Von Weitem betrachtet, alles beim Alten?

Von Almabu

Einige Wochen musste ich mein Vorhaben, mit meinem Blog  „die Welt zu retten“, aus verschiedenen Gründen zurückstellen, darunter auch so angenehme wie Urlaub in relativ entlegenen Gegenden Nordeuropas. Dort versagte für einige Tage mein „mistneues“ Smartphone. Ich war praktisch von den Nachrichten und damit von meinen Dauerthemen abgeschnitten, aber auch von so profanen Dingen wie Telefonnummern, Adressen, PINs, von denen der moderne Mensch abhängig ist und das in einem Land, wo man mit Bargeld unter Geldwäsche-Verdacht steht, an Geldautomaten maximal 100 Euro pro Tag abheben und bei Busfahrern mit Barem kein Ticket lösen kann. Wenigstens gab es massenhaft Pfifferlinge, Blau- und Himbeeren in den Wäldern und reichlich Fische im Wasser, so daß das blanke Überleben gewährleistet war.

Eine gewisse Gereiztheit, die sich aber bald legte, waren meine einzigen Entzugserscheinungen, die ich mir als Medienjunkie selbst diagnostizierte. Danach war’s eigentlich ganz okay, wer hätte das gedacht?

Zurück und sich nach den üblichen Tagen der Nach-Urlaubs-Arbeiten unauffällig an den Rechner herangeschlichen stellte ich fest, daß die Welt und ihre Krisen und Konflikte auf mich gewartet haben!

Mir fehlen mindestens vier Wochen der täglichen (Des-)Informationsberieselung und ich kann deshalb in keiner Weise irgendwo mitreden und doch: Praktisch keine der seit Jahren drängenden Krisen, keiner der Konflikte in der Welt hat sich gelöst in meiner Abwesenheit, weshalb ich weiter gegen Windmühlenflügel ankämpfen muß. So hüpfe ich also zurück ins Laufrad des Medienzirkus und beteilige mich in alter Frische an der Suche der Sauerei des Tages. Macht euch also darauf gefasst da draussen, daß ich euch auch künftig mit meinem Kram behellige, Chance vertan, Welt!

Wer nun diesen Zeilen entnimmt, daß ich mich selbst nicht tierisch ernst nehme, der hat den ersten Schritt auf dem Weg zur Weisheit erfolgreich absolviert, weiter so!