In einem gut recherchierten Artikel von Rod Nordland und Vor-Ort-ReporterInnen in der IHT vom 18. September werden die sogenannten "Wahlen" in Afghanistan demaskiert:
Wahlfälschungen lassen sich die EinwohnerInnen in Afghanistan gut bezahlen. In Kandahar kostet eine WählerInstimme ein Dollar, in Kunduz (wo das deutsche Militär bekanntlich die Demokratie aufbauen soll!) 15 Dollar. Kein schlechter Preis bei Lebensunterhaltungskosten von rund 5 Doller pro Tag, und wo die Taliban erfolgreich mit ihrem "Zehn-Dollar-pro-Tag" Angebot täglich neue Männer rekrutiert. In den Wahlen Mitte September hat der Stimmenkauf gegenüber der Präsidentschafswahl erheblich zugenommen, denn an vielen Orten brauchten die Kandidaten nicht mehr als 2500 Stimmen zum Sieg.Es gab sogar Stimmenkauf-Makler, die Stimmkarten im großen Stil aufgekauft und dann an den meistbietenden Kandidaten weiterverkauft haben - mit 50% Provision für den Stimmenkauf-Makler. Und schließlich gab es einen schwunghaften Handel mit gefälschten Stimmzetteln und viele WählerInnen wählten einfach mehrmals am Tage. Kein Wunder, dass in manchen Wahlbezirken die Zahl der ausgezählten Stimmen die Einwohnerzahl erheblich überschritten hat...Ist das der Fortschritt in Afghanistan, von dem die Befürworter des Afghanistan immer reden, zuletzt Peter Struck in seinen Memoiren?