Vorgestellt: Juri Gottschall

Von Thomas_robbin

Juri Gottschall ist frei­schaffender Foto­graf in München. Sein Interesse gilt den Menschen in ihrer Umgebung und ihren Geschichten. Außerdem begeistert er sich für Archi­tektur, Stadt­ent­wicklung und viele Spiel­arten der Kunst, Kultur und Musik. Neben anderen Preisen hat er eine An­erkennung beim Europäischen Architektur­fotop­reis gewonnen.

Anhand verschiedener Fotoprojekte möchte ich den Fotografen Juri Gottschall vorstellen:

Neue Heimat

Mit dieser Bildserie hat Juri Gottschall im Jahr 2009 eine Anerkennung beim Europäischen Architekturfotopreis gewonnen. Die Bildserie zeigt Informationsbüros in Neubaugebieten, die durch ihre Lage, ihr Angebot und ihre äußere Erscheinung auf verschiedene Weise neue Heimat verkaufen.

Die Stadt, das Ziel vieler Wohnungssuchender, bietet nicht mehr genug Raum für alle. Neue Stadtteile entstehen in der Peripherie. Was heute noch grüne Wiese ist, wird über Nacht zum „Wohngebiet in Top-Lage“. Großflächige Werbetafeln versprechen das Idyll der Zukunft. Doch auch hier ist der Platz begrenzt, große Teile der neuen Siedlungen sind schon vor dem eigentlichen Baubeginn verkauft.

Die Fotografien entstanden im Großraum München, einer Stadt, die in Deutschland für Wohnungsknappheit und Wachstum bekannt ist. Die gewählte Thematik beinhaltet verschiedene Aspekte der Begrifflichkeit „Neue Heimat“.

Die ursprüngliche Bedeutung der Heimat als natürlich gewachsenem Ort, wird heute durch von großer Hand geplanten Strukturen abgelöst. Der Mensch schafft sich seine Heimat nicht selbst, er kann aus einem vielfältigen Angebot wählen. So wird ein neues Zuhause oft schon anhand eines Bauplans ausgesucht.

Italia

Die Serie „Italia“ entstand im Sommer 2012 als freie Arbeit während eines Italienaufenthalts. Ausschließlich auf analogem Negativmaterial fotografiert, zeigen die Arbeiten den südlichen Sommer, die Wärme, Schönheit und manchmal auch Verlorenheit eines der beliebtesten Reiseländer der Deutschen.

Verfall

Das Hofgut Roggenstein liegt bei Eichenau im Landkreis Fürstenfeldbruck. Es diente der Technischen Universität München als Ort für gentechnische Versuche, die nach Protesten der Bevölkerung eingestellt wurden. Neben leer stehenden Ställen und Verwaltungsgebäuden zeigen sich die Wohnungen noch nach Jahren unverändert. Die Serie war Teil der Ausstellung „Pressefoto Bayern 2009“ des Bayerischen Journalisten-Verbands.

Architektur

Neben den konzeptionellen Serien hat Juri Gottschall sich immer wieder in freien und Auftragsarbeiten mit Architektur und urbanen Räumen beschäftigt. Wie in seinen Reportagefotografien geht es ihm nicht in erster Linie um Hochglanzaufnahmen bekannter Bauwerke. Vielmehr gelingt es ihm, Licht- und jahreszeitliche Stimmungen festzuhalten und skurrile Alltagsbeobachtungen einfließen zu lassen.

Zur Person

Juri Gottschall ist freischaffender Fotograf in München und arbeitet haupt­sächlich für jetzt.de, das junge Magazin der Süddeutschen Zeitung. Seine Bilder erscheinen darüber hinas auch in verschiedenen anderen Medien. Außerdem hat er für Publikationen des Bundes Deutscher Architekten und der Bundesstiftung für Baukultur fotografiert.

Seine Arbeiten sind zweimal in Folge mit dem Bayerischen Pressefotopreis ausgezeichnet worden, außerdem wurde die Serie „Neue Heimat“ mit einer Anerkennung beim Europäischen Architekturfotopreis 2009 bedacht.

Juri Gottschall interessiert sich für die Menschen in ihrer Umgebung und ihre Geschichten. Außerdem begeistert er sich für Architektur, Stadtentwicklung und viele Spielarten der Kunst, Kultur und Musik. Das sind auch die Themen, die er, abgesehen von klassischen Reportagen, am liebsten fotografiert.

Juri Gottschall
Schellingstraße 85
80799 München
Telefon 0171/9536799

- Website des Fotografen Juri Gottschall
- Juri Gottschalls “Jetztpage” der Süddeutschen Zeitung
- Gemeinsame Website von Mercedes Lauenstein (Autorin) und Juri Gottschall