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Dass die Alt-Parteien jede mögliche Chance nutzen möchten und auch die Kirchen als Plattform instrumentalisieren wollen, ist nicht gerade neu. Die CDU/CSU profitiert seit vielen Jahren durch ihre traditionell guten Verbindungen zur Kirche, -insbesondere zur katholischen- nicht zuletzt in Bayern. Die Kanzel als Ort der “politischen Verkündigung” haben nun auch die Politiker der SPD und Linken entdeckt.
So war ein Gottesdienst-Auftritt von Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig (SPD), Ende August, also vier Wochen vor der Wahl, in der St. Nicolai-Kirche in Wismar geplant. Schwesig (39) ist stellvertredende SPD-Bundesvorsitzende, hatte sich vor drei Jahren taufen lassen und war in die evangelische Kirche eingetreten.
Ein Erdbeben der Entrüstung erschütterte die Unionsparteien, als diese von den Gottesdienstauftritte der Politiker von SPD und -man lese und staune- der Linke Wind bekamen. “Die Überparteilichkeit der Kirche sei gefährdet” berichten nicht nur CDU-nahe Medien daraufhin. Ganz besonders der Auftritt des “konfessionslosen” Holters hatte die Union zu einem Proteststurm veranlasst. Aufgrund der Entrüstung hat die Kirchengemeinde St. Marien in Plau am See den vorgesehenen Auftritt des Linksfraktionschefs Helmut Holter auf die Zeit nach der Wahl verschoben. Der Gemeindepfarrer bekam wohl “Druck von oben”. Geplant war ursrpünglich, dass der Chef der Linksfraktion (ebenfalls aus Meck.-Pomm.) direkt am Bundes-Wahltag in der St. Marien-Kirche in Plau am See sogenannten “Politischen Gottesdienstes” sprechen sollte, zwei Stunden nach Öffnung der Wahllokale.
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