Waffen für alle

Neulich war ich unterm Tisch und habe geschlafen., als das Kabinett bei Angela getagt hat. Da sitzen dann alle Minister zusammen und gucken, was so angesagt ist. Meistens trinken sie Kaffee und essen Kekse. Natürlich war die Sache mit Waffen an die Kurden ein Punkt. Eigentlich haben alle geschwiegen, bis Angela sagte. „Jawoll, dann ist ja alles klar und entschieden“. Dann sind alle aufgestanden und gegangen. Draußen wurde dann der Kalzlerstellvertreter, Senior Gabriel, interviewt. Und da sagte er. „Ich glaube nicht, dass das ein Paradigmawechsel ist.“

Da habe ich mir aber tatsächlich mit meinen samtigen Pfoten meine schläfrigen Augen reiben müssen und meine Öhrchen aufgestellt. Der Sigmar glaubt also, weiß aber nix.. Obwohl er doch der Stellvertreter-Chef von allen ist und diese Clique doch alles entscheiden.

Eigentlich können die Berliner Regierungsleute ja generell alle Waffen überall hinschicken. Die funktionieren ja sowieso nicht. Von 67 Transporthubschraubern funktionieren nur sieben. Von 109 Eurofightern nur neun. Bei den Transall-Fliegern es sehr bedenklich aus, denn die müssen ja alles hin- und hertransporieren. Da sind aber nur fünf von 33 flugfähig.

Der Verkehrsminster hat nun vorgeschlagen, dass die Lufthansa die Gewehre, Mützen, Granatgen, Bomben und Nachtsichtgeräte ins Kurdenland fliegen soll. Oder noch besser sei, wenn Airberlin mit einige Touristen an Bord in Marmaris zwischen landet und dann nach Mossul ins wilde Kurdistan weiter fliegt. Abenteuertouristen könnten sogar mit fliegen und kräftig zahlen.

Allerdings dürfen die Touristen aber keine Koffer mit nehmen, sondern nur Täschchen. Wegen der vollen Frachträume. Als Ausgleich bekommen sie Einkaufgutscheine für ihre Urlaubsbekleidung. Angeblich soll der Finanzminster pro Person 478 € bereit gestellt haben. Das wäre günstiger, als alle Hubschrauber und Transalls zu reparieren.

Der Verteidungsminsiter, der ja eine Frau ist, hat dagegen aber später in der Kantine Einwände gehabt. Daraufhin hat Angela sie strafend angeschaut und gemeint, ihr würde doch sowieso das qualifizierte Personal fehlen. Was dann die Ministerin mit der ständig beleidigten Stimme zugeben musste. Ja, die Spezialisten seien doch sehr rar gesät.

Wahrscheinlich glaubt Gabriel deshalb, dass es nirgends einen Paradigmenwechesel geben wird, weil es nirgends irgendwelche Grundsätze gibt. Wenn es keine gibt, gibt’s auch nichts zu wechseln. Oder warum liefern wir an Saudi Arabien seit Jahren Waffen, das diese sofort an die Iris-Krieger weiter reicht. Da müssen wir jetzt natürlich auch die mit unseren Waffen beliefern, die mit unseren Waffen angegriffen und nieder gemacht werden.

Vielleicht gibt es ja doch ein Paradigma, das da lautet: Waffen für alle. Da glaube ich dann allerdings auch, dass es keinen Wechsel gibt.

HerbertPrangeÜber den Autor:
Herbert Prange, Jahrgang 1951, hat zwei Studiengänge absolviert. Sport und Kunst sowie Psychologie, Pädagogik, Soziologie. Er arbeitet erfolgreich als Psychologie-Referent und Management-Berater vor allem für Mediziner. Unter anderem ist er auch als Mentaltrainer tätig. Er ist Autor von Ratgebern und Publikationen im Management-Bereich.

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