Vielleicht liegt es an seiner dämlichen Visage mit leichtem Silberblick. Vielleicht auch an seinem eigenwilligen Auftritt. Nichts gegen einen Mode-Stil à la "Metal Underground" und einer Lockenpracht. Aber all' das kann man auch gepflegter haben. Das muss keinesfalls wie "eben gerade aufgestanden" aussehen. Oder an seiner Art zu sprechen. Junge Menschen bringen heute keinen vernünftigen Satz mehr raus. Keinen! Alles klingt nach Ghetto-Slang. Alles nach Ausländerdeutsch. Es ist zum kotzen. Aber mit Sicherheit liegt es an seiner Unfähigkeit. Nichts hat er auf die Reihe gekriegt. Termine verschwitzt, Anrufe ignoriert, Kalender nicht nachgeführt, Dokumentationen nach dem Muster "Copy & Paste" erstellt (wenn überhaupt), Hard- und Software falsch parametriert. Mit anderen Worten: Er hat seine Chance an die Wand gedonnert.
Nun sitzt er da und weiss nicht mehr weiter. Noch knapp sechs Stunden, dann muss er Schlüssel und Batch abgeben. Endlich! Mit zitternden Händen schlürft er einen Kaffee, sinniert über die tollen Spiele am Kicker und blufft mit Vorstellungsgesprächen. Einen Vertrag hat er aber noch nicht. Alle haben ihm abgesagt.
Junge, Junge, schau' in den Spiegel und wach' endlich auf! Von nichts kommt nichts! Geh' mal vor 02.00 Uhr in's Bett, so wie es die meisten Berufstätigen tun. Stell' dich am Morgen unter die Dusche, benutze Zahnbürste und Rasierer. Kauf' dir anständige Kleider und ordentliche Schuhe. Und hör' verdammt nochmal mit deinem blöden Ausländerdeutsch auf! Nur Arschlöcher und Idioten reden so! Oder Migranten nach zwei Lektionen "Deutsch für Anfänger"! Aber kein 22-jähriger Schweizer, der seinen Platz im Berufsleben sucht!