Nach einer Vorentscheidung in New York ist den Führenden der Republikaner- und Demokraten-Vorwahlen, Donald Trump und Hillary Clinton, die Nominierung als Präsidentschaftskandidaten kaum mehr zu nehmen.
Trump triumphierte mit 60,5 Prozent vor den Rivalen John Kasich (25,1 %) und Ted Cruz (14,5 %). Der Krawall-Kandidat kann nach jüngsten Rückschlägen nun wieder hoffen, die Siegerlatte für die Nominierung von 1.237 Delegierten-Stimmen überqueren zu können. Der Rechtsaußen kassierte in seinem Heimatstaat 89 der 95 Delegierten.
Er führt jetzt mit 844 zu 543 Delegierten deutlich vor Cruz. Trump ist jetzt wieder auf Kurs auf die Kür zum Kandidaten beim Republikaner-Parteitag in Cleveland im Juli. „New York, New York“ von Frank Sinatra dröhnte, als er strahlend im “Trump Tower” in Manhattan zur Siegerrede schritt.
Auch Hillary Clinton erzwang eine Vorentscheidung gegen Rivalen Bernie Sanders, der sie im Rest der Vorwahlen bis Juni nun kaum mehr einholen kann. Sie ließ den linken Revoluzzer mit 57,9 zu 42,1 Prozent zurück und liegt auch in der Delegiertenzählung mit 1.446 Stimmen (ohne Superdeligierte) vor Sanders (1.200). In ihrer Rede eröffnete sie das Feuer auf Trump: „Wir wollen Barrieren einreißen, keine Mauern bauen”, tönte sie.
Der Kampf ums Weiße Haus scheint eröffnet. Rechtsaußen Donald Trump hat leicht Lachen nach seinem Triumph in New York. Doch sollte er tatsächlich zum Kandidaten gekürt werden, droht der Republikaner-Partei ein Waterloo bei der Schlacht ums Oval Office: Seine fast sichere Rivalen Hillary Clinton liegt laut Umfragen mit 48,8 zu 39,5 Prozent deutlich in Führung. Unten durch ist Trump vor allem bei der wichtigsten Wähler-Gruppe: Frauen. Nach der üblen Hetze gegen Latinos, Muslime und Schwarze wandten sich auch diese wichtigen Gruppen ab. Trump liegt in jedem der über zehn Schaukelstaaten weit zurück. Hillary könnte im November ein Erdrutschsieg gelingen. 63 Prozent der US-Wähler können Trump nicht leiden. Er ist der unpopulärste Kandidat seit Ex-KKK-Führer David Duke.