Kinder mit geschlossenen oder mit offenen Augen über den Pfad gehen- denn so sind sie vor dem Wegrutschen geschützt. Die Kinder und Teilnehmer können mit offenen oder mit verdeckten Augen über den Pfad gehen. Es ist zu empfehlen zunächst mit geschlossenen Augen über die Platten oder Kisten zu laufen, damit die Kinder raten können um was es sich handelt. Anschließend kann der Pfand noch einmal mit offenen Augen gegangen werden, um den Wahrnehmungsbereich Fühlen durch den Wahrnehmungsbereich Sehen zu ergänzen.
Fühlkisten
Mit wenigen Mitteln lassen sich auch kleine Fühlkisten bauen. In Schuhkartons wird bis zu einer gewünschten Höhe Reis eingefüllt. In diesen Reis können verschiedenste Objekte gelegt werden, die die Kinder durch ertasten erkennen sollen.Tassen, Korken, Eier,Waschlappen, Zahnbürsten, Stofftiere und vielesmehr können in den Fühlkisten Platz nehmen.
Angeln.
In einem kleinen Pool sind verschiedene Gegenstände versteckt, als Deckmaterial kann Verpackungsfüllmaterial verwendet werden, aber auch Styroporkugeln können das kleine Becken füllen. Die Teilnehmer greifen in das Becken hinhein und wer errät um welchen Gegenstand es sich handelt, der bekommt einen Punkt.
Links
http://www.mbechstein.de/reader_pm/theorie_themen/10_basale_stimulation.pdf