Gern kam Stefan Liebich einer Einladung an das Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) nach, um seine Ansichten zur Afghanistandebatte darzulegen. Am IFSH wurden in den 1980er Jahren unter Egon Bahr wesentliche Beiträge zur Ost-West-Verständigung und zur Konzeptentwicklung für eine europäische Sicherheitsarchitektur geleistet. Das IFSH ist einer der Herausgeber des jährlichen Friedensgutachtens.
Beim Forschungskolloquium referierte er als linker Außenpolitiker zur wirtschaftlichen, sozialen und sicherheitspolitischen Lage in Afghanistan, betrachtete kritisch die parlamentarischen Debatten zur deutschen Beteiligung und ordnete das Thema in die generelle Grundlegung deutscher Außenpolitik ein. Ganz bewusst warb er für den Dialog von Politik und Wissenschaft, um zu so zentralen Fragen wie dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan auch die Sichten der Friedensforschung einzubeziehen.
Natürlich war die kritische Frage- und Diskussionsrunde mit den Wissenschaftlern des bekannten Instituts den konkreten Alternativen der Linken, den Dilemmata der Lage und den komplizierten Überlegungen zu verantwortungsbewussten Exit-Strategien gewidmet.