Erstaunlich fand ich die Hinzuziehung von Frau Dr. Kristina Schröder als Vertreterin des Frauenministeriums zur Pressekonferenz. Deren Verlautbarung stelle ich nachfolgend ein.
Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder verwies bei der Vorstellung des Berichts darauf, dass die Bundesregierung erstmals ausdrücklich eine Jungen- und Männerpolitik betreibt: „Moderne Familienpolitik funktioniert nicht ohne die Männer. Wir wissen, dass inzwischen nicht Mädchen, sondern Jungen als Problemkinder erscheinen. Das liegt unter anderem daran, dass es in Kindergärten und Schulen kaum männliche Erzieher und Lehrer gibt, die Rollenvorbilder sein können. Die Aufgabe von Politik muss sein, faire Chancen für Jungen und Mädchen zu schaffen. Wir wollen deshalb mehr Jungen und Männer für zukunftsträchtige Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitsberufe gewinnen. Deshalb starten wir zum Beispiel im nächsten Jahr den bundesweiten Boy’s Day. Durch diese Jungenförderung können wir dann auch auf falsche Männlichkeitsvorstellungen eine Antwort finden.“ [hier]
Jahrelang wurden nicht nur vom Frauenministerium die unglaublichsten Ausreden vorgebracht, um an Kosten für einen Männergesundheitsbericht zu sparen. Im übrigen findet sich der umfangreiche Schriftverkehr zur Ablehnung des Berichts diverser Ministerien auf der gleichen Homepage [hier]
Wenn Frau Dr. Schröder der Meinung ist, das moderne Familienpolitik nur mit Männern funktioniert, dann muss man sich doch fragen, warum im Namen des Ministeriums Männer nicht aufgeführt werden? Im übrigen wurde dieses bereits gefordert, wurde aber vom Frauenministerium abgelehnt. Als Resümee ihrer Beteiligung an der Pressekonferenz kann man nur hoffen, das nicht nur Worte, sondern auch Taten folgen werden.
Aber auch MANNdat hat zu diesem Thema einiges unternommen. Unter dem Suchbegriff “Männergesundheit” sind eine Studie, Petitionen und Berichte zu finden [hier]
Auf SWR1 Rheinland-Pfalz wurde dieser Bericht heute morgen ebenfalls vorgestellt. Überraschenderweise und das ist auch der Grund meiner Erwähnung, hat die an der Studie beteiligte Frau Prof. Doris Bardehle sehr ruhig und sachlich gesprochen. Es war weder Häme zu hören, noch irgendwelche Seitenhiebe ala Männer sind doch selber schuld.
Der Mann – das ungesunde Wesen
Es ist nicht gut bestellt um die körperliche, seelische und soziale Gesundheit der Männer. Sie gehen seltener zum Arzt, leben ungesünder. Männer vernachlässigen sich selbst – und sie werden vernachlässigt. Das steht im ersten Männergesundheitsbericht.
Ein ausführlicher Bericht neben etlichen MP3-Dateien des SWR1 sind auf deren Homepage zu finden [hier]
Zum Schluss noch das wichtigste: Der komplette Männergesundheitsbericht ist natürlich - wen wunderts - nicht kostenlos, im Gegensatz zum Frauengesundheitsbericht, der zumindest als PDF zu haben ist.
WikiMANNia: Gesundheit • Rollenbild