Thomas Willeke lebt in München und arbeitet als Diplom-Kaufmann bei einem bayerischen Automobilhersteller. Daneben gilt sein Interesse aber auch seit langem der Fotografie – zwischen 2010 und 2012 besuchte er an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin ein Seminar bei Thomas Meyer. Zu den Schwerpunkten seiner fotografischen Arbeit gehört die Auseinandersetzung mit architektonischen Räumen.
So hat sich Thomas Willeke intensiv mit zeitgenössischen Sakralbauten im Münchener Raum beschäftigt, zeigt in einer anderen Serie die bedrückende Szenerie der Gedenkstätte Dachau. Eine umfangreiche Dokumentation widmet sich Kunstwerken, die auf öffentlichen Plätzen oder vor markanten Gebäuden als „Kunst am Bau“ aufgestellt wurden. Schließlich widmet sich Willeke der anderen Seite des Münchner Oktoberfestes, nämlich allein die temporären Bauten ohne feierndes Publikum und schillernde Feststimmung.
Anhand verschiedener Arbeitsbeispiele möchte ich den Fotografen Thomas Willeke vorstellen:
Oktoberfest: Architektur temporär
Die Bildserie von Thomas Willeke zeigt Architektur, die nur für einen bestimmten Zeitraum und Zweck gebaut ist. Jedes Jahr findet in München das Oktoberfest statt – eröffnet wird es traditionell am Samstag nach dem 15. September. Dann strömen mehrere Millionen Besucher durch die unzähligen Festzelte und Fahrgeschäfte. Am ersten Sonntag im Oktober endet das Oktoberfest. Damit beginnt auch der Abbau der Zelte und Fahrgeschäfte, der sich über mehrere Wochen erstreckt. In dieser Zeit wird die ursprüngliche Funktion der „Festbauten“ nicht mehr benötigt. Die Besucher sind verschwunden. Fast kein Mensch ist mehr zu sehen. Die eigentümliche Architektur der Festzelte und ihrer Nebengebäude kann sich für ein paar Tage voll entfalten und präsentieren, bevor sie wieder für ein Jahr verschwindet:
Sakralbauten in München
Denkt man an Kirchenbauten in Bayern fallen einem zunächst barocke, verspielte und überdekorierte Prachtbauten ein. Es gibt aber auch eine neue Generation sakraler Bauten, die von Sachlichkeit und Schlichtheit geprägt sind. Diese Orte hat hat Thomas Willeke aufgesucht und fotografiert, darunter die Herz-Jesu-Kirche (Allmann & Sattler), das Domenikuszentrum (Meck Architekten), die Aussegnungshalle (Andreas Meck, Stephan Köppel und das Kirchenzentrum der Messestadt Riem (Florian Nagler) oder die neue Münchner Hauptsynagoge (Wandel Hoefer Lorch):
Gedenkstätte Dachau
Das Konzentrationslager Dachau wurde von den nationalsozialistischen Machthabern von 1933 bis 1945 zur Internierung politischer Gegner betrieben – von den mindestens 200.000 Haftinsassen starben etwa 41.500. Seit 1965 ist der Ort Mahnmal und Erinnerungsort. Thomas Willeke hatte die Gelegenheit, die Anlagen zu fotografieren und nähert sich in sachlich-nüchternen Bildern diesem Ort des Schreckens:
Kunstdokumentation
Skulpturen im öffentlichen Raum sind für uns so selbstverständlich, dass wir sie oft gar nicht mehr als eigenständige Kunstwerke wahrnehmen. Vielfach sind die Arbeiten als Beiwerk eines bedeutenden Neubaus als “Kunst am Bau” entstanden und stehen dementsprechend im Schatten dieses Bauwerks. Solche künstlerichen Projekte, die sich dauerhaft an öffentlichen Orten befinden, hat Thomas Willeke festgehalten und damit in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt. In seiner Heimatstadt Münster gibt es mit den “Skulptur-Projekten” eine lange Tradition der Kunst im öffentlichen Raum:
Zur Person
Thomas Willeke, Jahrgang 1968, wuchs in Münster auf, studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Wirtschaftswissenschaften und schloss sein Studium 1997 mit Diplom ab. Von 2010 bis 2012 besuchte er die Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin (Seminar Thomas Meyer). Auszüge seiner fotografischen Arbeiten wurden bereits in den Gemeinschaftsausstellungen „da sein“ (Berlin 2011) und „faits divers“ (Berlin 2012) gezeigt. Thomas Willeke lebt und arbeitet in München und Münster. Seine Fotografien entstanden im analogen Großformat und im digitalen Kleinbild.
Die Website von Thomas Willeke wird gerade vorbereitet.
Thomas Willeke Photography
Boris-Blacher Straße 17
80939 München
E-Mail [email protected]
Telefon 0173/2668409