Vulkan-Trekking auf Bali: Sonnenaufgang auf dem Gunung Batur

Von Francis & Bina (my-Road.de)

Der Vulkan Gunung Batur im Herzen Balis ist der perfekte Ort, um den Sonnenaufgang auf der Insel der Götter zu beobachten. Heute erfährst du, wie das Trekking auf den Vulkan abläuft und was dich oben erwartet.

Damit du den Sonnenaufgang sehen kannst, musst du natürlich früh aufstehen. Wir sind in der Nacht unseres Vulkan-Trekkings von Ubud aus gestartet. Unser Wecker klingelte 1:30 Uhr und eine Stunde später wurden wir von unserem Fahrer abgeholt. Im Auto saßen noch vier andere Reisende, die mit uns auf den Gipfel geklettert sind.

Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir die Region um den Mount Batur und es gab das erste Frühstück: Eine halbe frittierte Banane und einen Kaffee bzw. Tee. Perfekt, um Hunger zu bekommen.

Um 4 Uhr morgens erreichten wir den Parkplatz, wo wir unseren Guide Jonny kennenlernten und von wo wir unseren Aufstieg starteten. Zuvor erhielten wir alle aber noch ein kleines Frühstückspaket: 1 Ei, 1 Banane und zwei Scheiben trockenes Weißbrot. Auch nicht so die Wucht. Außerdem hat jeder eine kleine Flasche Wasser bekommen.

Nach wenigen Minuten starteten wir unser Trekking auf den Mount Batur. Der Weg nach oben ist die erste dreiviertel Stunde recht einfach. Der Untergrund ist sehr angenehm und der Anstieg ist moderat. Zu dieser Zeit kannst du bei gutem Wetter einen Sternenhimmel der Superlative bewundern.

Nach der ersten dreiviertel Stunde wird der Weg auf den Gunung Batur deutlich steiler. Der Pfad nach oben führt über viel Geröll und Vulkansand. Das ist nicht ganz ungefährlich, weshalb du bei deinem Aufstieg nicht hetzen solltest. Es ist sehr einfach, eine kleine Steinlawine auszulösen. Nehm Rücksicht auf die Personen, die hinter dir laufen.

An einigen Stellen mussten wir etwas klettern. Allerdings sind sehr viele Touristen nach oben gelaufen und dadurch hat es sich oft gestaut. Das verschaffte uns immer wieder kleine Verschnaufpausen.

Kurz nach 5 Uhr kündigte sich schon leicht der Sonnenaufgang an. Auf der rechten Seite sahen wir die Wolken über dem See Danau Batur, dahinter die dunkelblaue Silhouette des gewaltigen Gunung Abang (.2152 m) bzw. des Gunung Agung (3.142 m) und den Horizont verzierte ein orange roter Streifen. Aus diesem Streifen heraus ragte der Guunung Rinjani (3.726 m) auf Lombok.

Den Sunrise-Point erreichten wir um 5:30 Uhr. Doch wir wollten ganz hinauf auf den Rand des Kraters und so liefen wir mit unserer Gruppe eine weitere halbe Stunde.

Wir kamen nur wenige Minuten vor dem Sonnenaufgang auf der Spitze an. Unser Guide Jonny brachte uns auf dem Rand des Vulkan-Kraters des Gunung Batur zu einem Punkt, von dem wir eine atemberaubende Aussicht hatten. Hier war es nicht so überfüllt wie beim Sunrise-Point. Es ist also definitiv sinnvoll, noch vor Sonnenaufgang weiter auf den Kraterrand zu laufen.

Der orangene Feuerball ließ nicht lange auf sich warten und stieg zügig am Himmel empor. Nachdem die Sonne weit genug oben war, zeigte uns Jonny noch einige Löcher im Vulkan, in denen das Wasser brodelt und heißer Dampf aufsteigt. Da es auf dem Mount Batur recht kühl ist, haben wir uns über diese Wärmequellen gefreut.

Natürlich hatten wir unsere Drohne mit auf dem Gunung Batur und so flogen wir noch über den Vulkan und in den Krater hinein. Währenddessen hat Jonny für die anderen aus unserer Gruppe Bananen in einem der heißen Löcher gekocht.

Nach unseren Flügen gab es das spärliche zweite Frühstück. Die meisten Touristen waren schon längst wieder verschwunden und irgendwann war es dann auch für uns wieder Zeit, den Abstieg zu starten.

Der Abstieg ist durch das Geröll meines Erachtens noch etwas riskanter als der Aufstieg. Pass daher auch hier wieder auf, dass du nicht wegrutschst.

Das Trekking war richtig schön und eine perfekte Abwechslung zu den Wasserfällen, Stränden und Reisefeldern auf Bali. Für mich war es die erste Wanderung auf einen Vulkan und es hat mir super gut gefallen. Die leuchtenden Farben beim Sonnenaufgang und die rustikale Landschaft um den Gunung Batur war mehr als nur beeindruckend.
Gegen 8:30 Uhr erreichten wir schließlich den Parkplatz und trafen dort wieder auf unseren Fahrer. Wir verabschiedeten uns von Jonny und wir fuhren zufrieden und erschöpft zurück Richtung Ubud.

Einen Zwischenstopp legte der Fahrer noch auf einer sogenannten Kaffeeplantage ein, wo wir verschiedene Kaffeesorten kostenlos probieren konnten und kaufen sollten. Von uns hat aber niemand etwas gekauft.

In unserer Unterkunft sind wir 10:30 Uhr angekommen, haben dort (ordentlich) gefrühstückt, geduscht und dann etwas Schlaf nachgeholt.

Was du für das Vulkan-Trekking auf den Gunung Batur wissen musst

Wenn du auch auf Bali bist und das Abenteuer auf dich nehmen willst, dann solltest du vor deinem Trekking noch einige Dinge wissen. Die Buchung des Batur-Trekkings ist fast überall auf Bali möglich. Die Preise starten bei etwa 250.000 Rupiah pro Person. Das ist auch der Preis, den wir bezahlt haben.

Im Preis war inbegriffen:

  • Transport vom und zum Hotel in einem Shuttle-Bus
  • Zwei kleine Frühstücke
  • Guide für das Trekking
  • Kaffee- und Teeverkostung auf einer Plantage (Verkaufsveranstaltung; ist aber okay, wenn du nichts kaufst)
  • Kleine Flasche Mineralwasser
  • Taschenlampe

In unserer Unterkunft wurde uns das Trekking zunächst für 650.000 Rupiah angeboten. Falls du in der Preiskategorie etwas buchst, dann hast du einen Fahrer und einen Guide für dich allein.

Bevor du buchst, solltest du unbedingt den Wetterbericht im Auge behalten. Wenn es bewölkt ist, dann lohnt sich der Aufstieg nicht so sehr. Wir haben wegen schlechtem Wetter extra einige Tage gewartet und unser Guide erzählte bei unserem Aufstieg, dass man die Tage vor dem Trekking kaum etwas in der Umgebung erkannt habe. Daher scheint der Wetterbericht für den Mount Batur schon zuverlässig zu sein.

Was du dabei haben solltest

Das Trekking auf den Gunung Batur ist für jeden schaffbar und es gibt keine großen Anforderungen an das Equipment. Folgende Dinge solltest du trotzdem dabei haben:

  • Taschenlampe, denn unser Guide hatte nur drei Taschenlampen dabei und wir waren mit ihm sieben Personen. An einigen Stellen ist es wirklich gut, wenn jeder sein eigenes Licht hat.
  • Festes Schuhwerk! Wanderstiefel helfen, sind aber nicht unbedingt notwendig. Flip Flops sind hingegen ein absolutes No Go
  • Warmer Pullover, denn oben auf dem Gipfel ist es morgens sehr kalt und teilweise auch windig. Ich hab auch nicht bereut, dass ich eine lange Hose an hatte.
  • Sonnencreme und Kopfbedeckung für den Schutz vor der Sonne
  • Kamera für die Erinnerungen

Mit dieser kleinen Packliste bist du bestens ausgerüstet für das Vulkantrekking auf Bali.

Braucht man wirklich einen Guide?

Zum Schluss will ich dir noch die Frage beantworten, ob du wirklich einen Guide für den Aufstieg auf den Gunung Batur benötigst.

Der Weg an sich ist recht einfach zu finden. Bei Nacht gegen 4 Uhr starten so viele Gruppen auf dem Berg, dass du eigentlich nur den Menschenmengen folgen musst. Jedoch ist laut Lonely Planet 2010 auch ein Reisender nachts ums Leben gekommen, als er ohne Guide den Weg nach oben finden wollte. Bei Tageslicht ist der Aufstieg ohne Guide sicherlich weniger riskant und der Weg ist eigentlich gut erkennbar.

Dennoch würde ich mich wieder für das Trekking mit einem Guide entscheiden. Nachts würde ich nicht mit meinem Leben spielen wollen, um die paar Euros einzusparen und auch tagsüber sind die Guides eine echte Hilfe. Sie erklären viel, sind super freundlich und gehen auch auf individuelle Wünsche ein. Die Verabschiedungen auf dem Parkplatz, von denen ich etwas mitbekommen habe, waren allesamt sehr herzlich und davon leite ich ab, dass auch die anderen Guides einen guten Job machen. Davon abgesehen ist das die einzige Einnahmequelle für viele Familien in der Region.

Daher mein Fazit: Nehme einen Guide!

Der Aufstieg ist täglich in der Hauptsaison möglich. Während der Regenzeit werden die geführten Touren auf den Mount Batur nur zweimal pro Woche organisiert.

Warst du schon mal auf einem Vulkan? Wenn ja, auf welchem? Wie hat es dir dort gefallen? Verrate es uns doch in den Kommentaren!