Vorweihnachtsdepression

Jetzt ist die Jahresendzeit ganz offiziell ausgebrochen und in diesem Jahr schlägt meine übliche Weihnachtsdepression besonders heftig zu. Vielleicht liegt es daran, dass am 21.12. die Welt möglicherweise doch untergeht – angesichts der ganzen Krisen wäre das inzwischen ja fast wünschenswert. Also nicht, dass der Planet explodiert oder ähnliches, sondern, dass dieses ganze organisierte Elend endlich ein Ende hat – Hunger, Krieg, Ausbeutung – es sind ja nicht die Naturkatastrophen, die das Leben auf der Erde hässlich und gefährlich machen, sondern die menschgemachten Zustände.

Irgendwie fühlt sich diese Vorweihnachtshektik ja immer ziemlich endzeitmäßig an. Aber als ich gestern unvorsichtigerweise nach Einbruch der Dunkelheit den Alexanderplatz nicht aussparte, der wie in jedem Jahr mit Weihnachtsgerümpel vollgestellt ist, und diese Schwaden von schrillstem Weihnachtsgewürz und sprittigem Glühwein meine Nase folterten – da wünschte ich mich weit weg in tief verschneite, aber stille Wälder oder meinetwegen auch in die Wüste, an irgendeinen Ort jedenfalls, in dem von dem entfesselten Weihnachtsrummel nicht das Geringste zu spüren ist.

Weihnachtsmarkt Alexanderplatz Berlin

Wahrnehmungsprobleme: Der Weihnachtsterror und seine Folgen.

Es ist ja gar nicht Weihnachten an sich, sondern dieses ätzende Drumherum. Fürchterliche Musik, entfesselte Menschenmassen im Konsumrausch, überhaupt dieses krankhafte Rauschgefühl, ohne extra was eingeworfen zu haben. Wobei ichs ja verstehen kann: Wann soll man sich denn sonst noch was gönnen, das Geld ist ja bald eh nix mehr wert!

Aber es deprimiert mich doch, vielleicht, weil ich einfach schon zu oft erlebt habe, dass diese ganze wunderbare Vorfreude, die einen als Kind über diese schreckliche Zeit hinweghilft, übergangslos in Völlegefühl und Enttäuschung übergeht – irgendwann sind alle Weihnachtssüßigkeiten und Festtagsbraten gegessen und dann ist einem grottenschlecht. Und kein noch so gut gemeintes Geschenk kann die ungeheuren Erwartungen einlösen, die eine zur Hochform auflaufende Werbeindustrie in unseliger Allianz mit ambitionierten Erziehungsberechtigten auslöst. Bestenfalls fühlt man sich am 2. Weihnachtstag einfach nur leer, meistens aber enttäuscht und betrogen, falls man nicht gerade mit einer neuen Runde im aktuellen Familienstreit beschäftigt ist oder sich mit Drogen oder selbst gemachten Psychoritualen ruhigstellt, um genau diesen zu vermeiden.

Vielleicht geschieht aber in diesem Jahr ein Wunder und Weihnachten fällt aus.


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