FUKUSHIMA LIVE 2013
Ein Vortrag von Kazuhiko Kobayashi
Am Donnerstag dem 14. November 2013 begrüßen wir um 19 Uhr in Detmold, Leopoldstr. 27, Raum Paulinensaal des Landeskirchenamt Lippe Herrn Kazuhiko Kobayashi aus Japan. Er setzt sich mit großem persönlichen Engagement für die Aufklärung der Vorgänge rund um die Atomkatastrophe von Fukushima ein. Emotional wie fundiert berichtet Kobayashi über den aktuellen Stand. Er beleuchtet dabei aber auch das Umfeld in Japan. Es wird Einblicke in die japanische Kultur geben und zur „besonderen“ Beziehung zur Atomkraft – beginnend bei den beiden Atombombenabwürfen.
Der Referent spricht sehr gut deutsch, hat bereits im vergangenen Jahr etliche Vorträge in Deutschland gehalten. Kobayashi sammelt für eine immer wichtiger werdende Klinik für Strahlenopfer.
Vortragsthemen
Kurze Stellungnahme zu den Kernwaffen und Kernkraftwerken
Die atomare Technik, die im Falle eines Atomwaffeneinsatzes oder eines eventuellen großen Atomkraftwerkenunfalls – denn keine Technik kann 100%-ige unfallfreie Sicherheit garantieren – Umfeld in Japanmit ihren radioaktiven Verseuchungen in riesigen räumlichen und zeitlichen Dimensionen nicht mehr wieder gut zu machende Schäden für Menschenleben und die ganze biologische Umwelt bringt, geht über jegliche Verantwortbarkeit von Menschen weit hinaus.
Ausführlicher Bericht über aktuelle Lage und gefährdete Menschen in Fukushima
Es werden mittels eines Projektors viele Bilder gezeigt. Dazu gehören auch solche aus der 10 tägigen Reportagereise in Fukushima im Mai 2013.
Warum akzeptieren viele japanische Bürger trotz Hiroshima, Nagasaki und Fukushima die Atomkraft?
- Die Mentalität des japanischen Volkes
- Tokugawa-Shogun-Dynastie (1603 bis 1868) betrieb für Machterhalt gezielte und systematische Kontrolle hin zu kritikloser Gehorsamkeit
- Prinzip der sozialen Hierarchie wird auch heute von der politischen und wirtschaftlichen Oberschicht systematisch ausgenutzt
Japan und seine Atompolitik – die über die Leichen geht
- Ein „Dreierbündnis“ aus Elitestaatsbeamten, regierenden Politikern und Wirtschaft in Japan hat seit den 1950-er Jahren trotz extremen Erdbebengefahren industrielle Atompolitik unentwegt vorangetrieben und überall rücksichtslos Atomkraftwerke gebaut
- Olympiade 2020 wird von dem „Dreierbündnis“ als ein riesiges Propagandaobjekt zum Zweck der Ablenkung der Bürger im In- und Ausland von der kritischen Lage von Fukushima benutzt
- Japanische Regierung / Ministerien haben sich entschlossen, die Bürger in Fukushima zugunsten der japanischen Stromkonzerne und Atomindustrie zu opfern – Kinder werden zu „Versuchskaninchen“
Internationale Politik steht hinter japanischer Atompolitik
- Hinter der japanischen Atompolitik stecken großen militärischen und wirtschaftlichen Interessen der USA mit einer atomaren Präsenz im pazifischen Raum
- Internationale Atommächte und der IAEA als deren Interessenvertreter haben großes Interesse Atomkraftwerke weiter zu verbreiten mit einer Geschichte der Vertuschung und Manipulation
Ständiges Atom-Katastrophenrisiko auch in Europa und endlose Probleme mit stetig wachsenden Atommüll
Ein dringender Appell zu einer weltweiten, starkeren Zusammenarbeit für die Abschaffung aller Atomwaffen und Atomkraftwerke
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Organisatoren der Veranstaltung
- Klima Forum Detmold
- Lippische Landeskirche
- Stadt Detmold
- Anti-Atom-OWL
Presse-Information zur Veranstaltung (PDF):Fukushima Vortrag von Kazuhiko Kobayashi im Herbst 2013