Egal, wie und wo man Freunde findet, aber ich finde es erstaunlich, wie schnell es sich differenzieren lässt, woran man merkt, dass es eine gute Freundschaft ist oder nur eine Bekanntschaft für kurze Zeit.
Wenn wir uns einmal ehrlich sind, so müssen wir zugeben, dass nicht jeder (und ich glaube sogar, dass es die meisten sind) eine jahrelange Freundschaft oder gar jahrelange Freundschaften hat. Das eine Jahr begleitet uns diese Person, das nächste Jahr ist schon jemand anderes an seiner Seite, aber eben selten jemanden, den man schon eine Ewigkeit kennt. Ich zumindest kenne ehrlich gesagt wenige Leute …
Viele lange Jahre habe ich gedacht, so etwas wie eine beste Freundin auf lange Zeit gibt es gar nicht also kann es auch ehrlich gemeinte Freundschaften nicht geben. Ich war ziemlich misstrauisch und hatte sogar eine Zeit lang Angst vor neuen Bekanntschaften. Heute aber behaupte ich: wahre Freundschaft gibt es. Durch ein scherzhaftes Gespräch mit einem Blogger-Kollegen, den ich als Freund auch wirklich sehr schätze, ist mir wieder klar geworden, dass man mehr zusammen wächst, wenn es Konflikte in einer Beziehung gibt und diese zusammen gelöst werden.
Streitereien entstehen doch nur, weil man sich großteils missversteht und die Meinung des anderen gar nicht akzeptieren will. Bei den meisten Menschen bricht in solchen Momenten oftmals der Kontakt ab und so entsteht aus einer Freundschaft nur noch eine Bekanntschaft. Traurig, oder? Aber gerade mit Missverständnissen wird eine Beziehung, egal in welcher Hinsicht, doch nur besser. Man spricht sich aus und wenige Zeit später kann man schon darüber lachen. Vertrauen, Akzeptanz, Kritikfähigkeit und Respekt spielen dabei eine sehr wichtige Rolle.
Allein wenn ich mir die Vergangenheit mit meinen zwei besten Freundinnen, Carina (my one and only) und Jenny (hello Tschännifa!) ansehe … wir haben uns gestritten, eine Zeit lang nichts mehr voneinander gehört und auf einmal: “Hey Dani, wie geht’s, was steht an?” und die Freundschaft geht wieder von vorne los bzw. geht dort weiter, wo sie aufgehört hat. Ist das denn kein tolles Gefühl, wenn man so jemanden hat? Carina kenne ich schon fast mein “ganzes Leben” lang, es fühlt sich zumindest so an. Über 10 Jahre ist sie meine aller beste Freundin, die ich jemals gekannt habe. Egal, ob wir uns Tage oder sogar Wochen nicht mehr gehört oder Monate nicht mehr gesehen haben, es spielt einfach keine Rolle und können uns alles von der Seele reden bzw. schreiben. Jenny kenne ich inzwischen auch schon über vier Jahre und im Prinzip ist es doch das gleiche Schema, das uns miteinander verbunden hat, so wie wir heute sind und da bin ich wiederum froh, dass ich sogut mit Konflikten umgehen kann, weil sonst wären die beiden vielleicht nicht mehr an meiner Seite.
Genauso glaube ich, dass auch so am schönsten meine Beziehung mit der Liebe meines Lebens, mein Schatz, der Markus, gewachsen ist. Wie oft haben wir uns in die Haare gekriegt, wie oft haben wir uns angeschrien? Aber gerade das macht es aus, Konflikte zu bewältigen und zusammen zu wachsen. Spätestens 2016 bin ich die Frau an seiner Seite und kann mir nichts Schöneres vorstellen, mit ihm alt zu werden und weitere Streitereien zu lösen und wieder mehr wachsen … denn das macht das Ganze aus. <3
Wie seht ihr denn das Ganze? Habt ihr auch so jemanden, den ihr schon solange kennt oder wechselt sich das bei euch aus?
Dieser Beitrag ist auch nur wegen diesem Dialog entstanden (N=Nick, ein lieber Blogger-Freund, der mich sehr im Coden und Designen unterstützt, D=ich). Wir beide sind ziemliche Scherzkekse und der Ausschnitt aus diesem ganzen Gespräch hat mich letztendlich auf diese Idee gebracht, auch wenn er vielleicht nicht viel Sinn ergibt.
N: Wobei es ja tatsächlich düstere Zeiten bei uns gab, wo man vorsichtig sein musste, wie “kalt” man aus Spaß ist, weil mans sonst geglaubt hätte.
D: Inzwischen sind wir soweit gereift, dass wir den Unterschied erkennen …
N: Gereift ;—-)
D: Ja … wie Rotwein (lecker). Oder Schimmelkäse (ekelhaft).