Es ist angerichtet in Meuselwitz an diesem Samstagnachmittag. 13 Grad und 80 Prozent Regenwahrscheinlichkeit sagt wetter.com, doch die Sonne über Thüringen scheint, als hätte sie es nicht mitgeteilt bekommen. Drei Punkte muss der Regionalligaspitzenreiter HFC heute noch holen im 11000-Einwohner-Städtchen nahe Altenburg und der Aufstieg in die 3. Liga ist der Mannschaft von Trainer Sven Köhler nicht mehr zu nehmen. Ein Klacks, so schreiben es die Gazetten seit Tagen, ein letzter Hüpfer, so schallt es aus der MDR-Sendezentrale, die rechtzeitig zum Saisonfinale begonnen hat, ihren traditionell liebsten Hassklub zum Hätschelkind umzuschminken.
Die Papierform lässt keine Zweifel zu: Seit Mitte März ist der HFC ohne Gegentor, 16 eigene Treffer erzielten die ehedem abschlussschwachen Hallenser in den letzten sechs Spielen, 3000 angereiste Hallenser machen die vorletzte Saisonbegegnung zu einem Heimspiel. 80 Prozent Siegwahrscheinlichkeit für den Halleschen FC sagt bet-at-home.com vorher.
Und die Rot-Weißen starten auch, als hätten sie auf sich gewettet. Von Anfang an geht der Druck auf dem Feld nur in eine Richtung - weg von der rot-weißen Fanwand, direkt dorthin, wo das Häuflein der ZFC-Fans steht und freundliche Miene zum guten Hallenser Spiel macht. Es steht 0:0 und würde man die Gastgeber fragen, wäre das wohl auch ihr Wunschergebnis. Nichts wegschenken, aber nach Möglichkeit eben auch nicht untergehen wie zuletzt der FC St. Pauli, dem die Wagefeld, Kanitz, Mast, Texeira und Hartmann gleich fünf Löcher in die Piratenfahne geschossen hatten.
Hartmann hat die erste Chance, es folgt ein Versuch von Benes und ein Schuss von Texeira. Halle spielt ruhig, oft hinten herum, dann aber energisch und immer wieder mit tollen Einzelaktionen. Nur das Tor will nicht fallen - ähnlich wie in Cottbus, wo die Köhler-Schützlinge 90 Minuten stürmten, keine klare Torchance gegen sich zuließen und am Ende mit einem mageren Punkt nach Hause fuhren. Erinnerungen daran werden wach, als Angelo Hauk nach einer knappen halben Stunde ein Flanke mit dem Rücken zum Tor annimmt und per Fallrückzieher abschließt. Er trifft direkt in die Arme des Meuselwitzer Keepers Teichmann. Seinen letzten Fallrückzieher hatte er in Cottbus an die Latte geschossen.
Den erfahrenen HFC-Fans ist der Rest des Spielfilms eigentlich jetzt schon klar. Hier weht er wieder, der kalte Wind der Wirklichkeit, der den Traditionsklub von der Saale jedes Mal wieder ins Tal bläst, wenn ein Gipfel greifbar nahe scheint. Aber unten auf dem Rasen rackern sie. Jan Benes kurbelt rechts, Hartmann und Wagefeld versuchen, in der Mitte Räume freizumachen. Meuselwitz hat nach einer halben Stunde fast körperlosen Spiels auf Grätschen umgeschaltet, weil Lindenhahn, Hauk und Texeira anders nicht zu halten sind. Nur gelegentlich lugt mal ein Spieler in Schwarz-Gold über die Mittellinie, in Richtung hallesches Tor aber geht gar nichts.
Andersrum jedoch ist es nicht viel anders. Dennis Mast bringt heute kaum einen seiner Flankenläufe zustande, Lindenhahn vergisst einmal mehr, dass Stürmer durchaus auch mal mit dem Ball am Fuß in den Strafraum laufen dürfen. Zudem rutschen und fallen Hallenser wie Meuselwitzer in einem fort hin: Der nach dem hübschen Programmheft "länderspieltaugliche" Platz vereint geschickt die Eigenschaften eines Kunstrasenplatzes mit denen einer Eishockeyspielfläche.
Gut zu verteidigen. Schlecht, wenn es gilt, anzugreifen. Während die HFC-Fans ihre Elf frenetisch anfeuern, holt Halle so Ecke um Ecke. Aber auch diese Standards bleiben so folgenlos wie der Freistoß, den Maik Wagefeld in der 37. Minute elegant in Richtung Teichmann-Tor befördert. Hätte genau gepasst. Wäre nicht wieder ein Meuselwitzer Kopf dazwischengewesen.
Was in den Köpfen der Hallenser vorgeht, lässt sich denken. Cottbus. Cottbus. Kiel, der vier Punkte hinten liegende Aufstiegskonkurrent, führt gegen Halberstadt, denen gleich in der Anfangsphase ein regulärer Treffer aberkannt wurde. "Hätte unser Tor in Kiel gezählt", tuschelt es unter den HFC-Fans auf den Tribünen, "wäre das hier jetzt alles nur noch Schaulaufen." Redbull, der fünf Punkte hintenliegende andere Aufstiegskonkurrent, führt zu Hause gegen Wolfsburg ebenso. Bleibt alles so, gibt es ein Aufstiegsendspiel am letzten Spieltag in Halle.
Ein Horrorszenario nicht nur für die Fans, die im Fall der Fälle fürchten, dass RB mit gnädiger Schiedsrichterhilfe noch am eigenen Verein vorbeigewunken wird. Die Mannschaft des HFC tritt nach der Halbzeitpause an, als ahne sich Ähnliches. Meuselwitz kommt jetzt minutenlang überhaupt nicht mehr aus der eigenen Hälfte, der HFC aber trotzdem nicht näher ans Meuselwitzer Tor. Am Strafraum ist Schluss, auch weil bei Schüssen von Hartmann, Benes, Kanitz und Texeira immer noch ein Bein im schwarzen Stutzen im Wege ist.
Die Restroute des nachmittags wird deutlich, als Innenverteidiger Patrick Mouaya beginnt, sich als Stürmer zu versuchen. Ist das jetzt schon Verzweiflung? Ein Schuss, den der Abwehrchef nach einem Solo durch die halbe ZFC-Verteidigung abgibt, sieht ganz danach - er geht sieben Meter rechts am Pfosten vorbei.
Aber noch sind 20 Minuten auf der Uhr, noch guckt Wagefeld streng, aber Trainer Sven Köhler hat noch taktische Mittel. Erst kommt Michael Preuß für Mast, der in der zweiten Hälfte kaum noch stattfand. Dann geht der flinke Hauk raus und der enorm große, enorm sturmtankähnliche Andis Shala kommt.
Nun gewinnt die Sturmmitte allerdings kaum noch ein Kopfballduell. Nun wuseln die Außen, vor allem Lindenhahn strafft die schon hängenden Schultern noch einmal. Aber innen steht nie jemand dort, wo der Ball hinfällt. Shala hat wieder einen Shala- statt einen Gala-Tag angedreht bekommen. Und Mouayas Versuche, die HFC-Abwehr ins Mittelfeld zu verschieben, wird bestraft: Beim ersten Mal ist Gasch durch, aber Darko Horvat klärt den Nahschuss mit einer Blitzparade. Beim zweiten Mal laufen Eismann und Mouaya dem Meuselwitzer hinterher und weil Horvat erneut den direkten Abschluss verhindert, gelingt es beiden, mit vereinten Kräften zu klären. Beim dritten Versuch allerdings kommen alle zu spät: Mouaya drischt einen weiten Ball ohne Not rücklings ins Mittelfeld, der landet bei einem Meuselwitzer, der vernascht Kanitz mit einem Körpertäuschung und flankt nach innen. Sören Eismann kommt zu spät und aus der falschen Richtung, Gasch kniet ab und köpft ins untere rechte Toreck.
Solche Bälle haben Torleute auch schon gehalten. Aber hier passt es wieder ins übliche Drehbuch. Kiel führt inzwischen durch einen Elfmeter, den der gefoulte Spieler in klarer Abseitsposition zugesprochen bekommen hat. RB führt auch. Halle müsste führen, liegt aber zurück. Sven Köhler löst jetzt die Viererkette auf und versucht es mit Dennis Wegner, dem Joker von Halberstadt. Es sind noch acht Minuten auf der Uhr und der Weg bis in Liga 3 ist so weit wie seit Anfang April nicht mehr.
Es ist nicht einmal die Zeit, die ihnen davonläuft. es ist das Glück, das wieder fehlt. Eismann köpft aufs Tor, statt hinein. Preuß bekommt ein Abseits gewunken, wo keins war. Eismann köpft an die Latte. Hartmann schießt einen Meuselwitzer an. Lindenhahn zögert eine Flanke zu lange hinaus. Preuß trifft aus anderthalb Metern nur die Turnhose von Teichmann. Zehn Zentimeter tiefer, und das wäre der Ausgleich gewesen.
Wäre, hätte, wenn und aber. So wie in den letzten Minuten spielt kein Aufsteiger, so spielt eine vor der großen Chance verkrampfte Elf aus Spielern, von denen die meisten noch nie in ihrer Karriere um etwas gespielt haben. Es knirscht jetzt zwischen den Mannschaftsteilen, vor lauter Vorwärtsdrang stehen sich die Rot-weißen manchmal selbst im Wege. Auf den Tribünen Köpfe in den Händen, junge Männer, die empört rufen "Nun macht doch mal", wo die dort unten doch heute sichtlich einfach nicht können.
Dann ist es aus, aber glücklicherweise noch nicht vorbei. Der Fußballgott ist keine Brausetrinker, er beschert Wolfsburg bei RB Leipzig in der letzten Minute den Ausgleichstreffer. Kiel rettet nach einem Halberstädter Anschlusstreffer ein 2:1 knirschend über die Zeit. Nächste Woche hat fährt Kiel nach Wolfsburg, den nunmehr aus dem Aufstiegsrennen ausgeschiedene Rasenball besucht den HFC.
Das Finale totale ist so zumindest eine ganz einfach Versuchsanordnung: Siegen die Hallenser, sind sie doch noch aufgestiegen. Spielen sie Remis und Kiel Remis, reicht es auch noch. Ebenso sieht es aus, wenn beide Mannschaften verlieren. Siegt Kiel und Halle verliert oder schafft nur ein Unentschieden, geht es nächstes Jahr wieder nach Meuselwitz.
Zur PPQ-Doku des gesamten Aufstiegsrennens:
Vor dem Aufstieg: (VdA) XII
Vor dem Aufstieg: (VdA) XI
Vor dem Aufstieg: (VdA) X
Vor dem Aufstieg (VdA) IX
Vor dem Aufstieg (VdA) VIII
Vor dem Aufstieg (VdA) VII
Vor dem Aufstieg (VdA) VI
Vor dem Aufstieg (VdA) V
Vor dem Aufstieg (VdA) IV
Vor dem Aufstieg (VdA) III
Vor dem Aufstieg (VdA) II
Vor dem Aufstieg (VdA) I
Die Papierform lässt keine Zweifel zu: Seit Mitte März ist der HFC ohne Gegentor, 16 eigene Treffer erzielten die ehedem abschlussschwachen Hallenser in den letzten sechs Spielen, 3000 angereiste Hallenser machen die vorletzte Saisonbegegnung zu einem Heimspiel. 80 Prozent Siegwahrscheinlichkeit für den Halleschen FC sagt bet-at-home.com vorher.
Und die Rot-Weißen starten auch, als hätten sie auf sich gewettet. Von Anfang an geht der Druck auf dem Feld nur in eine Richtung - weg von der rot-weißen Fanwand, direkt dorthin, wo das Häuflein der ZFC-Fans steht und freundliche Miene zum guten Hallenser Spiel macht. Es steht 0:0 und würde man die Gastgeber fragen, wäre das wohl auch ihr Wunschergebnis. Nichts wegschenken, aber nach Möglichkeit eben auch nicht untergehen wie zuletzt der FC St. Pauli, dem die Wagefeld, Kanitz, Mast, Texeira und Hartmann gleich fünf Löcher in die Piratenfahne geschossen hatten.
Hartmann hat die erste Chance, es folgt ein Versuch von Benes und ein Schuss von Texeira. Halle spielt ruhig, oft hinten herum, dann aber energisch und immer wieder mit tollen Einzelaktionen. Nur das Tor will nicht fallen - ähnlich wie in Cottbus, wo die Köhler-Schützlinge 90 Minuten stürmten, keine klare Torchance gegen sich zuließen und am Ende mit einem mageren Punkt nach Hause fuhren. Erinnerungen daran werden wach, als Angelo Hauk nach einer knappen halben Stunde ein Flanke mit dem Rücken zum Tor annimmt und per Fallrückzieher abschließt. Er trifft direkt in die Arme des Meuselwitzer Keepers Teichmann. Seinen letzten Fallrückzieher hatte er in Cottbus an die Latte geschossen.
Den erfahrenen HFC-Fans ist der Rest des Spielfilms eigentlich jetzt schon klar. Hier weht er wieder, der kalte Wind der Wirklichkeit, der den Traditionsklub von der Saale jedes Mal wieder ins Tal bläst, wenn ein Gipfel greifbar nahe scheint. Aber unten auf dem Rasen rackern sie. Jan Benes kurbelt rechts, Hartmann und Wagefeld versuchen, in der Mitte Räume freizumachen. Meuselwitz hat nach einer halben Stunde fast körperlosen Spiels auf Grätschen umgeschaltet, weil Lindenhahn, Hauk und Texeira anders nicht zu halten sind. Nur gelegentlich lugt mal ein Spieler in Schwarz-Gold über die Mittellinie, in Richtung hallesches Tor aber geht gar nichts.
Andersrum jedoch ist es nicht viel anders. Dennis Mast bringt heute kaum einen seiner Flankenläufe zustande, Lindenhahn vergisst einmal mehr, dass Stürmer durchaus auch mal mit dem Ball am Fuß in den Strafraum laufen dürfen. Zudem rutschen und fallen Hallenser wie Meuselwitzer in einem fort hin: Der nach dem hübschen Programmheft "länderspieltaugliche" Platz vereint geschickt die Eigenschaften eines Kunstrasenplatzes mit denen einer Eishockeyspielfläche.
Gut zu verteidigen. Schlecht, wenn es gilt, anzugreifen. Während die HFC-Fans ihre Elf frenetisch anfeuern, holt Halle so Ecke um Ecke. Aber auch diese Standards bleiben so folgenlos wie der Freistoß, den Maik Wagefeld in der 37. Minute elegant in Richtung Teichmann-Tor befördert. Hätte genau gepasst. Wäre nicht wieder ein Meuselwitzer Kopf dazwischengewesen.
Was in den Köpfen der Hallenser vorgeht, lässt sich denken. Cottbus. Cottbus. Kiel, der vier Punkte hinten liegende Aufstiegskonkurrent, führt gegen Halberstadt, denen gleich in der Anfangsphase ein regulärer Treffer aberkannt wurde. "Hätte unser Tor in Kiel gezählt", tuschelt es unter den HFC-Fans auf den Tribünen, "wäre das hier jetzt alles nur noch Schaulaufen." Redbull, der fünf Punkte hintenliegende andere Aufstiegskonkurrent, führt zu Hause gegen Wolfsburg ebenso. Bleibt alles so, gibt es ein Aufstiegsendspiel am letzten Spieltag in Halle.
Ein Horrorszenario nicht nur für die Fans, die im Fall der Fälle fürchten, dass RB mit gnädiger Schiedsrichterhilfe noch am eigenen Verein vorbeigewunken wird. Die Mannschaft des HFC tritt nach der Halbzeitpause an, als ahne sich Ähnliches. Meuselwitz kommt jetzt minutenlang überhaupt nicht mehr aus der eigenen Hälfte, der HFC aber trotzdem nicht näher ans Meuselwitzer Tor. Am Strafraum ist Schluss, auch weil bei Schüssen von Hartmann, Benes, Kanitz und Texeira immer noch ein Bein im schwarzen Stutzen im Wege ist.
Die Restroute des nachmittags wird deutlich, als Innenverteidiger Patrick Mouaya beginnt, sich als Stürmer zu versuchen. Ist das jetzt schon Verzweiflung? Ein Schuss, den der Abwehrchef nach einem Solo durch die halbe ZFC-Verteidigung abgibt, sieht ganz danach - er geht sieben Meter rechts am Pfosten vorbei.
Aber noch sind 20 Minuten auf der Uhr, noch guckt Wagefeld streng, aber Trainer Sven Köhler hat noch taktische Mittel. Erst kommt Michael Preuß für Mast, der in der zweiten Hälfte kaum noch stattfand. Dann geht der flinke Hauk raus und der enorm große, enorm sturmtankähnliche Andis Shala kommt.
Nun gewinnt die Sturmmitte allerdings kaum noch ein Kopfballduell. Nun wuseln die Außen, vor allem Lindenhahn strafft die schon hängenden Schultern noch einmal. Aber innen steht nie jemand dort, wo der Ball hinfällt. Shala hat wieder einen Shala- statt einen Gala-Tag angedreht bekommen. Und Mouayas Versuche, die HFC-Abwehr ins Mittelfeld zu verschieben, wird bestraft: Beim ersten Mal ist Gasch durch, aber Darko Horvat klärt den Nahschuss mit einer Blitzparade. Beim zweiten Mal laufen Eismann und Mouaya dem Meuselwitzer hinterher und weil Horvat erneut den direkten Abschluss verhindert, gelingt es beiden, mit vereinten Kräften zu klären. Beim dritten Versuch allerdings kommen alle zu spät: Mouaya drischt einen weiten Ball ohne Not rücklings ins Mittelfeld, der landet bei einem Meuselwitzer, der vernascht Kanitz mit einem Körpertäuschung und flankt nach innen. Sören Eismann kommt zu spät und aus der falschen Richtung, Gasch kniet ab und köpft ins untere rechte Toreck.
Solche Bälle haben Torleute auch schon gehalten. Aber hier passt es wieder ins übliche Drehbuch. Kiel führt inzwischen durch einen Elfmeter, den der gefoulte Spieler in klarer Abseitsposition zugesprochen bekommen hat. RB führt auch. Halle müsste führen, liegt aber zurück. Sven Köhler löst jetzt die Viererkette auf und versucht es mit Dennis Wegner, dem Joker von Halberstadt. Es sind noch acht Minuten auf der Uhr und der Weg bis in Liga 3 ist so weit wie seit Anfang April nicht mehr.
Es ist nicht einmal die Zeit, die ihnen davonläuft. es ist das Glück, das wieder fehlt. Eismann köpft aufs Tor, statt hinein. Preuß bekommt ein Abseits gewunken, wo keins war. Eismann köpft an die Latte. Hartmann schießt einen Meuselwitzer an. Lindenhahn zögert eine Flanke zu lange hinaus. Preuß trifft aus anderthalb Metern nur die Turnhose von Teichmann. Zehn Zentimeter tiefer, und das wäre der Ausgleich gewesen.
Wäre, hätte, wenn und aber. So wie in den letzten Minuten spielt kein Aufsteiger, so spielt eine vor der großen Chance verkrampfte Elf aus Spielern, von denen die meisten noch nie in ihrer Karriere um etwas gespielt haben. Es knirscht jetzt zwischen den Mannschaftsteilen, vor lauter Vorwärtsdrang stehen sich die Rot-weißen manchmal selbst im Wege. Auf den Tribünen Köpfe in den Händen, junge Männer, die empört rufen "Nun macht doch mal", wo die dort unten doch heute sichtlich einfach nicht können.
Dann ist es aus, aber glücklicherweise noch nicht vorbei. Der Fußballgott ist keine Brausetrinker, er beschert Wolfsburg bei RB Leipzig in der letzten Minute den Ausgleichstreffer. Kiel rettet nach einem Halberstädter Anschlusstreffer ein 2:1 knirschend über die Zeit. Nächste Woche hat fährt Kiel nach Wolfsburg, den nunmehr aus dem Aufstiegsrennen ausgeschiedene Rasenball besucht den HFC.
Das Finale totale ist so zumindest eine ganz einfach Versuchsanordnung: Siegen die Hallenser, sind sie doch noch aufgestiegen. Spielen sie Remis und Kiel Remis, reicht es auch noch. Ebenso sieht es aus, wenn beide Mannschaften verlieren. Siegt Kiel und Halle verliert oder schafft nur ein Unentschieden, geht es nächstes Jahr wieder nach Meuselwitz.
Zur PPQ-Doku des gesamten Aufstiegsrennens:
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