Vorgabeklasse und Pufferzone – was steckt dahinter?

Vorgabeklasse und Pufferzone – was steckt dahinter?

So jetzt hat man seine Platzreife in Deutschland in der Tasche und dann bekommte Worte wie Handicap, Vorgabeklasse, EDS usw. um die Ohren „geworfen". Natürlich versucht man bei vorgabewirksamen Turnieren oder sogenannten EDS Runde, sein Handicap zu verbessern.

Schritt 1

Jeder Golfer in Deutschland erhält, nachdem er die Platzreife bestanden hat, ein Handicap von -54. Das heißt im Klartext, das er um sein Handicap zu bestätigen 54 Schläge mehr machen darf als der Platzstandard ist. Ich nehme hier mal zur Rechnung einen Platzstandard von 72 Schläge (72Par), dann darf der Einsteiger 126 Schläge auf 18 Löcher machen und hätte damit sein Handicap bestätigt.

Schritt 2

Bei einem der nächsten Turniere benötige ich für die Golfrunde nur 120 Schläge, damit hätte ich mein Handicap um 6 Schläge unterspielt und hätte ab sofort, wenn es ein vorgabewirksames Turnier oder eine angemeldete EDS Runde war, ein Handicap von -48 (54-6=48). Bis zu einem Handicap von -36,0 haben wir einen großen Vorteil, wir können unser verbessertes Niveau nicht verschlechtern. Puh!!! 😉

Schritt 3

Der „Eintritt" in die Vorgabeklassen. Dazu muss ich ein wenig ausholen. In Deutschland gibt es 5 verschiedene Vorgabeklassen:

  • Vorgabeklasse 1 (bis -4.4): Verbesserung 0.1
  • Vorgabeklasse 2 (-4,5 bis -11,4): Verbesserung 0.2
  • Vorgabeklasse 3 (-11,5 bis -18,4): Verbesserung 0.3
  • Vorgabeklasse 4 (-18,5 bis -26,4): Verbesserung 0.4*
  • Vorgabeklasse 5 (-26,5 bis -36,0): Verbesserung 0.5
  • Clubvorgaben (-36 bis -54): Verbesserung 1.0

*Bis zur Vorgabeklasse 4 ist es auch möglich, das Handicap über eine EDS-Runde (Extra Day Score) zu verbessern. Bei einer solchen (Privat-)runde auf dem Heimatplatz muß man sich vorher beim Sekretariat anmelden und kann dann eine vorgabewirksame Runde mit einem Zähler, der eine Vorgabe von -36 (oder besser) hat, spielen. Bei den Clubvorgaben und Vorgabeklasse 5 sind beliebig viele EDS-Runden pro Jahr möglich. In Vorgabeklasse 4 sind diese auf die Anzahl der Wettspielergebnisse im Jahr beschränkt.

Vorgabeklasse und Pufferzone – was steckt dahinter?Wie Ihr sehen könnt, werden die Schritte von Vorgabeklasse zu Vorgabeklasse immer kleiner. Hinzu kommt das wir ab dem Handicap -36,0 auch wieder verschlechtern können. Dabei gibt es einen kleinen Schutz, die sogenannte Pufferzone. Dazu später mehr.Aber jetzt zurück zu unserem Beispiel. Der Golfer hat jetzt das Handicap -48 und spielt im nächsten Turnier eine 108er Runde auf den 72er Platz, dann hätte er sein Handicap um 12 Schläge unterspielt und würde das Handicap -36 erhalten. Natürlich wird es eher in kleinere Schritten gehen, es sei denn er ist ein Naturtalent ;-). Damit landet er automatisch in der Vorgabeklasse 5 (-26,5 bis -36,0: Verbesserung 0.5). Ab dem nächsten Turnier würde er pro Schlag unter seinem Handicap nur noch 0,5 Punkte nach „unten" wandern. Als spielte er auf dem nächsten Turnier eine 107, dann würde sein neues Handicap -35,5 lauten. So geht das dann bis -26,5 weiter. Aber ab der Vorgabeklasse 5 kann man sein Handicap auch wieder verschlechtern. Damit das nicht sofort passiert gibt es sogenannte Pufferzonen. Diese Zone richtet sich natürlich auch wieder nach der Vorgabe.

  • Vorgabeklasse 1 (bis -4.4): 2 Schläge
  • Vorgabeklasse 2 (-4,5 bis -11,4): 2 Schläge
  • Vorgabeklasse 3 (-11,5 bis -18,4): 3 Schläge
  • Vorgabeklasse 4 (-18,5 bis -26,4): 4 Schläge
  • Vorgabeklasse 5 (-26,5 bis -36,0): 5 Schläge

Bleibt man also z.B. in der Vorgabeklasse 4 um vier Schläge über der eigenen Vorgabe, so verschlechtert sich die Vorgabe nicht. Liegt man aber über dem Schonbereich, so erhöht sich die eigene Vorgabe um 0,1 Punkte.

Was ist ein Handicap?

Ein Handicap (auch Vorgabe genannt) wird verwendet, um Golfer unterschiedlicher Spielstärke in der Leistung vergleichen zu können. Das Handicap gibt dabei an, um wieviel Schläge ein Spieler über Par liegen darf. Bei einem Par72-Kurs darf z.B. ein Spieler mit Handicap 12 insgesamt 84 Schläge benötigen, um seine Vorgabe zu bestätigen.

Was bedeutet Par?

Par bezeichnet die Anzahl der Schläge, die ein guter Golfspieler braucht, um den Ball einzulochen. Bei einem Par3-Loch sollte ein solcher Spieler mit dem ersten Schlag das Grün erreichen. Auf dem Grün sollte er dann mit zwei Schlägen einlochen.Bei den Herren gibt es folgende offizielle Einteilungen:
Par3 - bis 228m
Par4 - 229-434m
Par5 - ab 435m

Bei den Damen gelten diese Werte:
Par3 - bis 201m
Par4 - 202-382m
Par5 - ab 383m

Ich hoffe ich konnte Euch mit meinen Ausführungen wieder etwas aus den „Untiefen" des Golfregelwerkes erklären. Natürlich freue ich mich auch über Anmerkungen von Eurer Seite!

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