Spiegel Online hat heute über das wachsende Geschäft mit Doktortiteln von falschen Unis in den USA berichtet.
Wenn Sie das Business-Netzwerk Xing besuchen, finden Sie viele Männer und Frauen aus Deutschland, deren Bachelor, Master oder Doktor von Pseudo-Hochschulen wie der “Breyer State University“, der “Columbus University“, der “Atlantic International University“, der “St. Regis University” oder der “American World University” stammt.
Das Geschäftsmodell
Einige dieser Titelmühlen verkaufen bis zu zehntausend Titel pro Jahr und nehmen damit nach Angaben von amerikanischen Experten jährlich etwa zehn Millionen Dollar ein. Ein deutlicher Anteil dieses Geldes stammt auch von deutschen Kunden…
Damit die Fake-Unis nicht sofort als solche auffallen, bauen sie sich die Internetseiten, die ihnen einen Anschein von Seriosität geben. Einige erklären beispielsweise, dass für den Erwerb eines akademischen Titels “Pflichtkurse” belegt und “Scheine” gemacht werden müssten.
Dann kommt aber sofort die Entwarnung für den einschreibe- und zahlungswilligen Interessenten: Statt der aufwändigen Teilnahme an irgendwelchen Seminaren würden auch “Berufserfahrung” oder ganz schlicht “Lebenserfahrung” als Leistungsnachweise akzeptiert.
Die Detektei Kocks aus Düsseldorfer überprüfte für eine Studie rund 5000 Bewerbungen und fand bei 30 Prozent der Bewerber falsche Titel, ausgedachte Auslandsaufenthalte und andere fragliche Qualifikationen.
Die üblen Konsequenzen falscher Titel
Wenn der Schwindel auffliegt, wird es schnell unangenehm und teuer für den Dr. Dödel, denn in ganz Deutschland droht dafür Freiheitsentzug.
Bei uns in Nordrhein-Westfalen werden nach dem Hochschulgesetz des Landes bis zu 500.000 Euro Strafe für das Führen eines falschen Titels fällig. Dabei heißt “Führen”, dass man den Titel im Lebenslauf, auf der Visitenkarte oder auch in seinem Xing-Profil angibt.