Hin und wieder nehme ich ja ganz gern an dem ein oder anderen Wettbewerb teil vor allem, wenn ich Bilder von meiner hübschen Hunde-Prinzessin hochladen darf und es dann noch etwas zu gewinnen gibt, von dem auch mein Hund etwas hat. Ähnlich wie bei Eltern, denkt auch jeder Hundebesitzer, dass sein Hund der schönste ist. Wahrscheinlich sind Wettbewerbe um das Liebe Tier da ganz besonders beliebt. Ich habe mich gestern also beim Wettbewerb des Berliner Kuriers eingeschrieben. „Hundeskanzler 2013“ nennt sich die ganze Sache und wird jedes Jahr über mehrere Wochen veranstaltet. Jede Woche gibt es einen Wochengewinner. Die 10 Wochengewinner dürfen dann zur Heimtiermesse, auf der dann der Gewinner von einer Jury gewählt wird. Die Preise sind wirklich toll und es gibt eine ganze Menge Teilnehmer.
Also habe ich mich angemeldet und ganz fleißig Freunde und Bekannte aktiviert, die für mich Voten. Und nach etwas 2 Stunden waren wir dann schon auf Platz 4. Super, fehlt ja nicht mehr viel bis auf Platz 1. Die Auswertung des Siegers findet immer Donnerstag um 12. statt. Ich war also recht spät dran mit meiner Anmeldung, deswegen aber umso erfreuter, dass wir so schnell auf Platz 4 kamen. Ich habe also noch ein paar Freunde aktiviert und fleißig für mich abstimmen lassen. Das Voting erfolgte nach einem 5-Sterne-System
…Um Wochensieger zu werden, muss ein Kandidat nicht einfach eine sehr hohe Anzahl an Sternchen haben, sondern er muss den besten Durchschnittswert an Sternchen erzielen. Daher führt die Vergabe von einem Stern zur Abwertung des Kandidaten, fünf Sterne hingegen werten ihn kräftig auf.
Quelle: Zitat Berliner Kurier
Natürlich darf jeder nur ein mal am Tag abstimmen. Kann also seinem eigenen Hund 5 Sterne geben und den anderen Hunden einen Stern.
Doch es wäre doch zu schön, wenn sich jeder an Regeln halten würde.
Mich hat es stark gewundert, warum auf den oberen Plätzen kaum eine Änderung der Platzierung wahrzunehmen ist, zudem wurde man doch recht schnell von den Hunden überholt, die man vor einer Stunde noch hinter sich gelassen hat. Der Wettbewerb war mir nun gar nicht mehr so wichtig. Ich wollte vielmehr wissen, was sich da so abspielt, denn es kam mir schon etwas spanisch vor. Ich habe also erst einmal versucht, ob dieses Voting die Ip-Adresse abfragt oder wie sich das System davon überzeugen will, dass jeder nur einmal abstimmt. Also habe ich mir eine neue Ip-Adresse zugelegt und versucht ein weiteres Mal zu voten. Fehlanzeige. Die IP zu ändern bringt also schon mal nichts. Gut, dann einfach mal die Browserdaten löschen…und siehe da…auch ohne die IP zu ändern kann man so oft man will abstimmen, wenn man nur die Browserdaten löscht. Während es den einen oder anderen Internetnutzern schwer fällt, die IP-Adresse zu ändern, weiß so ziemlich jeder, wie man die Browserdaten löscht. Das heißt also freie Bahn für “Wahlbetrüger”.
Nach dieser Erkenntnis habe ich mich im Diskussionsforum zur Hundeskanzler-Wahl mal etwas umgeschaut und viele missgestimmte Nutzer gefunden. Der Admin äußert sich nur recht selten und nicht wirklich genau zu der ganzen Thematik und auf E-mails soll die Zeitung wohl nicht antworten. ich habe natürlich auch eine E-mail geschrieben…wer weiß, ob und wann da eine Antwort kommt.
Manchmal erzeugt ein Blogbeitrag ja mehr Aufmerksamkeit, also versuche ich es auf diesem Weg. Mit dem Wissen, dass man so oft Voten kann wie man möchte, hab ich etwas recherchiert und diverse Programme gefunden, die es einem ermöglichen, ein Online-Voting vollautomatisch laufen zu lassen. Es ist so eine Art automatisches Klickprogramm, dem man einmal sagt was es machen soll und es dann alles vollautomatisch macht. Ja, es leert sogar den Browsercache, Cookies etc.. Was es nicht alles gibt….
Nun möchte ich ja niemandem Klickbetrug oder Wahlmanipulation vorwerfen, da ich ja nicht ins System schauen kann und nachvollziehen kann, wie viele Klicks Platz 1 wirklich hat. Jedoch ist es schon sehr auffällig, dass man als frischer Teilnehmer mit nur 6-7 Votes auf Platz 4 kommt und dann trotz vieler Votes nicht mehr weiter kommt. Der schnelle Aufstieg lässt ja in etwas auf die Zahl der abgegebenen Stimmen schließen. Natürlich wollte ich das ganze genauer wissen. Um nicht selbst als Wahlbetrüger zu gelten habe ich eine E-mail an den Kurier geschickt und darum gebeten, meinen Hund zu löschen bzw. zu disqualifizieren. Da ich verschiedene Wege getestet habe, um das unfaire Verhalten bei diesem Wettbewerb zu belegen, wäre das Voting nicht ehrlich und unter solchen Bedingungen möchte ich natürlich nicht irgendetwas gewinnen. Letztendlich habe ich rausgefunden, dass die ersten 3 Plätze mehr als 1000 Stimmen haben mussten und das immer bei vollen 5 Sternen. Zudem müssen Sie die nachfolgenden Bilder abgewertet haben, da diese ständig an Sternen verloren.
Interessant ist auch, dass Platz1 und 2 sehr ähnliche Bilder sind, die zudem auch noch direkt nacheinander hochgeladen wurden. Auch die Beschreibung lässt auf den gleichen Verfasser schließen.
Wirklich schade das die Leute damit durchkommen und anderen, ehrlichen Leuten damit jede Chance nehmen.
Ich finde es sehr schade, dass der Kurier einen tollen Wettbewerb, mit tollen Preisen ins Leben ruft und dann auf ein Voting-Verfahren setzt, dass sich so einfach manipulieren lässt. Die Gewinner sind leider keine ehrlichen Gewinner sondern Wahlbetrüger und den Veranstalter scheint das kalt zu lassen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, auf ein sichereres System zu setzen. Vielleicht wäre es ja auch gut, bei so einem Voting die abgegebenen Stimmen anzuzeigen…
Ich weiß jedenfalls, dass ich bei keinem Voting mehr teilnehme, da ich nun weiß, wie leicht sich so etwas manipulieren lässt. Zudem werde ich so etwas wohl auch nie veranstalten
Wirklich sehr schade, aber warum sollte es bei der Hundeskanlzerwahl anders sein als beim Bundeskanzlerwahl!?