Vorgestellt: Christian Sünderwald

Von Thomas_robbin

Der Chemnitzer Fotograf Christian Sünderwald hat inzwischen weit über 300 verlassene Orte und Bauwerke im In- und Ausland fotografiert. Überwiegend sind es Innenansichten verlassener Schlösser, Villen und Herrenhäuser, stillgelegter Fabriken, Krankenhäuser und Sanatorien oder aufgegebener Kultureinrichtungen, die er zu den Motiven seiner Arbeiten macht und für die er sich ganz der klassischen Schwarz-Weiß-Foto­grafie verschrieben hat. Er zeigt in seinen Bildern eindrucksvoll, wie Verfall und Schönheit kein unauflösbarer Widerspruch sind.

Anhand verschiedener Arbeitsbeispiele möchte ich den Fotografen Christian Sünderwald vorstellen:

LICHT IM SCHATTEN ODER DIE SCHÖNHEIT ARCHITEKTONISCHER AGONIE

Der 1968 in München geborene Wahlchemnitzer hat sich in seinen Arbeiten ganz der klassischen Schwarz-Weiß-Fotografie verschrieben. Die besondere Atmosphäre und Stimmung dieser Gebäude, die sie ihrer ursprünglichen Zweckbestimmung enthoben ausstrahlen, sucht er in seinen Bildern einzufangen und in seiner eigenen Bildsprache wiederzugeben, die dominiert ist vom Kontrast aus Licht und Schatten. Bewusst lässt Sünderwald Licht zu, wo es gleißend ins Bild schlägt. Ebenso lässt er dem Schatten Raum, wo er ihn sich nimmt. Er zeigt, wie Verfall und Schönheit kein unauflösbarer Widerspruch sind.

In zahlreichen Ausstellungen wurden seine Arbeiten bereits gezeigt. Zuletzt in der neuen sächsischen Galerie in Chemnitz. Aktuelle Ausstellungen können Interessierte derzeit besuchen im KunstKraftWerk (KKW) in Leipzig, im sächsischen Landesarbeitsgericht und im Amtsgericht Chemnitz. Einen Großteil seiner Fotografien und regelmäßig neue Bilder-Serien zeigt Sünderwald auch auf seiner Internetseite www.suenderwald.de. Ebenso ist er präsent bei Facebook unter www.facebook.com/suenderwald/ und zahlreichen anderen Social-Media-Plattformen.

Neben der aus seiner Sicht fast pittoresken Schönheit vom Verfall gezeichneter Architektur treibt den Fotografen auch der Wettlauf mit der Zeit immer wieder an, neue verlassene Bauwerke zu entdecken und mit seiner Kamera bildhaft festzuhalten. So sieht er noch lange kein Ende seines Schaffens und macht sich auch keine Sorgen darum, dass ihm einmal die Motive ausgehen könnten, wie er selbst erklärt.

Seit etwas mehr als einem Jahr hat Christian Sünderwald neben der Fotografie auch das Schreiben als Ausdrucksmittel für sich entdeckt. So verfasst er regelmäßig Essays zu verschiedenen Themen und setzt sich zum Teil sehr kritisch mit dem aktuellen Zeitgeschehen auseinander. Seine Texte veröffentlicht er ebenfalls unter anderem auf seiner Internetseite.

ZUR PERSON

1968 in München geboren
Schulische Ausbildung in München, Luxemburg und Oberfranken
Seit 1991 in Chemnitz lebend
Seit 2011 erste Fotoexkursionen zu verlassenen und meist weitgehend vergessenen, dem Verfall preisgegebenen Orten bzw. Bauwerken
Seit Mitte 2012 Spezialisierung auf die künstlerische s/w-Fotografie
Seit Ende 2014 Verfassen regelmäßiger Essays

Letzte Ausstellungen:

2013   Galerie Medusa, Chemnitz
2013   Club Hugo, Chemnitz
2014   Sächsisches Landesarbeitsgericht, Chemnitz
2014   Galerie ‚Postindustriale‘ in Leipzig
2014   Galerie im Kulturzentrum Erzhammer in Annaberg-Buchholz
2014   Themen-Ausstellung „Post-Mortem“ in der Rechtsanwaltskanzlei Döscher & Koll in Chemnitz
2014   KKW KunstKraftWerk in Leipzig (erste Ausstellung des KKW)
2015   Neue sächsische Galerie im DASTietz in Chemnitz
2015   Amtsgericht Chemnitz