Nun versucht sie wieder erneut in den USA Fuß zu fassen, die Formel 1 und das gleich zweimal. In New York, genauer gesagt New Jersey sollte 2013 ein spektakuläres Straßenrennen stattfinden. Die Skyline von New York sollte die sagenhafte Kulisse bilden, jedoch Bauverzögerungen machten der Planung von Bernie Ecclestone einen Strich durch die Rechnung. Somit wird der zweite Grand Prix in den USA voraussichtlich um ein weiteres Jahr verschoben.
Doch der eigentliche Fokus liegt derzeit auf dem Rennen in Austin/Texas am kommenden Sonntag. Diese Strecke wurde rechtzeitig fertig und alle Fahrer freuen sich auf diesen, wohl sehr anspruchsvollen Kurs. Kein geringerer als Herman Tilke war für das Layout dieses Formel 1 Kurses verantwortlich. Selbst erfahren im Motorsport (Tourenwagen-VLN Langstreckenrennen, 24-h-Rennen-Nordschleife) weiß er ganz genau, welche Anforderungen an eine Formel 1 Strecke gestellt werden. Ebenso war er an einigen relevanten sicherheitstechnischen Änderungen an verschiedenen Formel 1 Strecken beteiligt. Alle neuen Strecken-Layouts gestaltete der deutsche Streckenplaner, wie die Kurse in Sepang, Bahrain, Shanghai, Istanbul, Abu Dhabi, Südkorea, Indien und sein neues Projekt Austin.
Nach den Angaben des Streckenplaners nutzten sie die örtlichen Gegebenheiten eines hügeligen und länglichen Grundstückes um eine Rennstrecke mit Anspruch zu gestalten. Vor allen Dingen war eine gute Sicht der Zuschauer Teil der Planung. Eine gerade Strecke mit vielen Kurven und Schikanen kann wohl jeder bauen, Tilke setzte jedoch mehr auf die „Ungewisse“. Das heißt nichts anderes, als dass sich die Fahrer in Austin auf eine kleine Achterbahn gefasst machen müssen. Ob sich allerdings Vettel und Alonso von seinen Warnungen auf eine „schwierige Strecke“ abschrecken lassen, bleibt dahin gestellt. Racer lieben die „Unbekannte“, das nicht Einsehen in die nächste Kurve oder wenn es so bergauf geht, dass man den Scheitelpunkt nicht sehen kann. Mit Sicherheit werden wir bereits im freien Training einige Dreher zu sehen bekommen, wenn jeder sein Limit auslotet und den besten Bremspunkt sucht.
Am Start/Ziel sorgt die kurze Gerade dafür, dass die Zuschauer einen sehr guten Einblick in die erste und die letzte Kurve bekommen. Danach fordern die sieben aufeinander folgenden Kurven die ganze Aufmerksamkeit der Piloten. In der anschließenden Spitzkehre werden die Boliden wieder stark runter gebremst, wonach ein zirka ein Kilometer langes gerades Teilstück wieder für Beschleunigung sorgt. Allerdings wollte Tilke diese Gerade nicht besonders einfach machen, ein paar Wellen sorgen für volle Konzentration. Anschließend müssen die Boliden wieder scharf abgebremst werden, wenn es in Richtung Arena geht. Anspruchsvoll wird es danach mit einer Vierfach-Rechts-Kombination. Das Besondere daran sind die verschiedenen Scheitelpunkte in jeder Kurve.
Insgesamt weist die Strecke in Austin Höhenunterschiede von 40 Metern auf. Für jedes wahre Racerherz ein Paradies. Ganze 20 Kurven sorgen für Action und hoffentlich für jede Menge Überholmanöver. Das Vorhaben bei dieser Strecke viele Komponenten anderer Kurse miteinander zu verschmelzen, scheinen die Planer gut umgesetzt zu haben.
Mit Sicherheit wird das Rennen am Sonntag ein wahres Spektakel, das vielleicht mehr Fans in den USA für die Formel zaubert, als bisher. Die Veranstalter haben bereits einen 10-Jahresvertrag mit Bernie Ecclestone abgeschlossen und es wäre doch schade, wenn dieser Austragungsort wegen mangelnder Zuschauerzahlen wieder aus dem Rennkalender gestrichen werden würde.