Arbeitsleben versus Familienleben
Ihr wisst: Ich habe meinen Job, also meinen «richtigen» Job, den ich zum Mutter und Hausfrau sein «auswärts» ausübte, vor fünf Jahren an den Nagel gehängt. Nicht, weil ich der Arbeit überdrüssig wurde. Auch nicht, weil ich in der Berufswelt diskriminiert worden wäre oder den Vereinbarkeitsspagat zwischen Familie und Beruf nicht vorbildlich gemeistert hätte.
Vereinbarkeit und der Hauch von Extrawurst
Nein, ich bin ausgestiegen, weil ich keine Lust mehr hatte, mich ständig erklären zu müssen, wenn ich morgens später zur Arbeit kommen oder abends früher nach Hause gehen wollte und ich somit nicht immer haargenau auf meine Sollstunden kam. Sollstunden – eine Grösse, die ich ohnehin nie begriffen habe… Ich wollte mich gegenüber Arbeitgeber und Team nicht länger in einer Bitt- und Rechtfertigungsstellung fühlen, weil ich phasenweise «anders» arbeiten wollte. Dieser Hauch von Extrawurst, der mir anhaftete, gefiel mir nicht.
Fünf Jahre später kann ich stolz verkünden:
«Tada – ich habe meine Vorstellung von wahrer Vereinbarkeit endlich umsetzen können!»
Mein Traum von wahrer Vereinbarkeit
Als frischgebackene Firmeninhaberin arbeite ich teils im Home-Office und teils im Tadah, einem einzigartigen Co-Working-Space bei uns im Quartier, der sogar über eine Kinderbetreuung verfügt! Endlich kann ich meine Arbeitszeit so planen, wie sie am besten zu unserer Familie passt. Mein perfektes Arbeitsmodell heisst 9 to 3: Ich arbeite sechs Stunden top motiviert und äusserst effizient und habe darum herum genügend Spielraum, um die Jungs morgens in Ruhe aus dem Haus ziehen zu lassen und abends ohne Stress wieder zu empfangen.
New Work ist die Zukunft
Von der Kinderbetreuung kann ich leider nicht mehr profitieren. Dafür ist dieser zukunftsweisende Co-Working-Space für mich zu spät gekommen. Ich hoffe aber, dass die «Tadah-Idee» Schule macht und nächsten Elterngenerationen hilft, wahre Vereinbarkeit zu leben und ganz im Sinne von «New Work» Familienleben und Arbeit perfekt zu verbinden.
immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich
Was versteht ihr unter „wahrer Vereinbarkeit“? Wie sähe euer perfektes Arbeits- und Lebensmodell aus?
Nachfolgend könnt ihr das Interview lesen, das ich mit «Tadah» zum Thema „wahre Vereinbarkeit“ geführt habe:
Members we love: Vereinbarkeit – eine Illusion?
Und hier findet ihr zwei weitere Beiträge passend zum Thema „Vereinbarkeit und Teilzeitarbeit“:
Gewinn oder Verlust? So rechnen Eltern den optimalen Teilzeit-Mix
Teilzeitarbeit und die Angst der Eltern vor finanziellen Einbussen
Viele weitere interessante Beiträge passend zum Thema „Arbeiten“ könnt ihr nachfolgend lesen:
- Nach 7 Jahren: Zurück an den Herd
- Von unbezahlter Herzensarbeit
- Schweizer Familien: Glücklich, aber überfordert
- Umgang mit Stress: Streich die Kinder weg und relaxe!
- Raus aus dem Hamsterrad!
- Die Zeit: Kostbares Familiengut
- Mobiles Bloggerleben
- Zukunftsweisende Arbeitsplätze
- Freiwillige Elternarbeit