Waffenschmuggel mit Star Tours 1.0

Zu den inhaltlichen Unterschieden zwischen Clone Wars und Rebels zählt auch, dass sich die Protagonisten von Ersterem im Prinzip nie über Geld, Nahrung oder andere lebenswichtige Ressourcen Sorgen machen mussten. Alles was sie brauchten wurde ihnen vom Jedi Orden oder dem Senat zur Verfügung gestellt (na gut, dafür mussten sie auch täglich in einem galaxisweiten Krieg kämpfen).

Der Crew der Ghost geht es ressourcenmäßig nicht ganz so gut, deshalb sind sie immer wieder auf das Ausführen von etwas unsauberen Aufträgenfür Cikatro Vizago angewiesen, um ein Auskommen mit dem Einkommen sicherzustellen. Wie auch in “Droids in Distress”.

Apropos Vizago: der Kerl erinnert mich – soweit man das nach drei Folgen sagen kann – ziemlich an Honda Ohnaka. Nicht aussehens-mäßig natürlich, aber was sein Verhalten, ja sogar seine Stimme betrifft. Bei beiden weiß man nicht so recht, ob er nun eine Guter oder ein Böser ist, beide sind absolute Opportunisten, die nun ihren eigenen Vorteil suchen, dennoch ist es irgendwie schwer sie nicht zu mögen.

Doch zurück zum Thema: Vizagos neuer Auftrag an Hera, Kanan und Co. lautete eine mysteriöse Waffenlieferung sicherzustellen und zu ihm zu bringen. Wobei die Ganze Geschichte mit den Waffen ein wenig zusammengeschustert wirkt: eine Ministerin von Lothal, die im Dienste des Imperiums steht trifft sich mit einem Waffenhändler (ein Aqualish namens Amda Wabo), um mit einem zivilen Raumschiff zum Planeten Garel zu fliegen, um dort eine Ladung Waffen abzuholen, deren Gattung vom imperialen Senat verboten wurde.

Alle an Bord

Alle an Bord

Diese Waffen sollen die Prototypen für neue, noch gefährliche Waffen bilden. Da die Dame aber kein Wort aqualish spricht, greift sie auf C-3PO und R2-D2 zurück, die scheinbar von Bail Organa an die Ministerin verliehen wurden. Die Rebels sind auch an Bord dieses Fluges, der übrigens sowohl was das Raumschiff als auch seinen droidischen Piloten betrifft stark an die Star Tours Attraktion aus den Disney Parks angelehnt ist (allerdings an die alte und nicht die aktuelle Version) und sollen ihnen die Waffen abluchsen, was mit einen einigermaßen doofen Trick von Sabine auch gelingt.

Zwei treue Diener des Imperiums

Zwei treue Diener des Imperiums

Man erfährt jedoch weder, ob die Ministerin hier auf eigene Rechnung oder tatsächlich im Auftrag des Imperiums unterwegs ist (vermutlich aber Letzteres, da sie auf Garel von einem Battalion Sturmtruppen begleitet wird), noch warum sie die Dienste dieses Waffenhändlers benötigt, oder warum sie zivil reist.

Ich hätte es nett gefunden, wenn der Waffenhändler statt einem Aqualish ein Sugi gewesen wäre, dies hätte eine Brücke zu den letzten Clone Wars Folgen geschlagen. Aktuell ist es in der Serie aber überhaupt so, dass abgesehen vom Hera und Zeb sämtliche Nicht-Menschen entweder Rodianer, Ithorianer, Gotals oder eben Aqualish sind. Aber dieses Phänomen hatten wir am Beginn von Clone Wars auch – im Laufe der Zeit werden sicher noch viele andere Rassen hinzukommen.

Es wäre auch interessant, den imperialen Senat tatsächlich einmal zu sehen: tagt dieser immer noch in der gigantischen Rotunde (vermutlich) und steht immer noch Palpatine in dessen Zentrum und pflanzt den Senatoren seine Gedanken ein, ohne dass diese es merken (vermutlich nicht)?.

Aber egal, letztlich ist die ganz Geschichte mit dem Waffenhandel aus meiner Sicht nur ein MacGuffin für ein paar andere Dinge:

Zum einen geht es darum, dass die besagten Waffen eine wichtige Rolle im Schicksal von Zeb und den Lasat spielen und Agent Kallus eine ebensolche in der Unterwerfung deren Planeten. Und zum anderen stellt diese Folge den Auftakt für Ezras Ausbildung zum Jedi dar.

Dazu folgende Gedanken: bei den Waffen handelt es sich um sog. Ion Disruptors. Dies ist insofern bemerkenswert, als Ionen Waffen prinzipiell Elektronik und Maschinen außer Gefacht setzen und nicht unbedingt Schaden an lebenden Organismen anrichten. Etwas seltsam daher, dass so viele Lasat durch diese Waffen umgekommen sein sollen, aber letztlich wissen wir recht wenig über die Umstände der Unterwerfung von Lasan.

Zweitens zeigt diese Folge auf recht beeindruckende Weise, dass Agent Kallus ein nicht zu unterschätzender Gegner im Kampf ist, weit mehr als nur ein herumbrüllender Anführer, der seine Truppen als Kanonenfutter in die Schlacht schickt.

Ebenbürtige Gegner

Ebenbürtige Gegner

Drittens, und dies werden erst zukünftige Folgen – wenn nicht sogar Staffeln – zeigen, bin ich gespannt wie Kanans selbst nicht abgeschlossene Jedi Ausbildung und sein “Lebenswandel” seit Order 66 sich auf die Ausbildung seines Padawans auswirken wird. Wie wir “A New Dawn” entnehmen können hat Kanan ja seit seinem erzwungenem Auszug aus dem Jedi Tempel durchaus einige Dinge getan, die bei dessen Weiterbestehen wohl sicher zu seinem Ausschluss aus dem Orden geführt hätten. Insofern bin ich neugierig zu sehen, wie er Ezras Ausbilung anlegen wird.

Viertens – und dies ist in Hinblick auf das größere Ganze wohl der wichtigste Punkt wird Senator Bail Organa durch die Ereignisse diese Folge erstmals auf die Rebellenzelle rund um Hera aufmerksam und wird sie in Zukunft im Auge behalten.

Bail sieht in dieser Geschichte übrigens deutlich bulliger aus als noch in CW. Hielt ich dies zunächst für eine Eigenart der Animation von Rebels, so wurde mir dann jedoch bewusst, dass diese Szene an Bord der “Tantive IV” (vielleicht ist es auch die “Sundred Heart”) der bis dato späteste Augenblick in der SW Chronologie ist zu dem wir Leias Vater sehen. Der Mann ist seit den Klonkriegen um 14 Jahre älter geworden und alle, die in meinem Alter sind werden mir zustimmen, wenn ich behaupte wie schwer es ist, mit über 40 sein Gewicht zu halten. Vielleicht war Bails offensichtliche Gewichtszunahme also doch eine bewusste Entscheidung.

Der Geburtsmoment der Rebellenallianz?

Der Geburtsmoment der Rebellenallianz?

Was es sonst noch zu erwähnen gibt:

  • An einer Stelle antwortet Zeb auf Choppers Gemecker mit “How rude!” – er versteht den Droiden also scheinbar doch.
  • Dafür nennt Ezra C-3PO einen Astromech, was dieser nicht so gut aufnimmt und zeigt, wie wenig Ezra von der Welt da draußen weiß.
  • Die Szene, in der Chopper zuerst Ezra und dann auch Kanan “grillt” ist kindisch aber witzig.
  • Eine Art “Wir müssen draußen bleiben” Regel für Droiden gibt es scheinbar nicht nur in Cantinas auf Tattooine.
  • Mir ist nicht ganz klar, warum C-3PO R2 und die anderen quasi verrät, außer das dies aus einer Mischung aus Dummheit und Selbstschutz geschehen ist.
  • R2 reagiert auf Choppers Angriffe äußerst zurückhaltend, was sich aber dadurch erklären lässt. dass er weiß, dass sie beide im Prinzip auf derselben Seite stehen.
  • Zebs Kampfstil mit dem Bo-Rifle wirkt für ein ehemaliges Mitglied einer Ehrenwache ziemlich ungeschliffen.
  • Am Ende nennt C-3PO Bail Organa “Senator Rodana”.

Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.


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