In einer Barrage an "Fake News"-Storys auf Twitter, Facebook und radikal rechten Internet-Portalen werden die Überlebenden des High-School-Massakers in Florida von Waffen-Verfechtern als "Schauspieler" denunziert.
Die Schüler sorgen mit ihrem Aufstand gegen den Waffenwahn in Amerika seit dem Blutbad (17 Tote) vor einer Woche für Schlagzeilen und bringen die Waffen-Lobby und Republikaner-Politiker, die Millionenspenden von Gruppen wie der "National Rifles Association" erhielten, in Bedrängnis.
In dem Info-Krieg suchen Verteidiger des uneingeschränkten Zugangs zu Feuerwaffen ihr Heil offenbar in kruden Conspiracy-Attacken gegen die couragierten Jugendlichen - viele gepusht von russischen Trollen auf Twitter und Facebook.
Couragierte Schüler als Schauspieler denunziert
Jetzt wurde der Assistent eines Florida-Abgeordneten gefeuert: Benjamin Kelly hatte in einem Interview behauptet, bei den Führern der Schülerbewegung, Emma Gonzalez und David Hogg, handle es sich um Schauspieler, die auch bei anderen "Krisen" bereits eingesetzt worden wären.
Rechtsgerichtete Medien und extreme Radio-Talker wie Rush Limbaugh haben unterdessen einen breiter angelegten Propaganda-Feldzug gestartet gegen Hogg und andere Schüler-Anführer: Sie werden als "Marionetten" der Waffengegner verdammt, die eine Tragödie ausschlachten würden, um die US-Gesetze zu unterminieren.
Trump jr. „liked" Attacken
Eine besonders perfide Attacke auf den Überlebenden Hogg auf Twitter wurde von Trump-Sohn Don Jr. mit einem "Like" beklatscht.
Auch nach dem Massaker an der Grundschule in Sandy Hook (2012, 28 Tote) kursiertem verrückte Verschwörungstheorien: Alex Jones von der Website "Info Wars", zu deren Fans US-Präsident Donald Trump zählt, hatte behauptet, es wäre nie zu diesem Blutbad gekommen und es hätte sich um eine Inszenierung gehandelt - als Vorwand, um die Amerikaner zu entwaffnen...