Vorsicht – scharf und sexy!

Erstellt am 30. September 2011 von Newssquared @Oliver_schreibt

Vorsicht – scharf und sexy!

Knappe Klamotte und scharfe Waffen – das ist ein Rezept, bei dem Männeraugen leuchten. Wenn Traumfrauen wie Angelina Jolie, Uma Thurman oder Olivia Wilde zu Großkalibern greifen, ist die Herrenwelt meist hellauf begeistert.

Die Jolie als Lara Croft ist die Urmutter unter den schlagkräftigen Filmheldinnen. Nicht nur Fans der Computerspielreihe Tomb Raider gerieten in Verzückung, als die rasante Lady in Hot Pants eimerweise Patronen verfeuerte. Carrie-Anne Moss als Trinity aus der Matrix-Reihe versprüht zwar einen etwas spröderen Charme, hat aber auch so manchen Kopf verdreht. Uma Thurman, die in Kill Bill die Schwerter zückt, Milla Jovovich als zarte aber kampfbereite Leeloo oder Zoe Saldana

als grimmige Killerin im aktuellen Kinofilm Colombiana – Frauen, die sich zu wehren wissen, scheinen die Fantasie der Männer zu beflügeln. Besonders wenn sie dabei viel Haut zeigen.

Aber was auf den ersten Blick die Kerle in Wallung bringt, ist auch für Frauen interessant. Denn diese Heldinnen zeigen ein neues Rollenbild. Auch wenn die Damen meist das klassische Weibchenschema bedienen, hantieren sie kundig mit Waffen und steuern souverän Sportwagen, Trucks oder Panzer. Zu Zeiten eines Sean-Connery-Bond oder eines

Indiana Jones hingegen, waren Frauen in Actionfilmen in der Regel hübsches Beiwerk: Sie durften im Bikini oder Abendkleid den Helden des Films anhimmeln und trippelten dann kreischend umher, wenn die Männer sich im Faustkampf verkeilten und ihnen die Pistole vor die Füße rutschte.

Auf Highheels in den Kampf

Mittlerweile seien starken Frauen im Film immer selbstverständlicher geworden, erklärt Carla Hopfner, Autorin des Buches Lara Croft und Carlie’s Angels. Neue Heldinnen im Actionfilm. Das habe auch Einfluss auf das Rollenverständnis. «Es schadet den Frauen nicht, zu sehen, wie sich Actionheldinnen gegen Männer behaupten», sagt die österreichische Wissenschaftlerin und Regieassistentin. Dennoch liege hier noch Einiges im Argen: «Einerseits ist es ein Zeichen von geglückter Emanzipation, wenn Frauen im Film zur Waffe greifen, andererseits werden dabei aber noch immer die typisch weiblichen Schauwerte betont», erklärt sie.

Die Damen zwängen sich eben in tiefdekolletierte, knallenge Fummel und stöckeln dabei auch gern auf 20 Zentimeter hohen Highheels in den Kampf. Hopfner sieht ein Problem darin, dass sich die Actionheldinnen in erster Linie über ihre Sexualität definierten. «Die Frau wird immer wieder beim Duschen gezeigt oder als besonders zart und zierlich dargestellt.

Angelina Jolie zum Beispiel hat im Film Wanted so dünne Ärmchen, dass man kaum glauben mag, dass sie die großen Waffen überhaupt halten kann.»

Bedroht fühlen sich die Männer von den Actionheldinnen offenbar nicht – im Gegenteil, sie gelten als besonders erotisch. Hopfner erklärt sich das so: «Schon seit den 1970er Jahren gibt es Pornofilmchen, in denen Frauen mit Waffen eine zentrale Rolle spielen. Die Verbindung von Waffen und Frauenkörpern hat eine Fetischfunktion, dabei funktioniert das Gewehr als Phallussymbol.»

Der gebrochene Mann im Actionfilm

Das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei einer schwarzen Witwe: Die Frau macht die Männer scharf und legt dann das Zielfernrohr an. Gefahr scheinen die Herren nicht zu wittern, wenn ihnen eine derart renitente Dame begegnet. «Ich glaube, es würde kaum einen Mann stören, wenn eine sexy Frau eine Waffe in die Hand nimmt», sagt die Buchautorin.

Auch wenn die sexy Actionheldinnen nicht gerade als feministische Leitbilder taugen, sieht die Filmexpertin auf dem Gebiet Hoffnung: «Ich habe in den letzten fünf Jahren beobachtet, dass die Grenzen zwischen weiblichen und männlichen Helden in Actionfilmen immer mehr verschwimmen», sagt sie. Männer dürften mittlerweile auch Gefühle zeigen, müssten nicht mehr muskelbepackt sein, da kann auch ein

Shia LaBeouf bei Transformers mitspielen und der sei ja eher ein Bubi, so Hopfner. Sie finde es spannend, dass es bei den männlichen Rollen immer öfter den gebrochenen Helden gebe, und wünsche sich das auch für die weiblichen Rollen.

Ein eher ungewöhnliches Beispiel ist

Helen Mirren, die

im Film R.E.D. eine Agentin spielt, die auch im Ruhestand lieber zur Kalaschnikow als zum zarten Teetäschen greift. Bei einer Megan Fox, die in Transformers in anzüglicher Pose die Motorhaube öffnet, runzelt Hopfner hingegen die Stirn. Dennoch wolle sie den sexy Look der waffenkundigen Frauen nicht verteufeln, betont sie: «Ich will nicht, dass die Actionheldinnen nur noch in Sack und Asche gekleidet kämpfen.»

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Actionheldinnen – Vorsicht – scharf und sexy!

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