W.Ø. Larsen Selected Blend No. 32 – curly flake
Es gibt Tabake, bei denen ich glücklich bin, dass es sie immer noch gibt. Wie viele gute, gern gerauchte Tabake ich schon habe verschwinden sehen… Ihre Zahl ist Legende. Doch einer von denen, die mich seit Jahren begleiten, ist der Larsen 32. Er ist keiner von denen, die ich ständig rauche (wie meine geliebte MB Mixture), aber einer von denen, die ich in Abständen immer wieder in der Pfeife habe.
Ich habe gerade nachgesehen: es war vor neun Jahren, dass ich den Tabak entdeckte. Und diese Mischung aus Karamell mit dänischem-Butterkeks-Aroma hat sich so bei mir eingebrannt, dass ich auch beim dieser (neu gestalteten) Dose den Wiedererkennungseffekt hatte und einen alten Bekannten begrüßte.
Über den Tabak ist wahrlich schon viel gesagt und geschrieben worden. Schon allein deshalb, weil er in seiner Zubereitungsform einmalig sein dürfte. Ich jedenfalls kenne keinen Tabak, der so aussieht: eine in Scheiben geschnittene gepresste Tabakrolle. So liest sich das dann auf der Dose: “Zitronengelbe und orangefarbenden Virginia-Tabake aus den USA und Afrika werden nach der Aufbereitung gepresst und in Stränge gerollt. Nach langer Reifung werden diese in quadratische Stangen geformt und in Scheiben geschnitten.”
Den Geruch/Geschmack kennt man / kenne ich auch vom Larsen 50 – wobei er mir hier etwas dezenter und einen Hauch zitroniger vorkommt – und weniger bissig zur Zunge.
Wenn man in einen Raum kommt, in dem der Tabak zuvor geraucht worden ist… erinnert das an die Vorweihnachtszeit, wenn Plätzchen gebacken werden (allerdings ohne Zimt). Doch um dorthin zu kommen, braucht der Raucher etwas Ruhe und Gelassenheit: es braucht etwas Übung, die Scheiben so zu zerbröseln, dass sie noch fest genug sind, um schön langsam zu glimmen. Und ein Händchen, ihn nicht zu leicht in die Pfeife zu werfen.
Zu dicht gestopft geht die Pfeife häufig aus – was an sich nicht sonderlich schlimm ist, da der Tabak auch nach dem Neuanzünden sein Aroma behält. Aber er kann bitter werden, wenn er zu stark verdichtet wird. Zu wenig verdichtet brennt er – auch auf der Zunge – zu schnell und damit zu heiß. Er braucht etwas Luft zum Glimmen und bedankt sich dafür mit artigem Abbrand und feingrauer Asche.
Und einem unnachahmlichen Genuss.
Es schmeckt, wie es riecht: karamellig ohne vordergründig süß zu sein, wenig rauchig mit Anklägen von Vanille und Zitrone. Selten kommt ein holzartiger Geschmack hinzu (meist dann, wenn der Tabak kurz vor dem Ausgehen ist). Wenn man den Tabak richtig langsam und gleichmäßig raucht kann man etwas erkennen, dass mich an gebratene Butter erinnert.
Der Tabak hat – was bei seiner vordergründigen Milde kaum zu erwarten ist – auch einen guten Anteil an Nikotin: er sättigt.
Alles in Allem: ein absoluter Hochgenuß! Immer noch und immer wieder. Und deshalb hoffentlich noch lange mein Begleiter.
Nic