Seid ihr in letzter Zeit auch über eine Brücke gegangen und habt euch gefragt
“Was sind denn das für Vorhängeschlösser, die da überall an der Brücke angebracht worden sind? Und außerdem, wer macht sowas?!”?
So ging es mir zum ersten Mal beim Überqueren der Kölner Hohenzollernbrücke, wobei ich mir damals noch nichts bei gedacht hatte. Nun war ich vor kurzem in Kopenhagen unterwegs und habe festgestellt, dass auch hier diverse Schlösser an den Brückengeländern angebracht worden sind.
Irgendeine tiefere Bedeutung muss also doch geben!
Als sich bei der Recherche auch noch herausgestellt hat, dass wohl anscheinend ein Film der ausschlaggebende Grund für diesen Brauch ist, war klar, dass dies ein allemal einen Artikel auf dem Filmblog wert ist.
Wenn ihr also nun auch endlich wissen wollt, warum Leute in den verschiedensten Städten Schlösser an Brücken anbringen, seid ihr hier genau richtig!
Die tatsächliche Herkunft dieses Brauches ist, wie so häufig, relativ unklar.
Fakt ist allerdings, dass der Brauch durch den Bestseller Roman “Drei Meter über dem Himmel” (Originaltitel “Tre metri sopra il cielo”) von Federico Moccia und der dazugehörigen Verfilmung bekannt gemacht worden ist.
Im Film befestigen die beiden Protagonisten in einer Schlüsselszene ein Schloss an einer Brücke und werfen den Schlüssel anschließend in den Tiber, wodurch sie ihre tiefe Liebe zueinander zum Ausdruck bringen wollen.
Bei den Schlössern an den Brücken handelt es sich also um “Liebesschlösser”, die symbolische die ewige Liebe besiegeln sollen. Die Schlösser enthalten meist eine Gravur oder zumindest eine Beschriftung mit den Namen oder Initialen und einem Datum.
Wo genau der Regisseur des Films beziehungsweise der Autor des Buches die Idee her hatte, bleibt unklar. Es wird vermutet, dass der Brauch seinen Ursprung in Florenz hat. Denn die Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio in Florenz, befestigten nach Beendigung ihrer Ausbildungszeit die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an der Brückenlaterne auf der Milvischen Brücke, die in Rom über den Tiber führt.
Mittlerweile finden sich diese Liebesschlösser an den Brücken vieler internationaler Städte. In Deutschland ist das bekannteste Beispiel wohl die oben erwähnte Kölner Hohenzollernbrücke. Hier finden sich diese Schlösser seit dem Spätsommer 2008.
Ein großes Thema in diesem Zusammenhang sind jedoch auch die Auswirkungen dieses Brauches. So leidet beispielsweise die Statik zunehmend unter dem zusätzlichen Gewicht der Schlösser. In Italien, an der Brücke, die wohl den Urpsrung dieses Brauches darstellt, ist bereits eine der Laternen unter dem Gewicht umgeknickt.
Darüber hinaus erfolgten in Venedig und Berlin bereits Verbote über das Anbringen von Schlössern an Brücken.