Was ist das aber auch für eine Aufgabe. Kurz vor Saisonschluss ist überall alles voll von diesen Dingern in Halberstadt. Blau und weiß klebt das Zeichen des Bauern am Zaun des Friedensstadions in Halberstadt. Zum Glück sind viele Fans des Halleschen FC zum Nachholspiel in den Vorharz etwas früher gekommen. Nun kratzen sie und schaben, bis nichts mehr zu sehen ist vom stolzesten Kind eines Tabellenkellers weltweit.
Aber was ist das auch für eine Aufgabe, zwei Monate nach dem klimawandelbedingten Ausfall des Spieles der Germania gegen den amtierenden Spitzenreiter der Regionalliga Nord. Bei den Hallensern, derzeit mit einem Punkt Vorsprung vor dem ehemaligen Aufstiegsfavoriten RB Leipzig, sind die Bonuspunkte aus der einst von Heinrich dem Löwe zerstörten, später aber doch wiederaufgebauten Hansestadt bereits fest eingebucht. Nur geholt werden müssen sie eben doch noch.
Und das fällt schwer, wie die erste Hälfte zeigt. Nachdem mit Patrick Moyaya auch der zweite etatmäßige Innenverteidiger sich verletzt gemeldet hat, musste Halles Trainer Sven Köhler erneut umstellen. Nein, er bringt nicht Tom Butzmann, in der vergangenen Saison einer der Helden der Schlacht von Leipzig. Und er bringt auch nicht Heider, den zweiten Zähljugendlichen von Spielberichtsbogen. Sondern Maik Wagefeld, der ansonsten den Mittelfeldantreiber gibt. Dafür darf Anton Müller in der Mitte neben Marco Hartmann ran, alles andere ist wie üblich.
Wie üblich tut sich der HFC auch anfangs schwer. Zwar hat Angelo Hauk gleich nach drei Minuten eine hundertprozentige Chance. Aber der Franke braucht davon an normalen Tagen eben doch mehr als eine pro Tor. Halberstadt, mit den beiden ehemaligen Hallensern Christian Beck und Phillip Schubert, hält dagegen, unterstützt von einem kleinen, aber frenetisch singenden Grüppchen Einheimischer.
Eine seltsame Atmosphäre gibt das, denn während die Hallenser ihre drei Punkte nehmen und schnell nach Hause fahren wollen, warten die Vorharzer auf die ballkünstlerischen Darbietungen der Gäste, von deren Hochform in letzter Zeit so viel zu hören waren. Allerdings ist da heute nicht viel. Dennis Mast kommt auf links nicht durch, Toni Lindenhahn spielt rechts mit, ist aber kaum zu sehen. Die Ersatzverteidigung mit Wagefeld und Eismann lässt nichts zu, doch mit Wagefeld hat Sven Köhler eben auch den kreativeren Mann seines ohnehin defensiven Mittelfeldes selbst ausgeschaltet.
So kurvt Wagefeld-Ersatz Müller immer wieder hinten herum, um sich Bälle zu holen. Oder Torwart Darko Horvat wählt die andere Variante und knallt den Ball aus dem Strafraum gleich dorthin, wo Angelo Hauk auf den Moment wartet, in dem er seine Schnelligkeit ausspielen kann.
Besser macht das aber erstmal Halberstadts Maik Georgi, der seinem Bewacher Nico Kanitz zwei-, dreimal davonläuft. Einmal findet seine Flanke sogar einen Kopf, der Kopfballer aber nicht das Tor, sondern nur das Lattenkreuz. Zum Glück, denn der Schütze hat ein rotes Trikot an.
Es ist zu spüren, dass der HFC fünf Spieltage vor Schluss auf der Felge fährt. Hinten steht die Null, aber das Offensivspiel rumpelt und pumpelt, vielleicht auch, weil es um Punkte geht, die schon fest gebucht sind. Sven Köhler sieht das draußen auch, er wechselt viel früher als üblich und bringt den früheren Halberstädter Michael Preuß schon in der 52. Minute für Mast, statt wie üblich erst nach der 65. auszuwechseln. Und er liegt richtig damit: Wo Mast nicht durchkam, spielt Preuß groß auf. Zwar kommt er nie entscheidend durch. Aber er sorgt für Unruhe, weil immer nur Zentimeter an einer punktgenauen Flanke auf Texeira oder Hauk fehlen.
Für die Vorentscheidung muss trotzdem Maik Wagefeld sorgen. Als es gerade gar nicht nach einem Tor aussieht, segelt ein Freistoß des Ex-Dresdners, dem sie im Falle eines Aufstiegs ein Denkmal in Halle bauen müssten, an Freund und Feind vorbei ins Netz. Der Jubel zeigt, wie genau Mannschaft und Fanvolk wissen, wie wichtig dieses Tor ist. Doch die Rufe "Aufsteiger, Aufsteiger" sind noch zaghaft.
Denn noch ist nichts gewonnen. Nur eine Viertelstunde kann sich der HFC über sichere drei Punkte freuen, dann ist es wieder der pfeilschnelle Georgi, der auf links losstürmt, Kanitz überläuft und von Müller nur noch per Foul gehalten werden kann. Foul im Strafraum, die wie immer überzeugende Schiedrichterin Bibiana Steinhausgibt Elfmeter.
Fort sind die Punkte, fort ist der schöne Vier-Punkte-Vorsprung auf RB. Und alle im Stadion wissen, dass der HFC heute nicht unbedingt in der Verfassung ist, noch einmal vorzulegen.
Muss er aber auch nicht. Weil Darko Horvat den von Oliver Kragl schwach geschossenen Ball wie im Märchen mit den Fingerspitzen erwischt und an den Pfosten lenkt. Weiter 1:0 für die Roten, weiter vier Punkte Vorsprung. Und nun kommt auch noch Sven Köhler, der schon seit Monaten nach Belieben von der Fußballmuße geküsst wird, so dass er alles richtig macht: Jetzt bringt er Dennis Wegner für den auch in der 2. Hälfte unauffällig gebliebenen Lindenhahn.
Kaum ist der Mann mit der 21 auf dem Platz, hat er auch schon den Ball, freistehend vor dem Tor, das Halberstadts Keeper Sebastian Kischel aus geheimnisvollen Gründen verlassen hat, um als Libero weiterzuspielen. Wegner verlädt ihn. Und schließt aus zwölf Metern ab. Erledigt. Abgeholt, was gebucht war: Ein Vier-Punkte-Spiel, sozusagen, eine Vorentscheidung im Vorharz.
Natürlich werden die "Aufsteiger"-Rufe nun lauter. Halberstadts Häuflein dagegen schweigt. Die Sonne steht tief über dem Harz. Die Gästegerade sieht jetzt etwas. "Wer solche Spiele gewinnt, steigt auf", sagt einer.
Aber was ist das auch für eine Aufgabe, zwei Monate nach dem klimawandelbedingten Ausfall des Spieles der Germania gegen den amtierenden Spitzenreiter der Regionalliga Nord. Bei den Hallensern, derzeit mit einem Punkt Vorsprung vor dem ehemaligen Aufstiegsfavoriten RB Leipzig, sind die Bonuspunkte aus der einst von Heinrich dem Löwe zerstörten, später aber doch wiederaufgebauten Hansestadt bereits fest eingebucht. Nur geholt werden müssen sie eben doch noch.
Und das fällt schwer, wie die erste Hälfte zeigt. Nachdem mit Patrick Moyaya auch der zweite etatmäßige Innenverteidiger sich verletzt gemeldet hat, musste Halles Trainer Sven Köhler erneut umstellen. Nein, er bringt nicht Tom Butzmann, in der vergangenen Saison einer der Helden der Schlacht von Leipzig. Und er bringt auch nicht Heider, den zweiten Zähljugendlichen von Spielberichtsbogen. Sondern Maik Wagefeld, der ansonsten den Mittelfeldantreiber gibt. Dafür darf Anton Müller in der Mitte neben Marco Hartmann ran, alles andere ist wie üblich.
Wie üblich tut sich der HFC auch anfangs schwer. Zwar hat Angelo Hauk gleich nach drei Minuten eine hundertprozentige Chance. Aber der Franke braucht davon an normalen Tagen eben doch mehr als eine pro Tor. Halberstadt, mit den beiden ehemaligen Hallensern Christian Beck und Phillip Schubert, hält dagegen, unterstützt von einem kleinen, aber frenetisch singenden Grüppchen Einheimischer.
Eine seltsame Atmosphäre gibt das, denn während die Hallenser ihre drei Punkte nehmen und schnell nach Hause fahren wollen, warten die Vorharzer auf die ballkünstlerischen Darbietungen der Gäste, von deren Hochform in letzter Zeit so viel zu hören waren. Allerdings ist da heute nicht viel. Dennis Mast kommt auf links nicht durch, Toni Lindenhahn spielt rechts mit, ist aber kaum zu sehen. Die Ersatzverteidigung mit Wagefeld und Eismann lässt nichts zu, doch mit Wagefeld hat Sven Köhler eben auch den kreativeren Mann seines ohnehin defensiven Mittelfeldes selbst ausgeschaltet.
So kurvt Wagefeld-Ersatz Müller immer wieder hinten herum, um sich Bälle zu holen. Oder Torwart Darko Horvat wählt die andere Variante und knallt den Ball aus dem Strafraum gleich dorthin, wo Angelo Hauk auf den Moment wartet, in dem er seine Schnelligkeit ausspielen kann.
Besser macht das aber erstmal Halberstadts Maik Georgi, der seinem Bewacher Nico Kanitz zwei-, dreimal davonläuft. Einmal findet seine Flanke sogar einen Kopf, der Kopfballer aber nicht das Tor, sondern nur das Lattenkreuz. Zum Glück, denn der Schütze hat ein rotes Trikot an.
Es ist zu spüren, dass der HFC fünf Spieltage vor Schluss auf der Felge fährt. Hinten steht die Null, aber das Offensivspiel rumpelt und pumpelt, vielleicht auch, weil es um Punkte geht, die schon fest gebucht sind. Sven Köhler sieht das draußen auch, er wechselt viel früher als üblich und bringt den früheren Halberstädter Michael Preuß schon in der 52. Minute für Mast, statt wie üblich erst nach der 65. auszuwechseln. Und er liegt richtig damit: Wo Mast nicht durchkam, spielt Preuß groß auf. Zwar kommt er nie entscheidend durch. Aber er sorgt für Unruhe, weil immer nur Zentimeter an einer punktgenauen Flanke auf Texeira oder Hauk fehlen.
Für die Vorentscheidung muss trotzdem Maik Wagefeld sorgen. Als es gerade gar nicht nach einem Tor aussieht, segelt ein Freistoß des Ex-Dresdners, dem sie im Falle eines Aufstiegs ein Denkmal in Halle bauen müssten, an Freund und Feind vorbei ins Netz. Der Jubel zeigt, wie genau Mannschaft und Fanvolk wissen, wie wichtig dieses Tor ist. Doch die Rufe "Aufsteiger, Aufsteiger" sind noch zaghaft.
Denn noch ist nichts gewonnen. Nur eine Viertelstunde kann sich der HFC über sichere drei Punkte freuen, dann ist es wieder der pfeilschnelle Georgi, der auf links losstürmt, Kanitz überläuft und von Müller nur noch per Foul gehalten werden kann. Foul im Strafraum, die wie immer überzeugende Schiedrichterin Bibiana Steinhausgibt Elfmeter.
Fort sind die Punkte, fort ist der schöne Vier-Punkte-Vorsprung auf RB. Und alle im Stadion wissen, dass der HFC heute nicht unbedingt in der Verfassung ist, noch einmal vorzulegen.
Muss er aber auch nicht. Weil Darko Horvat den von Oliver Kragl schwach geschossenen Ball wie im Märchen mit den Fingerspitzen erwischt und an den Pfosten lenkt. Weiter 1:0 für die Roten, weiter vier Punkte Vorsprung. Und nun kommt auch noch Sven Köhler, der schon seit Monaten nach Belieben von der Fußballmuße geküsst wird, so dass er alles richtig macht: Jetzt bringt er Dennis Wegner für den auch in der 2. Hälfte unauffällig gebliebenen Lindenhahn.
Kaum ist der Mann mit der 21 auf dem Platz, hat er auch schon den Ball, freistehend vor dem Tor, das Halberstadts Keeper Sebastian Kischel aus geheimnisvollen Gründen verlassen hat, um als Libero weiterzuspielen. Wegner verlädt ihn. Und schließt aus zwölf Metern ab. Erledigt. Abgeholt, was gebucht war: Ein Vier-Punkte-Spiel, sozusagen, eine Vorentscheidung im Vorharz.
Natürlich werden die "Aufsteiger"-Rufe nun lauter. Halberstadts Häuflein dagegen schweigt. Die Sonne steht tief über dem Harz. Die Gästegerade sieht jetzt etwas. "Wer solche Spiele gewinnt, steigt auf", sagt einer.