Das Vorzimmer war lange ein Stiefkind in der Planung und Gestaltung des Hauses. Es ist klein, unregelmäßig geformt, aber sehr hell durch die Eingangstüre mit Glaseinsätzen und ein relativ großes Fenster.
Ursprünglich war es gar kein abgemauerter Raum sondern nur eine vorgebaute Veranda, die dann, irgendwann in den 1950-er Jahren, als Vorzimmer geschlossen wurde.
Zunächst standen im Zuge der Renovierung des Hauses wichtigere Bereiche an. Das Vorzimmer war nur ein Durchgangsraum und diente zum Abstellen von all dem, was gerade geliefert wurde oder sonst auf den Einsatz wartete. Wenig attraktiv.
Im Herbst nahmen wir uns dieses Stiefkindes endlich an, strichen Türen und Fenster, malten die Wände aus und verlegten die Bodenfliesen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es im Rohbauzustand. Zwar waren alte Wand- und Bodenbeläge entfernt, ein neuer Zugang zum Atelier vom Baumeister durch die Wand gebrochen, die Nische für die Garderobe abgemauert, alle Elektroleitungen erneuert, die Heizung eingebaut und die diversen Altlasten wie Gas- und Stromzähler vom Haustechniker sachgerecht entfernt und alles wieder verputzt - danach passierte aber einmal eine ganze Weile nichts. Aus Kostengründen, aus Zeitgründen, man kennt das ja.
Natürlich könnte man sich eine Fachfirma nehmen und alles wie von Zauberhand in einer Woche erledigen lassen. Dagegen sprechen für mich zwei Gründe. Erstens: der Preis. Fachfirmen sind leider mittlerweile unerschwinglich teuer, man kann sie als Otto Normalverbraucher nur dort engagieren, wo es nicht anders geht oder Selbermachen definitiv verboten bzw. zu gefährlich ist. Zweitens: die Freude am handwerklichen Arbeiten. Ich liebe es einfach, Dinge selbst zu gestalten. Für mich wäre ein fixfertiges Haus vermutlich eher Alptraum als Traum.
Ein paar Projekte für das Vorzimmer stellt ich schon hier und hier vor. Beispielsweise das Schlüsselbrett und die Wandgestaltung. Hier packte mich irgendwann der Frust über den schrecklichen Zustand und ich gestaltet die Wand, auch wenn das restliche Vorzimmer noch eher nackt war.
Mittlerweile werden die Dinge schön langsam fertig - oder kommen zumindest in die finale Phase.
Die beiden schwarze Körbchen kaufte ich um 50 cent in einem Billigstore. Den Boden lackierte ich mit der grünen Farbe, auch die grünen Polkadots sind schnell aufgemalt. Die Körbchen dienen dazu Krimskrams aufzunehmen, also Schlüsselbund, Handy, Sonnenbrillen, was man so im Vorzimmer "fallen" lässt.
Das kleine schwarze Regal ist ein Gewürzregal von Ikea, 2,99 Euro, das ich schwarz lackierte. Der Stiftehalter ist eigentlich ein Teelicht ebenfalls aus einem Billigstore um unter einen Euro. Mir gefiel die unregelmäßige Musterung. Beides hat sich im Betrieb bereits bewährt.
Körbe und Matten aus Naturmaterialien bilden einen neutralen Kontrast und geben dem Vorzimmer Wärme. Sie mildern die schwarzen Akzente ab und verbinden den mandelfarbenen Fliesenboden mit den dunklen Elementen. Neutrale Farben und Naturmaterialien sind, richtig dosiert eingesetzt, ein tolles Element, das ausgleichend und beruhigend wirkt. Außerdem haben alle diese Körbe die wunderbare Eigenschaft, dass sie fast überall im Haus einsetzbar sind. Ich dekoriere oft um, die Bedürfnisse meiner Familie ändern sich rasend schnell. Von der StudentenWG zum Zwei-Personen-Vollzeitarbeit-Haushalt zum Haushalt mit zwei Kleinkindern zum Haushalt mit zwei Teenagern in wenigen Jahren. Neutrale Organisationselemente lassen sich wunderbar im ganzen Haus einsetzen, sind praktisch und robust und passen zu jedem Konzept.
Der dunkle Spiegel hängt tief genug, dass auch der jüngste Hausbewohner noch die Frisur checken kann, bevor er aus der Türe stürmt, und hoch genug, dass auch Erwachsene sich gut darin sehen können. Darunter sind drei Löcher - so oft musste ich ihn umhängen, bis die Höhe endlich passte.
Nochmals zu den Arbeiten: so gerne ich an meinem Haus herumbastle - und wir haben die Innengestaltung großteils in Eigenregie erledigt - so klar ist auch, wovon ich definitiv die Finger lasse. Alle Arbeiten im Bereich der Haustechnik, also Elektro, Heizung, Installateur, Gas, alle Arbeiten am Dach und an der Außenhaut des Hauses, alle Arbeiten an tragenden Bauteilen, Fenstern und Türen gehören ausschließlich in die Hände eines Fachmanns. Da gibt es keinerlei Diskussion, nur Fachleute haben das Wissen und die Erfahrung, um diese Arbeiten sachgerecht auszuführen. Dafür muss man eben entsprechend ansparen.
Alle Arbeiten, die im Bereich des Innenausbaus liegen und im Prinzip ungefährlich sind, erledigen wir selbst. Da haben wir dann maximal damit zu kämpfen, dass unsere Wände eben nicht ganz so perfekt sind wie vom Maler oder man auf unseren Selbstbaumöbeln Pinselstriche sieht.
Noch ein Tipp: eine gute Fachfirma und ein seriöses Unternehmen wird immer dazu bereit sein Eigenleistungen zu akzeptieren, soferne sie besprochen und ordnungsgemäß ausgeführt sind. Es lohnt sich also, vorher mit dem Handwerker abzuklären, welche Arbeiten notwendig sind und was man davon leicht selbst erledigen kann und darf, um Kosten zu sparen. Eine Handwerkerstunde kostet derzeit je nach Gewerk zwischen 45 und 120 Euro netto. Das Einsparungspotential für den Privatkunden ist hier also durchaus gegeben.
Leider gibt es aber immer noch Firmen, die einen Auftrag nur dann annehmen, wenn sie alles komplett von Grund auf selbst erledigen. Aus Gewährleistungsgründen ist das durchaus zu verstehen, allerdings sehe ich täglich in meinem Job, dass es bei vielen Arbeiten auch mehr als nur eine mögliche Version der Sanierung gibt. Grob und salopp gesagt, zwischen durchaus für einige Zeit brauchbarer sachgerechter Oberflächenkosmetik mit einem gehörigen Schuss Eigenleistung und einem kompletten Neubau durch einen Handwerker liegen natürlich Welten, nicht nur preislich. Fachfirmen tendieren dazu, den Neubau als einzige Möglichkeit darzustellen. Hier muss man hartnäckig bleiben, selbst recherchieren und einen zweiten Handwerker oder Architekten befragen. Dabei stellt sich meist schnell heraus, ob der Neubau wirklich die einzige Alternative ist oder ob es doch noch kostengünstigere Lösungen gibt.
Ich wünsche allen DIY Freaks und natürlich auch allen anderen eine tolle Woche. Die Sonne scheint, die ersten Frühlingsblüher stecken die Köpfchen heraus und abends ist es schon länger hell. Jaaa! Wir Sommerkinder beginnen langsam wieder zu leben. Morgen ist meteorologischer Frühlingsbeginn, der Winter ist vorbei!
Mit liebem Gruß
Marie
Natürlich nehme ich mit meinen Projekten auch immer an den vielen wunderbaren Linkpartys teil, die ich im Bloggerland so finde. Vielen Dank an die Veranstalter für die Mühe!
Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht auf "Von Tag zu Tag - Mariesblog" und ist urheberrechtlich geschützt.
Ursprünglich war es gar kein abgemauerter Raum sondern nur eine vorgebaute Veranda, die dann, irgendwann in den 1950-er Jahren, als Vorzimmer geschlossen wurde.
Zunächst standen im Zuge der Renovierung des Hauses wichtigere Bereiche an. Das Vorzimmer war nur ein Durchgangsraum und diente zum Abstellen von all dem, was gerade geliefert wurde oder sonst auf den Einsatz wartete. Wenig attraktiv.
Im Herbst nahmen wir uns dieses Stiefkindes endlich an, strichen Türen und Fenster, malten die Wände aus und verlegten die Bodenfliesen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es im Rohbauzustand. Zwar waren alte Wand- und Bodenbeläge entfernt, ein neuer Zugang zum Atelier vom Baumeister durch die Wand gebrochen, die Nische für die Garderobe abgemauert, alle Elektroleitungen erneuert, die Heizung eingebaut und die diversen Altlasten wie Gas- und Stromzähler vom Haustechniker sachgerecht entfernt und alles wieder verputzt - danach passierte aber einmal eine ganze Weile nichts. Aus Kostengründen, aus Zeitgründen, man kennt das ja.
Natürlich könnte man sich eine Fachfirma nehmen und alles wie von Zauberhand in einer Woche erledigen lassen. Dagegen sprechen für mich zwei Gründe. Erstens: der Preis. Fachfirmen sind leider mittlerweile unerschwinglich teuer, man kann sie als Otto Normalverbraucher nur dort engagieren, wo es nicht anders geht oder Selbermachen definitiv verboten bzw. zu gefährlich ist. Zweitens: die Freude am handwerklichen Arbeiten. Ich liebe es einfach, Dinge selbst zu gestalten. Für mich wäre ein fixfertiges Haus vermutlich eher Alptraum als Traum.
Ein paar Projekte für das Vorzimmer stellt ich schon hier und hier vor. Beispielsweise das Schlüsselbrett und die Wandgestaltung. Hier packte mich irgendwann der Frust über den schrecklichen Zustand und ich gestaltet die Wand, auch wenn das restliche Vorzimmer noch eher nackt war.
Mittlerweile werden die Dinge schön langsam fertig - oder kommen zumindest in die finale Phase.
- Wände und Boden sind verlegt und ausgemalt, die Grundfarbe ist weiß, eine Wand wurde grün akzentuiert
- Der Garderobekasten steht und ist eingeräumt
- Der Durchgang ins Atelier ist fast fertig und wartet nur noch auf den letzten Anstrich. Durch die beengte Raumsituation in unserem kleinen Knusperhaus konnten wir hier auf keine Standardzarge zurückgreifen. Also baute mein Mann kurzerhand eine Zarge nach Maß. Sieht toll aus.
- Die Garderobe in der Nische ist fertig. Auch eine Maßanfertigung nach eigenen Entwürfen. Klingt toll, nicht? In Wirklichkeit ließen wir MDF Platten im Baumarkt zuschneiden und strichen sie weiß. Aber das Ergebnis überzeugt.
- Die kleine Organisationswand gibt es schon länger und sie funktioniert richtig gut. Alles ist an seinem Platz und es entsteht auch im täglichen Betrieb kein Chaos.
- Die MDF Platten für die Sitzbank und die Kindergarderobe sind zugeschnitten und harren des Anstrichs. Zunächst muss aber der Schrank an die Zarge angepasst werden - und davor die Zarge fertig gestrichen. Eigentlich hasse ich solche Arbeitsketten, wenn man immer warten muss, aber hier geht es nicht anders.
- Die grünen Ikea Schuhschränke sind ebenfalls bereits in Betrieb. Sie sind zwar nicht unbedingt ein optisches Highlight, passen in der Nische aber recht gut und nehmen immerhin alle Flip-Flops, alle Sportschuhe und das gesamte Hundezubehör wie Leinen, Halsbänder, Gacki-Sackis, etc. auf. Klappe auf, Schuhe rein, Klappe zu, das schaffen sogar meine Kinder.
- Eine Lampe gibt es schon, nach einer zweiten über der Türe suche ich noch.
Die beiden schwarze Körbchen kaufte ich um 50 cent in einem Billigstore. Den Boden lackierte ich mit der grünen Farbe, auch die grünen Polkadots sind schnell aufgemalt. Die Körbchen dienen dazu Krimskrams aufzunehmen, also Schlüsselbund, Handy, Sonnenbrillen, was man so im Vorzimmer "fallen" lässt.
Das kleine schwarze Regal ist ein Gewürzregal von Ikea, 2,99 Euro, das ich schwarz lackierte. Der Stiftehalter ist eigentlich ein Teelicht ebenfalls aus einem Billigstore um unter einen Euro. Mir gefiel die unregelmäßige Musterung. Beides hat sich im Betrieb bereits bewährt.
Körbe und Matten aus Naturmaterialien bilden einen neutralen Kontrast und geben dem Vorzimmer Wärme. Sie mildern die schwarzen Akzente ab und verbinden den mandelfarbenen Fliesenboden mit den dunklen Elementen. Neutrale Farben und Naturmaterialien sind, richtig dosiert eingesetzt, ein tolles Element, das ausgleichend und beruhigend wirkt. Außerdem haben alle diese Körbe die wunderbare Eigenschaft, dass sie fast überall im Haus einsetzbar sind. Ich dekoriere oft um, die Bedürfnisse meiner Familie ändern sich rasend schnell. Von der StudentenWG zum Zwei-Personen-Vollzeitarbeit-Haushalt zum Haushalt mit zwei Kleinkindern zum Haushalt mit zwei Teenagern in wenigen Jahren. Neutrale Organisationselemente lassen sich wunderbar im ganzen Haus einsetzen, sind praktisch und robust und passen zu jedem Konzept.
Der dunkle Spiegel hängt tief genug, dass auch der jüngste Hausbewohner noch die Frisur checken kann, bevor er aus der Türe stürmt, und hoch genug, dass auch Erwachsene sich gut darin sehen können. Darunter sind drei Löcher - so oft musste ich ihn umhängen, bis die Höhe endlich passte.
Nochmals zu den Arbeiten: so gerne ich an meinem Haus herumbastle - und wir haben die Innengestaltung großteils in Eigenregie erledigt - so klar ist auch, wovon ich definitiv die Finger lasse. Alle Arbeiten im Bereich der Haustechnik, also Elektro, Heizung, Installateur, Gas, alle Arbeiten am Dach und an der Außenhaut des Hauses, alle Arbeiten an tragenden Bauteilen, Fenstern und Türen gehören ausschließlich in die Hände eines Fachmanns. Da gibt es keinerlei Diskussion, nur Fachleute haben das Wissen und die Erfahrung, um diese Arbeiten sachgerecht auszuführen. Dafür muss man eben entsprechend ansparen.
Alle Arbeiten, die im Bereich des Innenausbaus liegen und im Prinzip ungefährlich sind, erledigen wir selbst. Da haben wir dann maximal damit zu kämpfen, dass unsere Wände eben nicht ganz so perfekt sind wie vom Maler oder man auf unseren Selbstbaumöbeln Pinselstriche sieht.
Noch ein Tipp: eine gute Fachfirma und ein seriöses Unternehmen wird immer dazu bereit sein Eigenleistungen zu akzeptieren, soferne sie besprochen und ordnungsgemäß ausgeführt sind. Es lohnt sich also, vorher mit dem Handwerker abzuklären, welche Arbeiten notwendig sind und was man davon leicht selbst erledigen kann und darf, um Kosten zu sparen. Eine Handwerkerstunde kostet derzeit je nach Gewerk zwischen 45 und 120 Euro netto. Das Einsparungspotential für den Privatkunden ist hier also durchaus gegeben.
Leider gibt es aber immer noch Firmen, die einen Auftrag nur dann annehmen, wenn sie alles komplett von Grund auf selbst erledigen. Aus Gewährleistungsgründen ist das durchaus zu verstehen, allerdings sehe ich täglich in meinem Job, dass es bei vielen Arbeiten auch mehr als nur eine mögliche Version der Sanierung gibt. Grob und salopp gesagt, zwischen durchaus für einige Zeit brauchbarer sachgerechter Oberflächenkosmetik mit einem gehörigen Schuss Eigenleistung und einem kompletten Neubau durch einen Handwerker liegen natürlich Welten, nicht nur preislich. Fachfirmen tendieren dazu, den Neubau als einzige Möglichkeit darzustellen. Hier muss man hartnäckig bleiben, selbst recherchieren und einen zweiten Handwerker oder Architekten befragen. Dabei stellt sich meist schnell heraus, ob der Neubau wirklich die einzige Alternative ist oder ob es doch noch kostengünstigere Lösungen gibt.
Ich wünsche allen DIY Freaks und natürlich auch allen anderen eine tolle Woche. Die Sonne scheint, die ersten Frühlingsblüher stecken die Köpfchen heraus und abends ist es schon länger hell. Jaaa! Wir Sommerkinder beginnen langsam wieder zu leben. Morgen ist meteorologischer Frühlingsbeginn, der Winter ist vorbei!
Mit liebem Gruß
Marie
Natürlich nehme ich mit meinen Projekten auch immer an den vielen wunderbaren Linkpartys teil, die ich im Bloggerland so finde. Vielen Dank an die Veranstalter für die Mühe!
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