Vorstellung innovativer Preisträger des LEW Innovationspreis intelligente Energie

Es gibt viele spannende lokale Energieprojekte, die alle im Kleinen etwas bewirken können. Aber überregional sind sie kaum bekannt, weil sie zu klein sind oder vielleicht nur von regionalem Interesse. Aber sie können auch Beispiel sein für andere Regionen. Daher lohnt sich eine Kommunikation und die Weiterverbreitung solcher Projekte, denke ich. Solche spannenden Energieprojekte gab es zum Beispiel beim LEW Innovationspreis intelligente Energie. Mitte Januar fand die Preisverleihung statt, bei der drei Projekte die Auszeichnung und zwei Startups den Sonderpreis #smarteRegion erhalten haben. Die Themen reichen von Energieeffizienz über modernes Bauen bis zur Smart-City. Im folgenden Beitrag stelle ich die ausgezeichneten Projekte ausführlich vor.

Der LEW Innovationspreis intelligente Energie

In den vier Runden des Wettbewerbs der Lechwerke aus Augsburg seit 2011 haben bisher mehr als 180 Betriebe und Kommunen teilgenommen. Der Preis ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert. Er hat das Ziel und Maßnahmen auszuzeichnen, die beispielgebend sind im Klimaschutz und in der effizienten Nutzung von Energie. In der Auswahl der Preisträger bewertet die Jury den Innovationsgrad, den Beitrag zu Klimaschutz und Energieeffizienz, die Wirtschaftlichkeit sowie die Übertragbarkeit der Projekte.

In diesem Jahr hat die Jury erstmals den Sonderpreis #smarteRegion vergeben. Der mit 15.000 Euro dotierte Sonderpreis würdigt Projekte, die sich besonders durch den Einsatz digitaler Technologien auszeichnen.

Die LEW-Gruppe ist eine Tochter der innogy SE und als regionaler Energieversorger in Bayern und Teilen Baden-Württembergs tätig. LEW versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und Gas und bietet ein breites Angebot an Energielösungen.

LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher:

„Der LEW Innovationspreis würdigt die Preisträger und stellt die Projekte einer breiten Öffentlichkeit vor. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir so viele weitere Unternehmen, Kommunen und auch die Bürger der Region dazu anregen, selbst aktiv zu werden und die Chancen eines dezentralen Energiesystems für sich zu nutzen."

Die Preisträger des LEW Innovationspreis intelligente Energie

Das sind die Preisträger des LEW Innovationspreis intelligente Energie in der Einzelvorstellung:

1. Preis: Landkreis Unterallgäu mit Energieeffizienzkurs für Schüler

Die Berufsschule Mindelheim hat gemeinsam mit der IHK Schwaben und dem Landratsamt Unterallgäu einen 40 Stunden umfassenden Energieeffizienzkurs eingerichtet. In praxisnahen und interaktiven Lehreinheiten, wie dem Planspiel „Energie(spar)dorf", lernen Schülerinnen und Schüler die Grundlagen für den effizienten Einsatz von Energie in Betrieben und Haushalten. Über 400 Auszubildende haben den Kurs bereits erfolgreich abgeschlossen. In den Betrieben ermöglicht die Qualifikationsmaßnahme dank Multiplikations-Effekten hohe Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent.

Die hinter dem Projekt ist, dass die Schülerinnen und Schüler lernen im Betrieb und auch zuhause Energie einzusparen und auf Potenziale für Energieeffizienz zu achten. Zu den Auszubildenden, die bisher den Kurs absolviert haben, gehören nicht nur technische Ausbildungsberufe. Auch Büro- und Einzelhandelskaufleute haben den Kurs bereits absolviert. Der Kurs kann aber auch an einer Realschule oder an der Oberstufe eines Gymnasiums gehalten werden.

2. Preis: Nullenergiehaus der Siebendächer Baugenossenschaft eG für Mieter

In dem von der Siebendächer Baugenossenschaft eG errichteten Nullenergiehaus profitieren die Mieter in 21 Wohnungen von niedrigen Energiekosten und die Umwelt von einer hohen CO2-Einsparung: In der Jahresbilanz wird deutlich mehr regenerative Energie erzeugt, als für die Haustechnik benötigt wird. Das nachhaltige Konzept verbindet die Kombination aus Grundwasserwärmepumpe mit dezentralen Frischwasserstationen und einer Photovoltaikanlage. Eine intelligente Regelung gewährleistet dabei eine hohe Energieeffizienz. Die PV-Anlage auf dem Dach des Wohngebäudes liefert jährlich 50 Prozent mehr Strom, als für Wärmepumpe und Hausstrom benötigt werden. Der Stromüberschuss wird ins öffentliche Netz eingespeist.

Bei Einfamilienhäusern gibt es schon einige Projekte mit einer Nullenergie-Bilanz über das Jahr, auch mit einer positiven Energiebilanz. Aber bei Mietwohnungen gibt es noch nicht viele solcher Projekte. Daher ist dieses Haus ein gutes Beispiel für andere Wohnungsgenossenschaften. Weitere gute Beispiele sind das degewo Zukunftshaus in Berlin und die energieautarken Mehrfamilienhäuser in Cottbus.

3. Preis: Wieland Werke AG mit innovativer Abwärmenutzung

Die konsequente Rückgewinnung von Wärme über alle Temperaturstufen senkt den Gasverbrauch für Heizzwecke der Wieland-Werke AG am Standort Vöhringen um 40 Prozent: Durch Kombination mehrerer Maßnahmen erreicht beispielhaft ein Durchlaufofen für die energieintensive Kupferproduktion eine dreifach höhere Wärmerückgewinnungsrate als bei einer Standardanlage üblich. Zusätzlich werden die Wärmeverteilverluste durch eine optimierte Anlagenanbindung und -steuerung reduziert. Ziel des „Wärmekonzept Zukunft" ist es, bis in fünf Jahren 75 Prozent des Heizenergieeinsatzes im Vöhringer Werk aus Produktionsabwärme zu decken.

Die erzielte Energieeinsparung beträgt 1.650 MWh pro Jahr, was ungefähr dem Stromverbrauch von 500 Privathaushalten entspricht. Das reicht für die Wieland Werke aber noch nicht. Weitere Maßnahmen sind für die kommenden Jahre geplant, wie z.B. die Anbindung weiterer Gebäude an das Heiznetz des Walzwerks und die Optimierung weiterer Wärmequellen. Das zeigt die hoch das Potential zur Energieeinsparung durch Nutzung von Abwärme ist.

Sonderpreis #smarteRegion

Den Sonderpreis #smarteRegion für den Einsatz digitaler Technologien geht an zwei junge Startups, die sich mit Smart-City Technologien befassen.

Projekt „EineStadt - SmartCity-Lösung mit Bürgerbeteiligung für die kommunale Verwaltung"

Dank des EineStadt Projekts haben Bürger, Stadtverantwortliche und kommunale Dienstleister die Möglichkeit, ihre Gemeinde auf bequeme Weise schöner und sicherer zu gestalten. Das intelligente und einfach zu nutzende System spart Wege, Zeit und Geld in der kommunalen Bewirtschaftung: Ist der Mülleimer voll? Oder die Straßenlaterne ausgefallen? Oder ist der Kotbeutelspender für Hunde leer? Melden lässt sich das komfortabel und einfach mit Hilfe der Near Field Communication (NFC)-Technologie. An Mülleimern, Hundestationen oder Laternenmasten wird dazu ein NFC-Tag angebracht. Bürgerinnen und Bürger können dann über die NFC-Funktion in ihrem Smartphone eine Service-Seite aufrufen und beispielsweise den Ausfall einer Straßenlaterne melden.

Das Prinzip funktioniert überall dort wo man einen Chip anbringen und Informationen austauschen kann. Das könnte sein im Museum, auf dem Friedhof, an Hydranten, Verkehrszeichen oder Spielgeräten. Diese Gegenstände werde damit praktisch nachträglich digitalisiert.

Projekt „ParkHere - Reduzierung der Umweltbelastung durch intelligentes Parkleitsystem"

Energieautarke Parkplatzsensoren erkennen anhand der über sie rollenden Reifen, ob ein Parkplatz frei oder besetzt ist. Zudem können sie aus dem Überfahren die Energie gewinnen, die sie für die Datenübertragung an die nächste Basisstation benötigen. Ein Algorithmus wertet die Daten im Backend aus und stellt Smartphones oder Navigationsgeräten die Informationen zu freien Parkplätze zur Verfügung. Autofahrer können so freie Parkplätze gezielt anfahren. Bisher werden 30 bis 40 Prozent des städtischen Verkehrs von parkplatzsuchenden Fahrzeugen verursacht. Intelligentes Parkraummanagement soll diese Quote um mindestens die Hälfte verringern können.

Da sind doch einige spanende Projekte dabei beim diesjährigen LEW Innovationspreis intelligente Energie. Sie zeigen auch die Vielfalt der Möglichkeiten für innovative Projekte im Energiebereich. Für mich ist die Nutzung der Abwärme in der Industrie das spannendste Projekt. Denn dies zeigt was in dem Bereich noch alles möglich ist.

Welches Projekt hat Euch am besten gefallen?


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