Vor 75 Jahren explodierte die HINDENBURG

Erstellt am 7. Mai 2012 von Verdin @verdinguenter


Es ist Donnerstag, der 6. Mai 1937, kurz vor 18.30 Uhr auf dem Flugplatz in Lakehurst. Ein Gewitter hängt über New York, und das Luftschiff soll gerade landen. Auf einmal schießen Flammen aus dem Heck. Eine halbe Minute später liegt die „Hindenburg“ verkohlt auf dem Boden. 35 der 97 Menschen an Bord sterben. Dazu ein Arbeiter der Landecrew.
Artikel vom 8.2.2011:
Katastrophenfilme, denen historische Ereignisse zugrunde liegen, sind ohne Spekulation und Verschwörungstheorien nur halb so spannend. Schon der 1975 von Robert Wise inszenierte Streifen „Die Hindenburg“ behauptete einen mysteriösen Anschlag als Ursache für die Explosion des legendären Luftschiffes bei der Landung im US-amerikanischen Lakehurst am 6.Mai 1937.
Diese These ist, wie auch der tatsächliche Unglücksgrund, bis heute unbewiesen. Nichtsdestotrotz lässt auch die monumentale RTL-Produktion „Hindenburg“, die in zwei Teilen (am Sonntag und Montag) zur selben Zeit auch in ORF 2 lief, die Bombe platzen. Die Suche nach dem Zeitzünder durch den unschuldig des Mordes verdächtigten Luftschiffkonstrukteur Merten Kröger (Maximilian Simonischek in einem viel verheißenden Fernseh-Debüt) bildet den einen Spannungsbogen des Films. Die lauteren und unlauteren Absichten der gutbetuchten Passagiere, die wie im Krimi sukzessive enthüllt und mit möglichen Motiven für den Anschlag abgeglichen werden, sind ein weiterer roter Faden . Und die fiktive Liebesgeschichte zwischen der Industriellentochter Jennifer und Kröger sorgt für den Hauch „Titanic“, der auch einem auf viel Action angelegten Film– Kröger muss schon gleich zu Beginn um sein Leben kämpfen – die lyrische Würze gibt. Regisseur Philipp Kadelbach hat alle Computer-Animationen, in Flammen aufgehende Modell-Hindenburgs und seine durch die Bank exzellenten Schauspieler souverän im Griff. Hannes Jaenicke macht aus dem zwielichtigen und prophetischen Varietékünstler Gille Broca eine Figur von Thomas Mannscheer Novellengröße: er geistert hypnotisch wie der Gaukler Cipolla in „Mario und der Zauberer“ durch die Szene und macht sich in jeder Hinsicht großartig verdächtig.