Langsam aber sicher wirft das triathletische Jahres-Highlight seine Schatten voraus: Der sagenumwobene Inferno Triathlon steht zum ersten Mal für mich auf dem Menü…nachdem er schon seit vielen Jahren auf der Löffelliste (Bucket List) steht. Wie im Rest des Lebens, gibt es eben ein paar Dinge (hier: Rennen), die man einfach gemacht haben sollte, bevor man den Löffel abgibt. Der Inferno-Triathlon gehört aus meiner Sicht definitiv dazu.
Nun kam vor einigen Tagen bereits das Starter-Paket mit allem, was man so braucht. Nicht nur, dass die Website sehr strukturiert und informativ ist (im Gegensatz zu so mancher Seite, wo man sich echt fragt, was die Jungs sich dabei gedacht haben). Geschlagene vier Wochen vor dem Start kommt schon mit der Post ein Paket mit allem, was man sich so wünscht: Alle Startnummern und Aufkleber, Zip-ties, Alle Wechselbeutel, sowie ein perfekt gemachtes Athleten Heft. 43 Seiten, Vierfarb-Druck, toll designed. Und wenn ich hier das Wort perfekt in den Mund nehme, meine ich genau das: PERFEKT!
Die Strecken werden gut erklärt (schwitz!), der Zeitplan ist gut strukturiert, die verschiedenen Wechselzonen ordentlich erklärt und visualisiert. Zugegeben, bei einem so komplizierten Rennen braucht es auch einen etwas gehobenen Informationsstil.
Für die Unwissenden: Am 20. August starten wir mit einem 3,1 Kilometer langen point-to-point Swim im Thunersee von Thun nach Oberhofen (T1). Dann folgt der Rennrad-Teil über 97 Kilometer mit knackigen 2.145 Höhenmetern (und einem SEHR langen Anstieg von Meiringen (593 m) auf die Große Scheidegg (1.960 m). Der zweite Wechsel steht in Grindelwald (943 m) an. Danach folgt der Abschnitt mit dem Mountain Bike von Grindelwald über die Kleine Scheidegg (2.060 m) hinunter nach Lauterbrunnen (795 m). Weitere 1.180 Höhenmeter werden dabei gesammelt. T3 ist dann in Stechelberg. Und dann kommt der eigentlich Hammer (bis hier hin ist es laut Zeugenaussagen nur Vorspiel): Der abschließende Berglauf führt über 25 Kilometer von der T3 wieder hinunter nach Lauterbrunnen und dann auf den Gipfel des Schilthorn (Piz Gloria) ins Ziel auf 2.970 m (2.175 Höhenmeter).
Any questions? Mir treibt es jedenfalls jetzt schon die Tränen in die Augen und den Schweiß aus allen Poren. Ich habe einen Heiden-Respekt vor der Strecke.
Hinzu kommt, dass wir uns zum Teil in hochalpinem Gelände bewegen und die Wetterbedingungen höchst unvorhersehbar sein können. Wenn man mal eine Stunde nur schweißtreibend bergauf geradelt ist, wird es eine echte Herausforderung beim abschließenden Downhill nicht auszukühlen. Entsprechend wird das Kleidungstechnisch eine Challenge. Zudem ist es logistisch interessant, alle Siebensachen für alle Eventualitäten an allen drei Wechselzonen plus einem Sonder-Kleidungsdepot in Mürren parat zu haben.
Ich bin jedenfalls gemeldet und gehe mit der Startnummer 314 um 06:30 Uhr des 20. August 2016 in Thun an den Start. Es ist sehr beruhigend, dass praktisch alle, die ich bisher interviewen konnte, vom schönsten Rennen ihres Lebens sprachen. Darauf freue ich mich jetzt schon. Und brauche unbedingt noch ein paar Trainingshöhenmeter auf dem Rad…